Liebe

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*Sicht Manuel*

„Patrick. Ich muss dir das erklären", fing ich an. Er sah mir direkt in die Augen. „Ich liebe dich", sagte ich noch schnell. Zögerlich umarmte ich ihn. Er erwiderte meine Umarmung und ich war froh, dass ich ihn halten konnte. Das ich meinen Patrick bei mir hatte. Das ihm nichts passiert war. Das er hergekommen war, um mir zuzuhören.

Er beendete die Umarmung. „Was willst du erklären." Er klang so enttäuscht. Ich nahm seine Hand. Eigentlich nur vorsichtshalber. Ich hatte Angst, dass er sich umdreht und wieder wegrennt. „Ich erzähle dir jetzt alles. Okay?", begann ich. Dann erklärte ich wirklich alles. Meine Überlegung, wie ich ihn fragen soll. Mein Ring kauf. Dann der Moment, als Rainer mich um das gebeten hatte. Der Druck auf mir, dass ich jetzt alles schneller durchziehen muss. Das ich meine Planung verwerfen musste.

Palle lauschte mir gebannt und sah mich die ganze Zeit durchdringlich an. Als würde er eine Lüge erkennen wollen. Doch es war ja die Wahrheit. Als ich fertig mit meiner Erklärung war, musste ich Luft holen. Ich hatte so schnell geredet, dass sie mir weggeblieben war.

*Sicht Patrick*

„Du wolltest mir vorher schon einen Antrag machen? Du hast es freiwillig gemacht? Nicht nur wegen Papa." Ich drückte Manus Hände. Dieser nickte. „Man, ich liebe dich. Das weißt du genau." Jetzt musste ich lächeln. Ich hatte wirklich überreagiert. „Tut mir leid. Ich habe glaube ich habe etwas zu dramatisch reagiert." Verlegen kratzte ich meinen Kopf. Manu legte seinen schief und lächelte. Dann legte er eine Hand an mein Kinn, hob es hoch und küsste mich. Seine Lippen waren so weich und warm. Die Leere in meiner Brust wurde gefüllt mit einer wohligen Wärme, die er mit diesem Kuss hineinströmen ließ.

„Mir ist kalt", hauchte ich und kuschelte meinen nassen Körper an Manu heran. „Lass uns halt wieder zum Hotel. Dann kannst du warm Duschen und dich dann ins Bett kuscheln", antwortete Manu und strich über meinen Hinterkopf. Ich schaute zu ihm und nickte. Es war alles geklärt. Wieso hatte ich so Zweifel? Zweifel an seiner Liebe. Das ist doch Irrsinn.

Hand in Hand verließen wir diesen Platz. Der Platz unserer Verlobung. Wieder musste ich grinsen. Wie wäre es nur verlaufen, wenn Papa ihn nicht drum gebeten hätte? Dann hätte ich nie diese Erlebnisse mit ihm teilen können.

Wir kamen beide Pitschnass im Hotel an. Sofort schlüpfte ich aus meiner Jacke und hing sie über den Stuhl. Bis morgen muss sie unbedingt wieder trocken sein. „Ich geh dann mal Duschen", bibberte ich. „Okay", sagte Manu und begann sich auszuziehen.

Das Wasser stellte ich auf heiß und es brannte schon fast auf der Haut. Jedoch tat es gut. Meine Füße waren eingefroren, genauso wie meine Hände. Trotz Manus halten meiner Hand, war diese nicht aufgetaut. Ich stand locker 30min unter der Dusche und genoss die Hitze, die mich umgab.

Der Spiegel war schon längst beschlagen und es war stickig im Bad. Ich rubbelte mein Haar trocken und wickelte mich in einem großen weißen Handtuch ein. Seufzend schob ich die Tür auf und sah zum Bett. Dort lag Manu drin. Sein Kopf schaute aus der Decke heraus. Sonst nichts. Er schlief. Wie konnte man nur so schnell einschlafen?

Leise zog ich mir meine Schlafsachen an und krabbelte neben Manu. Ich legte mich so hin, dass ich direkt in sein Gesicht sehen konnte. Seine dunklen langen Wimpern bewegten sich, wenn seine Augen mal zuckten. Was er wohl träumte?

Ich kuschelte mich jetzt auch in meine Decke und schloss meine Augen. Ich lauschte den Regen, der gegen das Fenster prasselte und entspannte mich. Papa hatte nichts gegen eine Hochzeit mit Manuel. Manuel wollte mich heiraten. Manuel liebte mich wirklich so sehr. Mit einem lächeln auf den Lippen schlief ich ein.

Der Vater hinter der MaskeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt