Wasn't expecting that

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Ich hatte das Gefühl beinahe zu zittern als ich in den kleinen Toyota der so rot war wie die Haare seiner Besitzerin einstieg. Was hatten die beiden jetzt nur mit mir vor? Wollten sie mich kidnappen oder sonst irgendetwas? Auch wenn ich im Grunde genommen selbst wusste dass sowas absurd war und nur in Filmen passierte, irgendwie würde ich meine Beklemmungen doch nicht so ganz los. "Und, wie wars?", fragte Tessa uns, diesmal blieb das Radio komischerweise aus. Schade, mit Nirvana im Hintergrund hätte ich mich hier viel wohler gefühlt. "Hach, ja, es geht", antwortete Natalie lapidar. "War'n bisschen langweilig, Dennis hat sich heute voll zurückgehalten, vielleicht weil er noch krank war. Und alleine kriegt Frank ja sowieso nichts gebacken!"
Ich war überrascht, richtig über Frank herziehen hatte ich sie bis jetzt auch noch nicht gehört. Wenn jeder wusste dass der Typ alle Tassen nicht mal ansatzweise im Schrank hatte, warum durfte der dann überhaupt noch Trainer sein? Und vor allem bei so einem guten Verein? Auch wenn, je länger ich dort war in mir immer mehr der Verdacbt aufkeimte, dass das mit dem guten Ruf beim CSF auch nur Schall und Rauch war. Bisher kam er nämlich eher wie ein unseriöser Bauernverein rüber und die Trainingsbeteiligung heute hatte ja echt den Sportfreunden Konkurrenz gemacht. Und das wollte was heißen.
Auf jeden Fall kam es natürlich so, wie es kommen musste: Tessa musste mal ganz dringend Tanken und ließ Natalie und mich alleine im Auto. Alleine die abgelegene Tankstelle, die sie ansteuerte war schon kein gutes Omen.
"So, das kann jetzt wieder dauern!", scherzte Natalie. Am Anfang klang ihre Stimme auch noch nervös, doch sie gewann an Selbstsicherheit sobald sie aus dem Fenster spähte. Was war das hier? Ich wünschte mich ganz weit weg und versank beinahe in meinem Sitz. Doch leider verschluckten die Polster mich nicht ganz.
"Tessa ist grad 18 geworden und das Auto hat sie zum Geburtstag bekommen. Natürlich gebraucht!", schwalbaderte Natalie weiter. "Sie fährt eigentlich echt schon ganz gut dafür, wenn man mal bedenkt, wie schlecht sie früher immer bei Mario Kart war!" Sie kicherte doch mir kam nur ein Fiepsen über die Lippen. Zum Glück war es so leise dass sie mich nicht hörte.
"Auf jeden Fall hat sie mit dem Tanken noch so ihre Probleme. Einmal hat sie sogar fast falsch getankt, dann wäre das Auto locker in die Luft geflogen!! Und ausgrechnet Linda hat's bemerkt. Stell dir vor, sie wäre nicht da gewesen!"
Ich wurde aus ihrem Geplapper nicht schlau. War das ein Ablenkmanöver oder was? Und warum blickte sie immer wieder zwischendurch aus dem Fenster.
"Dabei hab ich eigentlich gar nicht so viel mit Linda zutun", sprudelte sie weiter. "Also, wir sind schon noch ganz gut befreundet, aber außerhalb vom Fußball nicht. Linda hat nämlich jetzt ne Freundin, da hat sie nicht mehr so viel Zeit für mich. Vielleicht kennst du das von, äh, Leuten, die in einer Beziehung sind."
Eine Freundin. Und mit einem Mal machte alles einen Sinn. Dieses Klischee, dass alle Fußballerinnen lesbisch waren.
An diesem Klischee schien vielleicht doch etwas dran zu sein. Mehr, als mir lieb war. Denn mir wurde sofort klar, dass nicht nur Linda vom anderen Ufer war. Auch Natalie stand offenbar auf Mädchen. Und zwar nicht auf irgendwelche.
Sondern auf mich. Deshalb war sie so freundlich zu mir gewesen, hatte mich ständig angerufen und stand offenbar schon seit einiger Zeit auf mich, zumindest lange genug um diesem Plan mit ihrer Schwester zu schmieden: Sie müssten ja einen Tag abpassen, an dem weder Natalie noch Radieschen kamen um mich alleine im Auto zu haben, denn dass Tessa "tanken" musste war doch garantiert abgesprochen.
Und jetzt würde sie mir, vorausgesetzt sie würde sich trauen, mir ihre Liebe gestehen. Oh Mann! Wo war ich denn da schon wieder reingegangen! Ich mochte Natalie wirklich gerne, aber doch nicht auf die Art! Ich hatte ja noch nicht einmal einen Freund gehabt, Natalie war scheinbar auch sexuell noch nicht gerade erfahren, sonst hätte sie sich nicht so unbeholfen angestellt und auch noch die Hilfe ihrer Schwestet gebraucht. Ganz im Gegensatz zu Stormi, Max war schon ihr zweiter Verflossener. Sie hatte mich schon öfter damit geneckt, ob ich mir nicht ganz sicher wäre ob ich nicht doch lesbisch wäre, weil ich ja noch nie einen Freund hatte. Das habe ich aber absurd gefunden. Das lag ganz einfach daran, dass die meisten Jungs in unserer Klasse Idioten waren und deshalb überhaupt nicht mein Typ, daraus könnte man doch nicht schließen, dass ich vom anderen Ufer war.
Außerdem war ich 12. 12!!! Ich hatte natürlich auch nichts gegen Menschen die lesbisch oder bi waren, das wäre ja auch total bescheuert aber nur weil ich nicht bei jedem Typen anfing zu sabbern hieß das doch nicht direkt, dass ich auf Mädels stand! Und das ich Fußball spielte natürlich genauso wenig.
Auf jeden Fall rückte Natalie kaum merklich etwas näher zu mir. "Ja, Linda und ihre Freundin. Die haben sich auch beim Fußball kennengelernt, beim CSF-Cup letztes Jahr!"
Scheinbar wartete sie auf ein Statement von mir bezüglich Lindas Sexualität um sich dann ihre Chancen besser vorstellen zu können.
Wie konnte ich die Situation nur retten? Ich wollte ja auch unsere Freundschaft nicht zerstören, an der mir schon einiges lag.
"Ich, ich hab 'nen Freund!", stammelte ich schneller als der erste FC Köln zuhause in Rückstand geriet. Natalie sah aus, als hate ihr jemand in die Eierstöcke getreten und zwar mit Inlinern.
"Oh", war das erste, was sie sagte. "Oh, sorry, das wusste ich nicht! Ich meinte nur, ich wollte nur..." sie sah mich verzweifelt an. "Jetzt denkst du wahrscheinlich, ich hab sie nicht mehr alle. Ich wollte nicht, falls du das so verstanden hast... zumindest nicht so richtig..." Wir sprachen zwar beide nicht aus, was sie gerade versucht hatte, das brachte keiner von uns fertig, doch es war trotzdem sonnenklar. Natalie hatte versucht, mir ihre Gefühle zu gestehen und ich war dazwischengefunkt mit meinem imaginäreren Freund.
"Ich find dich nämlich echt nett!", murmelte Natalie noch zerknirscht vor sich hin. "Auf jeden Fall..." sie brach den Satzanfang ab. Es war eine unangenehme Rückfahrt. Auch die Skittles, die Tessa mitbrachte lockerten die Stimmung nicht auf. Aber immerhin war es meine erste Heimfahrt als Vergebene, zumindest imaginär.
Ich seufzte. Und das Schlimme war, ich wusste nicht mal ob ich die Situation vermasselt oder gerettet hatte.

Hey Leutz
Was geht? 😊💞 auf jeden Fall mal ein turbulentes Kapi oder haha 😂 hab mich wieder mega verfranst iwie 🤦🏻‍♀️😂 egal morgen kommt leider kein Kapi weil ich Mathe schreibe #Help #willnet 😢😢😢😢😢 egal auf jeden Fall erstmal eure Meinung 😅
Was sagt ihr zu Natalies Geständnis? Hättet ihr damit gerechnet? Und wie fandet ihr Lucy's Lüge, schlau oder dämlich? 😅 ab in die kommizz 👊🏼❤️
Hasst ihr mathe auch so? Schreibt alle #matheistscheiße in die kommiz haha 😂🤙🏽
Eure Milaaaa 🦄💕

Wahrheit ist auf'm PlatzWhere stories live. Discover now