Toronto

4.5K 179 7
                                    

Ich hörte, wie sich jemand neben uns stellte: "Eure Majestät, Sie haben einen Hubschrauber angefordert." Cale rollte sich von mir runter und blickte den Mann an. Mit einem kleinen Nicken gab er ihm irgendein Zeichen und dann drehte er sich zu mir. 

"Sag mir bitte nicht, dass wir in Kanada sind." fragte ich entsetzt. Er erwiderte es mit einem stolzen Grinsen, dass ich ihm am liebsten aus dem Gesicht geprügelt hätte. Was fiel dem ein mich nach Kanada zu verschleppen. Und vor allem, wie lange war ich eigentlich ohnmächtig, um das nicht mitbekommen zuhaben? 

Cale reichte mir seine Hand und half mir hoch. Ich klopfte mir erstmal den Schnee von den Klamotten, obwohl es schon echt sinnlos war, da meine Sachen sowieso schon durchnässt waren. Wir folgten dem Mann zu dem Hubschrauber, der etwas weiter weg stand. Auch komisch, dass wir den nicht gehört hatten. Wir stiegen ein und schon hob er ab. ich war aber auch nicht besonders glücklich, dass es ein Hubschrauber war. Immerhin ist meine Familie in so einem Metallkasten umgekommen. Bei dem Gedanken an meine Familie wurde mir ganz schlecht und mir schossen schon wieder die Tränen in die Augen. Ich hatte bis jetzt gar keine Zeit diesen Schmerz wirklich zu verarbeiten, aber ich hatte in diesem Moment keine wirkliche Lust jetzt damit anzufangen. 

Wir flogen eine ganze Weile über Schneegebiete und Wälder. Erst nach einiger Zeit kamen erst kleine Dörfer und dann sogar schon ganze Städte. Wir hielten aber erst in einer größeren Stadt. Unten am Hubschrauberlandeplatz waren hunderte von bewaffneten Männern und Frauen, die jede kleine Bewegung in der Umgebung wahrnahmen und auf unsere Sicherheit achteten. 

Wir sanken und sofort eilten sie auf uns zu und nahmen uns in Deckung. In gebückter Haltung eilten wir in das innere eines sehr modern aussehenden Wolkenkratzers. Auch im Inneren war es sehr modern und es waren auch überall Glasscheiben. Ich ging an eine von ihnen und klopfte einmal gegen sie. "Das ist Panzerglas, Miss. Und auch, wenn es jede Kugel abhalten sollte, würden wir sie bitten von den Fenstern fernzubleiben." sagte mir einer der Männer. 

Ich lachte leise: "Das ganze Gebäude ist doch verglast." Aber keiner antwortete mir.

Wir waren in einer großen leeren Halle. Hier war nur eine Treppe und ein paar Fahrstühle. Abgesehen von ein paar Säulen war dieser Raum absolut leer. Ich sprach Cale an: "Ihr habt es irgendwie nicht so mit der Dekoration, oder?" Er lachte nur: "Das stimmt nicht ganz, die meisten Kanadier sind sehr eifrig was das Schmücken angeht. Das Gebäude hier ist jedoch nur ein Mittel zum Zweck und aus diesem Grund ist auch nur die oberste Etage eingerichtet. Die anderen sind alle nur für die Ablenkung da und damit im Falle eines Angriffs genügend Rettungswege zur Verfügung stehen." 

Ich nickte und stupste ihm dann in die Seite: "Sie mal einer an, es redet!" Wir lachten beide. Dann gingen wir zu einem der Fahrstühle und fuhren in den obersten Stock. Es standen überall Schreibtische hinter Glaswänden und generell war es hier sehr verwinkelt. An den Schreibtischen saßen Angestellte. Als die Fahrstuhltür aufging sahen sie alle zu uns. Dann standen sie auf, gingen auf den Flur und verbeugten sich als wir an ihnen vorbeigingen. "Ist das normal?" fragte ich Cale. Er schüttelte den Kopf: "Das machen sie nur, wenn ich da bin." Also war es ein Push für sein Ego. Wir gingen den ganzen Flur entlang und am Ende fanden wir ein großes Eckbüro vor. Es hatte ebenfalls Glaswände, jedoch waren diese getönt und man konnte nicht durch sie hindurchsehen. Die Tür wurde für uns geöffnet und wir traten ein. 

Im Inneren befand sich ein großer Schreibtisch, ein paar Regale mit Ordnern und Bücher und eine atemberaubende Aussicht. Ich wollte an das Fenster gehen, jedoch zögerte ich: "Wieso darf man hier nicht an die Fenster und du hast gleich ein Eckbüro mit zwei komplett verglasten Wänden?" 

Anstatt das Cale mir antwortete tat es einer der Männer: "Diese Scheiben sind die härtesten, die man auf der Erde bekommt. Im Fall einer Bombe würde der Das Büro als Kasten nur aus diesem Glas bestehend allem stand halten. Selbst wenn das Gebäude in sich zusammen fällt wird dieses Büro alles überstehen." 

Clair Maos - die Geschichte einer KöniginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt