Wahrheit ist auf'm Platz

Konfro bei warmem Wetter

Für einen Moment war es still, so heftig und plötzlich hatte besagte Person es herausgeschleudert. Sogar Ann-Mareen war perplex, so oft wurde ihr scheinbar nicht die Stirn geboten wenn sie mal wieder ihre fünf Minuten hatte. Und dann noch ausgerechnet von Stormi. Stormi, einer dicklichen Neuen die gestern den halben Tag auf der Bank verbracht hatte.

Auch ich war fassungslos und verwundert. Warum war Stormi ausgerastet? Wollte sie für Alison in die Bresche springen oder war ihr einfach der Kragen geplatzt und sie wollte es dieser, Zitat "dummen Sau" mal so richtig heimzahlen?

"Was soll das denn jetzt?", fragte Ann-Mareen unterkühlt. "Ich leite nunmal das Aufwärmen und mir wurde von Dennis ausdrücklich gesagt dass ich aufpassen soll, dass alle mitmachen. Nicht, dass sich noch jemand ne Zerrung oder so zuzieht!"

"Ich finds aber trotzdem gemein!" Stormi hielt immer noch nicht die Luft an und sogar Natalie sah schon leicht beunruhigt aus, sagte aber weiter nichts. "Alison hat dir überhaupt nichts getan, du brauchst nur jemanden an dem du deinen Frust auslassen kannst. Dass du hier so rumbrüllst weil du nicht willst, dass sich jemand verletzt glaubst du ja wohl selber nicht!"

Schlagfertig war meine Freundin, das musste ich ihr lassen. Trotzdem wünschte ich mir, sie würde einfach ihre Klappe halten. Klar tat das gut, wenn jemand unserer eingebildeten Kapitänin solche Sachen an den Kopf warf aber gerade die saß ja am längeren Hebel und sie so anzumachen konnte ja nicht gut ausgehen, sondern würde wahscheinlich mit Gepetze bei Dennis und daraus resultierendem Bankarrest enden.

"Jetzt reicht es mal!", sagte Ann-Mareen, nachdem ich anfangs eine Spur von Wut, eventuelles Vorzeichen für einen Wutanfall an ihr beobachten konnte kehrte sie jetzt wieder ganz die überlegene Kapitänin an. "An deiner Stelle würde ich mich bedeckt halten, du eckst ganz schön an, als Neue! Sonst..." Erst dachte ich, sie drohte, das Geheimnis, falls man es so nennen konnte auszuplaudern und Stormi dachte genauso, das sah ich an ihrem Gesichtsausdruck.

"kannst du dich alleine hier drüben warmmachen!" Sie deutete auf den Asphalt vor dem Platz. Undmerklich atmete ich auf. "Kommt, Leute, reißt euch zusammen!", versuchte Natalie zu vermitteln. "Es ist heiß, wir haben den zweiten Turniertag hinter uns, beziehungsweise vor uns und sind alle ziemlich gereizt. Also muss man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen."

Gab es noch mehr Beweise dafür, dass sie eine bessere Kapitänin war? Beziehungsweise brauchte man mehr? Ann-Mareen ignorierte ihre Worte einfach und kündigte die nächste Dehnübung an, während es in Stormi noch brodelte. Alison warf ihr einen dankbaren Blick zu.

Die Stimmung war im Eimer. Nicht mal Radieschen wirkte mehr fröhlich, denn um die frühe Stunde kam die Sonne schon raus und setzte uns zu. Zayn hatte nicht übertrieben, schon nach dem Aufwärmen, was ohne weitere große Zwischenfälle verlief klebten mir meine Klamotten am Körper wie eine zweite Haut.

Und dann hieß es auch schon, zusammenkommen. Die Zwiebel trank allen Ernstes Kaffee aus einem dieser robusteren Pappbecher. Kaffee! Bei dem Wetter! Ich konnte es nicht fassen. Der war doch echt durch!

"So, Leute, wichtiges Spiel!", begann Dennis. Wenn er uns motivieren wollte, nur zu, wir hatten es bitter nötig. Fast alle ließen die Köpfe hängen. Alison pflückte einige Gänseblümchen und legte sie zwischen Stormis gespreizte Finger, die das gar nicht merkte.

"Wir sind gerade nochmal so in die nächste Runde gerutscht.." "Könnt ihr euch bei mir bedanken!", blökte die Zwiebel rein, wobei etwas Milchkaffee aus seinem Mund lief. Aber ich machte mir keine Gedanken darum.

"So, das nächste Spiel spielen wir gegen den FC Union Stevens Point. Ein harter Brocken, aber wir können die packen. Die sind in ihrer Gruppe zwar Erster geworden, der Erste spielt gegen den Dritten aber wir hatten die stärkere Gruppe. Ich erwarte ein schwieriges Spiel, dem wir aber ganz klar unseren Stempel aufdrücken. In den Gruppenspielen war bei uns ja das ein oder andere Fiasko dabei. Deshalb, wir können wechseln, kämpft bis zum Gehtnichtmehr, hängt euch voll rein und gebt alles. Habt ihr das verstanden?"

"Ja." Das Ja fiel diesmal echt kläglich aus. "Ich hör euch nicht!", posaunte die Zwiebel. "Geht das nicht lauter?" "Aye aye, Captain!", sagte Radieschen aber niemand lachte.

"Ich will auch noch was Kleines sagen, wenn ich darf!" Zaghaft hob Natalie ihre Hand. Durch ein Kopfnicken erteilte Dennis ihr das Wort, während die Zwiebel sich am Reißverschluss seiner Jacke zu schaffen machte und durch sein Murmeln dabei Natalie fast übertönte.

"Ich würde heute auch aus 'nem weiteren Grund gerne drei Punkte holen: für Linda. Die hat gestern auch alles für's Team gewesen und ist richtig traurig, dass sie nicht mehr dabei sein kann. Sie hat mir heute Morgen extra noch viel Glück für's ganze Team gewünscht. Und weil sie heute ihre OP hat, irgendwann im Laufe des Tages würde sie sich über gute Nachrichten echt freuen. Also, seid ihr dabei?"

Begeistertes Nicken, soweit man jemanden an diesem Tag "begeistert" nennen konnten. Erst, als Natalie mich direkt ansah bewegte ich auch meinen Kopf auf und ab wie ein Wackeldackel. Erst da fiel mir auf, dass meine Wut auf Linda sich etwas gemildert hatte, nicht etwa weil sie mir so leid tat sondern weil gerade einige andere hart um den Platz als meine meistgehasste Teamkameradin konkurrierten.

Dennis pflichtete dem bei, bevor er uns endlich auf den Platz ließ. "Was ist mit der Aufstellung?", fragte Ann-Mareen. Dennis griff uns an den Kopf. Sogar er war heute durch den Wind. Doch darüber wollte ich mich nicht beschweren, denn ich landete heute in der Startaufstellung im linken Mittelfeld, direkt links vor Sechserin Natalie. Dahinter schickte er Stormi auf den Platz. Und Radieschen saß auf der Bank. Was war denn hier los? Er schmiss so ziemlich alles über den Haufen, worauf er gestern noch so große Stücke gesetzt hatte.

Unsere Gegnerinnen waren schon da, ihre Trikots waren auch lila, aber die Zweitfarbe war türkis daher konnte man uns noch ziemlich gut unterscheiden. Die Kapitänin, ein schmächtiges Figürchen mit einer überdimensionalen Sportbrille sah überhaupt nicht furchteinflößend aus. Im Gegenteil, innerlich hatte ich sie schon unter "Gurkentruppe" einsortiert. Nicht mal der Schiedsrichter, Max konnte mich jetzt noch aus der Ruhe bringen. Dafür aber das Mädchen am Spielfeldrand, welches ich da erblickte..

Hey Leutz

Kam länger kein kapi mehr sorry :( war zu faul :( Egal ab jetzt ziehe ich wieder voll durch... und wenn nicht dann muss ich euch allen 1 Keks geben ;)

Na wer ist jetzt schon wieder die komische Person am Spielfeldrand? Man weiß es nicht... Egaaal ;D Hautz alles in die Kommis friendzz Vermutungen tipps etc nicht dass ihr das in der Zwischenzeit wieder vergesst ;D

Okii dann 1 schönen Abend noch...

Eure Mila