Alle auf einen Haufen

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*Sicht Manuel*

Ich saß vollkommen glücklich auf meinem Hocker und beobachtete die Vermählung. Michael sah so unglaublich fröhlich aus. Seine Augen glitzerten und sein Grinsen verschwand einfach nicht. Ob Patrick und meine Hochzeit auch so rührend werden würde? Ich schaute zu Patrick, der sich gerade das Auge mit einem Taschentuch tupfte. Mein grinsen wurde breiter. Als ob der am Heulen ist.

Dann wanderte mein Blick zu dem Mann neben Patrick, der liebevoll seine Schulter tätschelte. Wer war das und wieso grabbelt der meinen Freund an? Nervös wippte ich mit dem Bein auf und ab und beobachtete, wie sie leise redeten. Durch diese Ablenkung verpasste ich sogar den alles versiegelnden Kuss des Brautpaares. Die Gäste standen auf und klatschten. Dadurch wurde ich wieder in das Geschehen zurück gerissen und machte geistesabwesend mit.

Das frisch getraute Paar ging Hand in Hand aus der Kirche heraus und die Leute hinter ihnen her. Ich blieb vorne stehen und lächelte hinter allen her. Dann kam Patrick zu mir und hinter ihm der fremde Mann. „Du warst wundervoll", sagte Patrick und umarmte mich. „Danke", murmelte ich zurück. Der Mann grinste total breit. „Wer bist du?", fragte ich ihn. Er breitete seine Arme aus und umarmte mich mit festem Druck. Jetzt war ich vollkommen überfordert und schaute Palle hilfesuchend an. „Du warst wirklich Spitzenklasse", sagte der Mann jetzt und drückte nochmal fester zu. Wie dumm war ich eigentlich? Ich kapierte das es nur Maurice sein konnte und schlang jetzt auch meine Arme um den großen Mann. „Maurice", seufzte ich und kuschelte mich gegen ihn. „Habt ihrs? Die anderen sind schon alle draußen", lachte Palle. Maurice und ich beendeten unsere Umarmung. Doch mein grinsen blieb. Das erste Mal, dass wirklich alle vom Freedom Squad auf einem Haufen waren.

„Lass uns mal hinterher", sagte Maurice und ging voran. Ich nahm Patricks Hand und schon verließen wir die Kirche.

Draußen tummelten sich die Hochzeitsgäste und um Micha und Chessie tummelten sich die meisten. Wir zwängten uns an ihnen vorbei, bis wir bei Micha waren. „Maurice!", kreischte er, als er ihn sah und fiel dem größeren freudig um den Hals. Auch sie hielten sich lange im Arm, bis Micha ihn auf Armlänge weghielt und Maurice betrachtete. „Hammer das du gekommen bist", lächelte Micha. „Euch beiden erstmal alles Gute der Welt. Und natürlich bin ich gekommen. Du bist mein bester Freund. Außerdem war es auch mal an der Zeit euch alle zu sehen." Dabei schaute er mich und Patrick ebenso an. „Du siehst übrigens fabelhaft aus", sagte Palle jetzt an Chessie gewandt. „Das Stimmt", meinte ich und grinste sie an. „Danke euch beiden." Micha schaute seine Frau unglaublich verliebt an. Patrick verstärkte seinen Griff um meine Hand. „Ihr seht aber auch alle richtig Schick aus", lachte Micha nun. „Ich musste erst mal einen passenden Anzug finden. Das war wirklich schwer", kicherte Maurice. Sein Anzug war in dunkelgrau gehalten und sah wirklich schön aus. Darunter lugte ein blaues Hemd hervor. „Hast doch einen guten gefunden", sagte ich und grinste ihn frech an. „Michael, ich kann es gar nicht glauben, dass du jetzt verheiratet bist", sagte plötzlich eine alte Frau und drängelte sich zwischen Maurice und Palle, um Michael zu umarmen. „Leute, das ist meine Mama", stellte Micha uns sie vor. Sie reichte uns jeden einmal die Hand. „Und ihr seid?", fragte sie freundlich. „Mama, dass sind Maurice, Manu und Patrick", grinste Micha als Antwort. „Ach ihr. Von euch habe ich schon so viel erzählt bekommen. Freut mich."

Nach einer weiteren Unterhaltung mussten wir so langsam gehen, da wir zur Fest Location fahren mussten. Das Brautpaar stieg in einen Oldtimer ein, der einen Kranz auf der Motorhaube hatte. Wir fuhren bei Maurice mit, da wir ja kein Auto hatten. Die hupende Karawane fuhr hinter Micha und Chessie her.

Wir kamen an einem kleinen Schloss mit großem Park an. „Ist das schön", hauchte Palle, als er davorstand. „Allerdings", gab ich zurück. Das Gebäude war wirklich atemberaubend. Wir gingen hinein und suchten unsere Plätze, die mit Namenschilder versehen waren. Ich saß zwischen Maurice und Palle, während sie neben fremden saßen. Die Dekoration war in weiß rot gehalten und sah wunderschön aus. „Ich freu mich so auf das Essen", sagte Patrick und rieb sich die Hände. „Das du dich aufs Essen freust, war ja klar", lachte ich und Maurice stimmte mit ein. „Ihr seid echt niedlich", seufzte er schließlich und stützte sich auf seine Hände, um uns zu begutachten. „So habe ich mir das gar nicht vorgestellt, zwischen euch. Ich dachte immer ihr seid mehr wie in euren Videos." Ich grinste. „Eigentlich stänkern wir uns oft. So wie in den Videos", sagte Patrick und strich mir behutsam über den Hinterkopf. „Aber ihr seid auch total süß zueinander. Wie frisch verliebt", plauderte Maurice weiter und blinzelte dabei, als würde er einen süßen Hundewelpen sehen.

Dann wurde unsere Unterhaltung unterbrochen, da jemand mit einem Löffel gegen ein Glas klopfte. Es war Micha, der dort stand und in die Runde schaute. „Der eröffnet jetzt das Essen. Ganz bestimmt", flüsterte Patrick zu uns, worauf ich ein Lachen verkneifen musste. „Ich danke euch alle, für euer kommen. Das Büfett wird jetzt aufgedeckt. Wir wünschen euch einen guten Appetit", erklärte Micha und grinste dabei breit. „Jawoll!", jubelte Palle, woraufhin Maudado herzhaft los lachte. 

Der Vater hinter der MaskeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt