Unfair

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Ausgerechnet Reign! Unwillkürlich zog ich den Kopf ein in der Hoffnung, er würde mich nicht sehen. Ich versteckte mich förmlich hinter Natalie in der Hoffnung, er könnte mich nicht sehen. Doch die Rettung kam wie so oft in Form einer unerwarteten Person: Dennis!
"So Leute, genug rumgehangen!", ordnete er an. "Wer zu spät kommt, hat Pech gehabt. Ich kann's nicht ändern, wir können jetzt nicht nur wegen ein paar Trantüten hier die ganze Zeit rumsitzen! Geht hoch und zieht euch schon mal um. Trikottasche steht ja hier!" So mussten wir nicht länger vor der Kaffeebude herumsitzen und ich war Reign nicht mehr länger ausgeliefert, sondern konnte mich in die sichere Kabine zurückziehen. 'Stormis erstes Mal in einer Fußball-Umkleidekabine!', dachte ich, während wir zu den oberen Plätzen heraufschlenderte. Für mich war dieses Gefühl ja inzwischen schon Routine. Auch wenn das bei so einem Turnier natürlich nochmal was ganz anderes war. Die Stimmung war viel aufgeheizter, die anderen Spielerinnen, die fremden Eltern, sogar ein paar Brocken Spanisch wehten zu uns herüber. Das mussten die Mexikaner sein!
In der Kabine angekommen gab es kurz eine Diskussion darüber, welche Nummern Radieschen, Stormi und mir zugeteilt werden sollten, wir hatten ja alle drei noch keine festen. Auch beim letzten Spiel, dem Derby hatte Radieschen, wie ich erfuhr nur zugeguckt weil sie eh bei Linda war und war deshalb in der Eisdiele mit von der Partie, abgesehen davon hatte sie aber das selbe Pass-Problem wie ich. Das Ende vom Lied war, dass wir uns über die tollen Nummern 23, 24 und 19 freuen durften, Ironie.
Was hatten solche Nummern überhaupt in einem Trikotsatz zu suchen? Stormi machte das überhaupt nichts aus und Radieschen auch nicht, da wollte ich auch nicht als einzige die beleidigte Leberwurst spielen. Aber Natalie sah mir wohl an, dass ich nicht so begeistert war, denn sie sagte tröstend:"Zur neuen Saison kriegt ihr dann eure richtigen Nummern. Es gehen ja auch ein paar in die U 15 hoch, dann sind wieder welche frei!"
Linda blickte mich missbilligend an. Ein deutliches "Stell dich nicht so an!", schwang in ihrem Blick mit. Oh Mann, aus der wurde ich echt nicht schlau. Hatte die schon mal was von leben und leben lassen gehört?
Die Trikots waren knallgelb mit lila Nummern und obwohl Radieschen in ihrem fast verschwand, an meiner Hose der Gummizug ausgeleiert war und ausgerechnet Stormi eine der kleinsten und engsten Hosen erwischt hatte fand ich, dass wir wirklich cool aussahen. Wie eine richtige Einheit. Nichtmal die Farben störten mich mehr. Heute war unser Tag, das spürte ich. Zumindest, wenn ich für mich sprach. Reign hin oder her, mich juckte es in den Zehen, ich hatte tierische Lust das runde Leder quer über den Platz zu pöhlen. Doch natürlich wurde ich erstmal auf die Folter gespannt, denn nach weiteren Leerlauf, herumhängen, Smalltalk mit Penelope und anderer Zeitverschwendung und Zeit-Totschlagen gab es noch eine Begrüßungszeremonie und die offizielle Eröffnung. Die hatte sich to lange verzögert weil irgendeine Mannschaft mit ihrem Bus eine Panne hatte, auf der Autobahn stand und etwas zu spät ankam, wegen denen hatte alles so lange gedauert.
Jede Mannschaft wurde von einem überdrehten Stadionsprecher durch ein Megafon ausgerufen und den Namen der mexikanischen Mannschaft vermasselte dieser Typ komplett. Sogar die Zwiebel musste lachen und fließend Spanisch konnte der bestimmt nicht. Danach waren wir auch schon dran, als Gastgeber hatten wir natürlich das erste Spiel in der Gruppe und da es nach Alter ging und wir die jüngste CSF-Mannschaft waren waren wir natürlich zuerst fertig. Mit Entsetzten stellte Dennis fest, dass sich zwei Mädels noch schnell ein Stück Käsekuchen gekauft hatten und den in sich hineinschlangen. "Wo gibts denn sowas?", fragte er sofort ganz schön geladen und drohte den beiden mit Spielverbot, zumindest fürs erste Spiel. Doch wenn ich das für Stormis große Chance gehalten hatte war ich da schief gewickelt: sowohl sie als auch ich mussten zuerst die Bank hüten, stattdessen bekam Radieschen den Zuschlag. "Du bist quirlig, du bist bissig, du heizt dem Gegner richtig ein!", begründete Dennis diese schwachsinnige Entscheidung. Meine Wut auf Radieschen kochte wieder auf. Man konnte sagen was man wollte, okay, sie war quirlig und hibbelig aber damit gewann man doch keine Spiele! Ich hatte auf jeden Fall mehr auf dem Kasten als sie und Stormi meiner Meinung nach sogar auch. Doch die Rothaarige freute sich einfach nur wie Bolle während ich Natalies Blick auswich. Die sollte nicht denken dass ich eine Heulsuse wäre die dauernd von ihr aufgebaut werden musste. Stormi schien das komischerweise nicht ganz so viel auszumachen. Im Gegenteil, sie wirkte ziemlich zufrieden wie sie sich mit uns anderen armen Schweinen am Spielfeldrand ins Gras hockte und unsere Gegner beobachtete. Warum, musste ich ja auch nicht verstehen. Wahrscheinlich wäre ihr Spielen von Anfang an direkt wieder "Zi viel Druck" und "Zu viel Stress". Auf den Kreis wurde diesmal verzichtet, wahrscheinlich wollte man sich vor den rot-weißen Gegnerinnen nicht direkt komplett die Blöße geben. Da kam der Schiedsrichter auch schon auf den Platz gewackelt, ein langer Hänfling mit milchschokoladenbrauner Haut, wilden Haaren und einem schlurchenden Gang, der mir sofort bekannt vorkam: Saint!
Wie, der war wirklich Schiedsricher? Ich dachte, bei diesem einen Turnier hätte nur die ganze Familie West irgendwelche Jobs angenommen. North hatte bestimmt noch nicht mal einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert! Ich konnte sehen, wie er kritisch das Spielgerät prüfte, bevor er es freigab und als in Ordnung beurteilte und dann noch die Kapitäninnen dazu aufrief, sich die Hand zu schütteln. "Da ist Saint!", zischte Stormi mir zu. Ja, danke, ich hatte auch Augen im Kof. Trotzdem antwortete ich ihr nicht so patzig, sie konnte ja nichts dafür, dass Dennis offenbar nur nach Sympathie aufstellte und sein Hirn dabei völlig außen vorließ.
Ein unterkühlter, schlaffer Händedruck, das sah man bis hier und dann wurde kurz darauf das Spiel auch schon über Lautsprecher für alle Plätze angepfiffen, es gab ja noch eine zweite Gruppe in unserer Altersklasse. Also musste Saint nicht mal in seine Trillerpfeife blasen.
"Von der ersten Minute konzentriert sein, Mädels!", rief Dennis. Ich dagegen konzentrierte mich nicht die Bohne auf das Spiel, ich ließ meinen Blick lieber durch die Zuschauerreihen gleiten. Mom und Zayn standen da, direkt neben Kylie, sie schienen nach Stormi und mir auf dem Platz Ausschau zu halten. Natürlich war auch Mason dabei, der hatte scheinbar keinen Dienst gerade sondern ließ lieber die Mädchenherzen höher schlagen, auch wenn im Moment niemand von meinen Mitspielerinnen Notiz von ihm nahm. Tja, dumm gelaufen. Dann noch eine ältere, platinblonde Dame mit Sonnenbrille und daneben ein mit einem blumigen Tuch halb verhüllte Person...
Moment mal! Das waren Oma Yolanda und Bella! Und noch während ich mich darüber sehr wunderte, jubelte der ganze Platz.

Hey Leutz
Na, alles fit? Bin im Moment wieder richtig im geschi Mode kp why ;D also mir macht das Turnier richtig Spaß :)
Aber weil da so viel passiert kann es mal sein dass ich was vergesse deshalb macht mich auf Sachen aufmerksam auch gerne so Kommis wie "was ist denn jetzt mit xy" das hilft echt also keine Angst leude beiss net ;D nur ganz selten wenn ich hunga hab ;D
So dann noch 1 schönen Abend Leutz
Und Vorschläge in die Kommis! ;D
Eure Mila

Wahrheit ist auf'm PlatzWhere stories live. Discover now