Vaterschaftsfreude

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*Sicht Manuel*

„Christian ist viel schöner", sagte ich zu Palle. Er tat sich gerade eine Kelle Soße auf seinen Teller. „Aber Alec hört sich besser an", entgegnete er und gab mir die Kelle. „Aber Christian hat eine viel schönere Geschichte als Alec. Alec ist aus Freedom. Christian ist mein Zweitname und meine Mama würde sich sicher freuen, wenn ich diesen nehme", wendete ich ein. Patrick kaute überlegend auf ein paar Nudeln rum. „Einen Doppelnamen", schmatzte er dann. „Christian Alec. Alec Christian? Das hört sich total doof an", lachte ich. „Du hast recht. Aber vielleicht kann ich mich ja doch mit Christian zufrieden geben", lächelte er mich jetzt an.

*Sicht Patrick*

„Ich bin so nervös", sagte Manuel und richtete sich sein Hemd. „Du siehst gut aus, Liebling. Und es wird schon alles passen", sprach ich beruhigend auf ihn ein. „Das du so entspannt bleiben kannst. Gleich entscheidet sich, ob unser Wunsch wirklich in Erfüllung geht." Er schaute nochmal prüfend in den Spiegel. Gerade wollte ich den Mund auf machen, um etwas zu sagen, jedoch wurde ich durch die Türklingel unterbrochen. „Sie ist da", seufzte Manuel und öffnete die Tür. Die blonde kleine Frau mit Brille lächelte uns an. Unter ihrem Arm hatte sie ein Klemmbrett. „Guten Morgen", begrüßte Manuel sie und sie gaben sich die Hand. „Hallo", sagte ich, als wir uns die Hand gaben. Frau Nienburg sah sich schon um. „Das Zimmer war oben?", fragte sie dann. „Ja. Gehen sie vor", sagte ich und wies auf die Treppe hin. Sie ging vor. Manuel und ich tauschten einen nervösen Blick aus und folgten ihr dann.

Als wir in dem großen Kinderzimmer standen, notierte sich die Frau etwas auf ihrem Zettel. Manu griff meine Hand und drückte sie. Ich wusste genau, was er mir damit mitteilen wollte. „Schön habt ihr es hier für ihn eingerichtet", sagte sie schließlich, nachdem sie selbst die Steckdosen kontrolliert hatte. „Danke", grinste ich. Mich freute es, dass es akzeptabel war. Manu und ich hatten viel Zeit und Geld investiert, um es so schön zu machen. „Von meiner Seite gibt es nichts mehr zu beanstanden." Ihr Blick wurde weich. „Die Adoption kann nächste Woche stattfinden." Mein Herz machte einen Sprung. „Oh Gott", freute sich Manuel neben mich und riss mich in eine Umarmung. „Wir werden Eltern, Schatz." Er drückte mich fester und fester. Frau Nienburg kicherte leise neben uns. „Ich bin so glücklich." Seine Lippen lagen kurz auf meinen, ehe er sich von mir löste und auch die Frau umarmte. Leicht entschuldigend lächelte ich sie an, doch anscheinend störte es sie kaum, dass Manuel so überglücklich reagierte. 

„Wie heißt er denn?", fragte sie, als wir die Treppe runter gingen, um den Rest an Papieren zu erledigen. „Christian", antwortete ich. „Schöner Name", entgegnete sie und legte ihr Klemmbrett auf den Küchentisch.

Wir unterschrieben, es wurde der Termin festgelegt wo uns unser Sohn gebracht wird und dann ging Frau Nienburg auch schon wieder. Als die Tür ins Schloss fiel, quietsche Manu auf der Stelle los und fiel mir um den Hals. „Ich kann es kaum erwarten, Palle. Wir werden Eltern. Oh Gott." Seine Stimme brach ab. „Du brauchst doch nicht zu weinen", kicherte ich und strich ihm über den Rücken. „Ich bin aber so glücklich. Echt." „Ich auch", flüsterte ich und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Seine großen grünen Augen leuchteten mich an. Ich wischte ihm eine Träne aus dem Gesicht. „Ich liebe dich." „Aber Palle. Bald liebe ich nicht nur dich", antwortete er mir. „Das ist okay", gab ich zurück und küsste meinen Mann.

Der Vater hinter der MaskeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt