Kapitel 12 - The unlucky Ones

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Der nächste Tag stand vor der Tür.

Die Auswahl der Champions würde heute stattfinden und zusätzlich zu all dieser Aufregung, musste auch noch Halloween sein. Ich mochte Halloween nicht. Schon früher hatte ich es gehasst. Nicht, weil es mir keinen Spaß machte mich zu verkleiden oder einen Sack voll Süßigkeiten abzustauben. Sondern weil ich mir vor fast 15 Jahren ganz einfach einen unpassenden Tag ausgesucht hatte, um auf die Welt zu kommen. Entgegen Erwartungen nicht heute, sondern morgen, den ersten November. Ganz genau. Zumeist hatte es großartige Halloweenpartys einen Tag zuvor gegeben, gefolgt von ausgiebigen Nächten, an denen man sich Gruselgeschichten erzählt hatte, während man sich mit den ergaunerten Süßigkeiten vollstopfte. Und was war am Tag danach gewesen? Nichts Aufregendes jedenfalls. Die meisten waren müde von der zuvor durchzechten Nacht, hatten keine Lust auf eine weitere Party oder allzu viel Action gehabt. Meine Geburtstagsparty hatte sich also zumeist im kleinen Rahmen abgespielt. Mal abgesehen davon, dass ich nie sonderlich viele Freunde gehabt hatte. Je älter ich geworden war, umso weniger eigentlich. Bis hin zu keinen, kurz bevor man mich über meinen verlorenen Brief informiert hatte. Morgen wäre also mein Geburtstag. Und heute? Heute war Halloween und die Auswahl der trimagischen Champions.

Den Mittag verbrachte ich gemeinsam mit Fred und George. Sie weihten mich in ihrem geheimen Plan ein, dass sie den von Dumbledore gezogenen Alterskreis überlisten wollten, damit sie am Turnier teilnehmen konnten. Meine Meinung, dass das Ganze, erstens, zum Scheitern verurteilt war, weil wegen Dumbledore, und zweitens, dass das Turnier ohnehin ziemlich gefährlich wäre, winkten sie lediglich mit einem breiten Grinsen ab.

„Kleines Hexchen..." – „..." sehe zu und staune." Hatten sie gesagt. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass meine Worte sie eher noch darin bestätigt hatten. Jedenfalls war es weder zum einen noch zum anderen gekommen. Am späten Nachmittag erfuhr ich von Hermine, was aus dem Experiment der Zwillinge geworden war, leider war ich nicht selbst anwesend gewesen. Den beiden war es – wie vorhergesagt – nicht gelungen Dumbledore zu überlisten. Stattdessen befanden sie sich jetzt mit auswuchernden, langen, grauen Bärten im Krankenflügel. Hätten sie doch bloß auf mich gehört.

„Was ist übrigens mit Harry los? Er sieht aus, als würde ihn irgendetwas bedrücken." Nachdenklich betrachtete ich den Gryffindor, der gemeinsam mit Ron einige Meter vor uns her schlenderte. Er sah so traurig aus, hatte kein einziges Mal wirklich gelächelt. Auch nicht, als Ron einen wirklich guten Witz erzählt oder Hermine über das Ereignis mit den Zwillingen berichtet hatte.

Hermines Blick verriet sofort, dass sie wusste, was los war. Etwas zögerlich begann sie zu sprechen. „Du weiß ja über... Du-weißt-schon-wen Bescheid, nicht wahr?"

Ich nickte.

„Damals, vor genau 13 Jahren, wurden Harrys Eltern von Du-weißt-schon-wem ermordet." Ihre Stimme war so leise, dass ich sie beinahe nicht verstanden hätte.

„Oh, ich wusste nicht, dass sie genau an Halloween von Voldemort ermordet wurden." erwiderte ich, meine Lippen fest aufeinandergepresst und fühlte mich sogleich ein wenig unwohl überhaupt gefragt zu haben.

Unsere Wege trennten sich und während die Gryffindors zurück in ihren Gemeinschaftsraum kehrten, zog es mich nach draußen in den Hof. Heute war es deutlich angenehmer als gestern. Leicht bewölkter Himmel, eine sanfte, lauwarme Brise, die an meinem Gesicht entlang strich und meine goldblonden Haare zum Tanzen brachte. Einige Durmstrangs gingen an mir vorüber, ein paar von ihnen musterten mich, wobei ich einmal mehr bemerkte, dass all ihre Mienen so starr wirkten. Laut Daphne wurde an Durmstrang sogar schwarze Magie gelehrt und ich fragte mich für einen Augenblick, ob ihnen das nicht einen erheblichen Vorteil beim Turnier verschaffte. Zugegeben, ein klein wenig beneidete ich sie darum.

Till the End (Harry Potter FanFiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt