Attacke

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*Sicht Manuel*

Ich schloss unsere Wohnungstür auf und trat ein. Die kleine Tüte mit dem Ring versteckte ich schnell auf dem Schrank. Hier schaute nie jemand rauf. Und Patrick noch weniger als ich. Dann schlüpfte ich aus meinen Schuhen und stellte sie in das Schuhregal.

„Palle?“, rief ich durch den Flur. „Jo!“, erklang es aus einem Raum. Es war klar, dass er in seinem Aufnahmezimmer war. Er hatte es fast genauso eingerichtet wie früher in Köln. Er meinte, so wäre es am heimischsten für seine Fans. Ich hingegen hatte mein Setup einfach hin geklatscht. Aber es sah trotzdem irgendwie cool aus. Patrick hatte mal eine Roomtour gemacht und die Zuschauer fanden mein Zimmer sogar cooler als seins. Wochenlang hatte ich ihn damit aufgezogen. Ich grinste bei dieser Erinnerung. „Nimmst du auf?“, fragte ich durch die Tür, die dann geöffnet wurde. „Ne. Habe geschnitten“, antwortete er mir. Irgendwie sah er müde aus. Tiefe dunkle Augenringe zierten sein Gesicht. Aber er lächelte. „Das war echt anstrengend dich zu Pixeln, Freundchen. Renn bitte nicht mehr so viel ins Bild.“ Beim reden hob er ermahnend den Zeigefinger. Ich umschloss diesen und grinste Frech. „Willst du mir Drohen?“, raunte ich. Er nickte. „Was willst du dagegen tun?“, flüsterte er. Noch immer versuchte er bedrohlich zu klingen. „Willst du das wirklich wissen?“, fragte ich genauso bedrohlich. Er hob die Augenbrauen und nickte. Ich fing an nun böse zu grinsen, ließ seine Finger los und packte seinen Bauch.

*Sicht Patrick*

„Oh Gott, nein!“, schrie ich und sackte auf den Boden. Manu glitt mit mir runter, ließ aber nicht von mir ab. Ich schlug um mich und lachte so stark, dass es weh tat. Wieso bestrafte er mich auch immer mit kitzeln? Er wusste wie Sensibel ich war. Bei ihm funktionierte es nicht so gut, wie bei mir.

Als Manu endlich, nach meinem Betteln, von mir abließ, lag ich auf dem Rücken auf dem Boden. Er saß auf meinem Bauch und grinste mich Frech an. „Verlierer“, sagte er und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen. „Du stehst auf Folter“, lachte ich ihm zu und beugte mich etwas hoch, um mich aufzusetzen. Das klappte mit Manu auf dem Bauch nicht ganz, weswegen ich ihn sanft von mir zog. Dann konnte ich mich gerade hinsetzen. Meine Lachmuskeln im Gesicht schmerzten. „Nö, eigentlich nicht“, kicherte Manu total unschuldig. Dann stand er auf und reichte mir seine Hand, um mich hoch zu ziehen. Ich bedankte mich und machte mich wieder an die Arbeit. Nächstes Video muss geschnitten werden. „Ich geh dann mal in mein Zimmer“, meinte Manu und verließ wieder den Raum. Weswegen er eigentlich reingekommen war, wusste ich nicht. War ja auch egal. Wenn es wichtig ist, fällt es ihm nochmal ein.

Der Vater hinter der MaskeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt