Ungesundes Frühstück

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*Sicht Patrick*

Ich wachte ziemlich früh auf. Gerade mal fünf Uhr morgens war es, als ich auf mein Handy die Uhrzeit abcheckte. Mit offenen Augen lag ich im dunklen Raum und lauschte Manus regelmäßigen Atem. Heute war sein Geburtstag und ich überlegte, wie ich diesen wunderschön machen konnte. Klar, waren wir bei seiner Mutter und zum Nachmittag kommen seine ganzen Geschwister. Trotzdem wollte ich, dass wir etwas Zweisamkeit haben. Sollte ich ihn zu einem morgendlichen Spaziergang überreden? Ich kratzte meine Augenbraue. Manu wäre davon bestimmt nicht begeistert. Vorsichtig drehte ich mich zu ihm um. In der Dunkelheit konnte ich gerade mal seine Silhouette erkennen. Seufzend beobachtete ich ihn. Mein Manu war jetzt dreißig. Ein runder Geburtstag. Vorsichtig, in bedacht ihn nicht zu wecken, strich ich ihm über sein Haar und schloss meine Augen wieder. Meine Hand legte ich sanft auf seine Brust. „Wieso bist du wach?", krächzte er leise. Ich zuckte leicht zusammen, denn ich hätte nie gedacht, dass er wach ist. „Wieso bist du wach? Habe ich dich geweckt?", fragte ich also verwundert. Ich sah im Schatten, das er nickte. „Deine Berührung hat mich geweckt." Ich biss mir auf die Unterlippe. „Tut mir leid, Liebling", antwortete ich und strich ihm über seine Brust. „Das ist doch nicht schlimm. Aber wieso schläfst du nicht? Wie spät ist es überhaupt?" So langsam wurde seine Stimme wieder normal und hörte auf, so Rau zu sein. Ich liebte, wenn er Rau sprach. „Ich bin wach geworden. Scheint so, als hätte mein Körper genug schlaf bekommen. Ehm, es ist etwas nach fünf." Als Manu das hörte, griff er an meine Hand. „Versuch zu schlafen, Palle. Sonst überlebst du den heutigen Tag nicht mehr." Ich seufzte und kuschelte mich an ihn, worauf er seinen Arm um mich legte. „Manu?" Er brummte als Antwort. „Alles Gute", wünschte ich ihm leise. Sein Brustkorb zuckte einmal, als er kurz auflachte. „Danke."

*Sicht Manuel*

„Happy Birthday to you, happy Birthday to you, Happy Birthday lieber Manu, happy Birthday to you." Das Gesinge von meiner Mutter und von Patrick weckte mich. Verschlafen schaute ich auf und sah in die Gesichter beider. In der Hand meiner Mutter, war ein großer Kuchen mit Kerzen drauf. Grinsend setzte ich mich auf. Meine Mutter platzierte den Kuchen vor mir auf dem Bett. „Alles Gute mein großer", sagte sie und umarmte mich kräftig. „Danke, Mama", flüsterte ich ihr ins Ohr und rieb über ihren Rücken. Dann schaute ich erwartungsvoll zu Palle, der mich lächelnd ansah. „Puste aus", sagte er nur und deutete auf den Kuchen. Ich holte so tief Luft wie ich konnte und pustete. Dabei verschluckte ich mich und ich musste anfangen zu Husten. „Oh Gott, Manuel. Ist alles okay?", fragte Mama mich besorgt und strich mir über den Rücken. Ich wollte sagen, dass ich mich verschluckt hatte, jedoch bekam ich nichts raus außer paar Wortfetzen. „Patrick, hol sein Spray!", rief sie jetzt und ich sah, wie Palle zu meiner Jacke lief um es zu holen. Als er es mir an den Mund drücken wollte, drückte ich seine Hand weg. „Manu!", schimpfe er und wollte wieder ansetzen. Ich schüttelte den Kopf und holte wieder Luft. Wie dumm konnte ich auch sein. Und natürlich dachten alle, ich hätte einen Asthmaanfall. Das ich mich verschluckt hatte, darauf würde keiner kommen. Fassungslos schaute Palle mich an und meine Mutter schimpfe. „Nimm das!" Ich räusperte mich noch paar Mal, bis ich endlich was sagen konnte. „Ich habe mich nur verschluckt Leute, entspannt euch doch mal." Sofort hörte Mama auf mir über den Rücken zu streichen und Palle senkte seinen Arm und setzte sich ans Bett. Genervt stöhnte ich auf. „Ich habe mir nur Sorgen gemacht", seufzte meine Mutter traurig. „Schon gut. Ich kanns ja nicht verübeln", antwortete ich und lächelte sie an. Noch immer hatte ich ein komisches Gefühl im Hals und ich wollte es am liebsten weghusten. Aber auf weitere besorgte Blicke hatte ich keine Lust. Also räusperte ich mich nur einige Male. Patrick schaute mich die ganze Zeit mit leicht zugekniffenen Augen an. Was er wohl hatte? Das frage ich am besten, wenn Mama gegangen ist. „Wollt ihr jetzt schon Kuchen essen?", fragte ich locker. Palle löste sich aus seiner Starre und grinste. „Ungesundes Frühstück."

Der Vater hinter der MaskeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt