Es ist nichts

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*Sicht Manuel*

Ich merkte wie sich jemand auf meine Brust legte. Verschlafen schmunzelte ich und strich über den Kopf. Doch ich erkannte, dass es nicht Patrick war. Ich öffnete meine Augen, konnte aber nichts erkennen. Claus schlief halb auf mir drauf. Eigentlich war es ja nichts Schlimmes. Doch ich fühlte mich Unbehagen. Aber ihn wecken? Ich musterte meinen schlafenden Kumpel im Schein des Fernsehers. Es lief gerade „Der Geilste Tag." Müde schaute ich dort weiter zu, bis ich nicht mehr gegen ankämpfen konnte und wieder einschlief.

Ruckartig wurde ich wieder wach. „Ist das dein Ernst?", rief Palle. Ich riss meine Augen auf und schaute zu ihm, der Wutentbrannt vor unserem Bett stand. Auch Claus war wach geworden und hatte sich aufgerichtet. „Patrick", wollte ich meine Situation erklären, doch Claus fiel mir ins Wort. „Er hat nichts getan Palle. Ich schwöre. Wir haben Filme geschaut und sind einfach eingeschlafen." Ich nickte bestätigend. Patrick musterte uns ungläubig. „Und dann liegt man halb aufeinander." Ich schlug die Decke von mir und ging zu ihm. „Schatz. Ich liebe nur dich. Wir sind wirklich nur eingeschlafen. Mehr nicht", versuchte ich ihn zu Beruhigen. „Und das soll ich glauben?" Als er sprach wehte mir eine Fahne entgegen, weswegen ich mir einen Würgereiz unterdrücken musste. „Du kannst ihm glauben, Palle", mischte sich Claus wieder ein. Er stand mittlerweile an der Tür. „Bis dann", sagte er noch und verließ dann das Hotelzimmer. Ich sah gleich wieder zu Patrick, der nun traurig aussah. „Ich liebe dich", sagte ich wieder und küsste zärtlich seine Stirn. Dann nahm ich seine Hand und führte ihn ins Badezimmer. „Putz dir bitte die Zähne", sagte ich lächelnd, während ich schon Zahnpasta auf seine Zahnbürste drückte. „Manu?", sagte er niedergeschlagen. Ich reichte ihm die Zahnbürste. „Was denn?", fragte ich und setzte mich auf die Klobrille. „Ich liebe dich." Er strich mir über den Kopf. „Ich will ehrlich sein." Und dann erzähle er mir, von seinem Abend. Geduldig lauschte ich seiner Erzählung. Als er fertig war, hockte er vor mir und ließ sich von mir den Kopf kraulen. „Es ist doch nichts passiert. Trotz, dass du besoffen bist, hast du es nicht zugelassen. Ist doch alles gut Schatz." Ich tätschelte jetzt seinen Kopf. Er hob ihn an und sah mit großen Augen zu mir hoch. „Ich habe mich schuldig gefühlt. Und dann komm ich her und habe sofort daran gedacht, was die Olle fast gemacht hätte. Ich hatte Angst, dass er es bei dir gemacht hat." „Das ist schwachsinnig. Claus würde sowas nie und nimmer tun. Erst recht nicht bei vergebenen Leuten. Du kennst ihn doch. Und ich würde es ebenso wenig tun", sagte ich mit fester Stimme. Palle nickte. „Und jetzt schrupp dir die Zähne." Schmunzelnd steckte er sich die Zahnbürste in den Mund.

Der Vater hinter der MaskeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt