~ Aᥙf Wᥲhrhᥱιts-Mιssιoᥒ ~

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Frey hatte Recht. Ich fühlte mich wie ein neuer Mensch. Vorgestern war ich noch in dem verhassten, kalten New York und nun ließ ich mir die Sonne ins Gesicht strahlen, indessen die angenehme Wärme meinen Körper umhüllte.
Meine Seele wog nicht mehr so schwer und ich konnte wieder freier atmen.
Das Zimmer war ein Traum und komplett im griechischen Stil gehalten.
Das Highlight war definitiv der Whirlpool im Boden, direkt vor meinem Bett.
Die Welt war auf einmal wieder schöner. Ob es wohl an Frey lag oder an Griechenland? Wieder nach Europa zu reisen zählte immerhin zu meinen Träumen und dieses Land liebte ich sowieso abgöttisch.
Egal woran es lag, ich beschloss ab diesem Tag, dass es so bleiben sollte!
Ich war bereit, ich zu sein mit meinen Fehlern, aber vor allem mit meinen Vorzügen.
Eine Sache lag mir schon lange quer im Magen. So ging ich hinaus und meine Mundwinkel hoben sich gleich. Zwar war es doch ziemlich warm, aber die weißen Gebäude mit den blauen Dächern und die Aussicht auf das Meer... Also meinen weißen Badeanzug hatte ich schon an und nur eine kurze Jeans drüber. In Gedanken sprang ich nämlich schon in das schöne, glänzende blau...

Obwohl Frey die Wahrheit kannte, blieb er den ganzen Flug über bei mir und sorgte sich darum, dass ich auch ja genug aß und trank.
Am meisten bedeutete es mir jedoch, dass er sagte, dass es vorbei ist und ich nun wieder leben sollte, so wie ich es will. Es war der richtige Ansatz, an welchem ich noch viel zu arbeiten hatte. Immerhin wollte ich Nachhause und dazu fühlte ich mich noch immer nicht bereit. In meinem Kopf spuckte immer noch das Bild herum, ich sei es nicht wert und müsse erst mal mein Ziel erreichen, um jeden Preis erfolgreich zu sein.
Frey meinte, es sei Quatsch und gerade meine Familie sollte mich so lieben, wie ich bin.
Aber wie sollen sie mich akzeptieren, wenn ich es nicht kann?
Bevor ich das konnte, musste ich gründlich aufräumen und das tat ich nun.
Ich klopfte an Leos Tür, welcher ebenfalls in einem, dieser kleinen weißen Häuschen untergebracht war.
"Du schon wieder?"
Das war eine super nette Begrüßung, doch ich ließ mich nicht beirren und drengte mich unter seinem Arm hindurch in seine 4-Wände.
"Hübsch, hast du es hier",
drehte ich mich einmal um meine eigene Achse. Es war das gleiche Häuschen, wie meines, nur das Leo es bereits geschafft hatte, die Unordnung einziehen zu lassen.
"Was willst du?... Ach, lass mich raten...Ein 5-Sterne Zimmer?"
- "Könntest du das organisieren?",
schoss es aus mir hinaus, aber lediglich als kleiner Scherz.
Leos Augenbrauen schoben sich teils verwundert, aber doch mehr streng zusammen. Kurz darauf erhob er schon seinen Arm und öffnete erneut die Tür. Mit einer Geste deutete er mir an, ich solle verschwinden.
"Beruhige dich. Das war nur Spaß...Ich muss mit dir reden."
Und damit ging ich weiter in sein Zimmer, denn ich war nicht höflich. Am wichtigsten war es mir schon immer, um das zu kämpfen, was ich wollte, selbst wenn ich dabei manchmal dreist wirkte.
Es fühlte sich gut an, mein ich wieder raus zu lassen.
Ich setzte mich an den Rand seines Bettes und signalisierte so, dass ich nicht gehen würde, bis ich los war, was ich los werden musste.
Er schloss die Tür erneut und wandte sich mir dann mit verschränkten Armen zu.
"Leo, ich habe dich damals belogen als wir bei deiner Mutter im Büro waren. Ich habe dich wirklich von Anfang an gemocht, vor allem deine einfache und liebevolle Art. Da war nichts gespielt. Wir waren ein gutes Team und ich hoffe, dass ich dir nun nichts erschwere, aber ich will diesmal einfach nur zu hundert Prozent ehrlich sein... Meine Gefühle zu dir waren auch nicht gespielt, zumindest nicht ganz. Ich war mir nur gar keiner Gefühle sicher. Dann kam die Zeit und Sancho sollte gehen... Von da an war es mir klar, ich war dabei mich in ihn zu verlieben und ich schwöre dir, dass ich es dir an dem Tag auch sagen wollte, aber du bist mir zuvor gekommen.
Nichts entschuldigt, dass ich durch dich deiner Mutter weh tun wollte, wirklich nichts. Deswegen bitte ich auch nicht um Verzeihung, sondern nur darum es erklären zu dürfen.
Ihr habt mich gemeinsam belogen und betrogen, das Leben eines jungen Mannes zerstört und ich habe mich im Recht gefühlt, Rache zu nehmen.
Auf der einen Seite kamen da nur immer mehr Gefühle dir gegenüber, aber auf der anderen Seite schlug deine Mutter immer weiter auf mich ein. Erst das mit Liam, dann Adam und jetzt Sancho. Sie hat mich erpresst und ich habe einen sehr großen Fehler gemacht. Jetzt ist er weg und ich denke die ganze Zeit daran, was wir hätten sein können.
Du wolltest wissen, was deine Mutter gegen mich in der Hand hat.
Vor ein paar Tagen wäre ich noch für und wegen dieses Geheimnisses gestorben, aber heute will ich damit abschließen und wenn du dich dafür entscheiden solltest mit mir zu reden, dann werde ich dir alles erzählen. Natürlich kannst du dich auch dafür entscheiden, dass es zu spät ist und wir gehen beide einfach weiter getrennte Wege. "

Und mit diesen Worten stand ich wieder auf und ging an ihm vorbei zur Tür.
Erst als sie bereits offen stand und ich schon das dritte Gebet sprach, meldete sich Leo zu Wort.
"Mae! Warte..."
Ich drehte mich erneut zu ihm und begegnete gleich seinem Blick.
"Mit Sam stimmt irgendwas nicht. Er ist oft bei meiner Mutter im Büro."
Verwirrt nickte ich nur. Die Information war sehr hilfreich und doch konnte ich das eklige Gefühl einer Enttäuschung nicht verleugnen.
Erneut wandte ich mich ab und ging.
"Und wir werden reden, Mae."
Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht und ich ging weiter.

#15 RosesWhere stories live. Discover now