Kapitel 62 - The Room of Requirements

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Mit finsterer Miene blickten Daphne, Adrian und ich hoch zum Schwarzen Brett des Slytheringemeinschaftsraumes. Ein neuer Aushang war über all den restlichen platziert worden und sorgte für Unmut unter den Schülern.

„Ausbildungserlass Nummer vierundzwanzig" prangerte in fettgedruckter Schrift darauf und die daraufabgebildeten Worte ließen mich kurzzeitig den Atem anhalten.

„Alle Schülergruppen, zu denen sich mehr als drei Schüler regelmäßig treffen, müssen von der Großinquisitorin genehmigt werden. Schülerinnen und Schüler, die an einer nicht-genehmigten Gruppe teilnehmen, werden von der Schule verwiesen" las Adrian murmelnd vor und schnaubte anschließend wütend. „Soll das bedeuten, dass nun selbst Quidditch genehmigt werden muss?"

„Wenn man dem Wortlaut Glauben schenken mag. Was will Umbridge damit überhaupt bezwecken?" wandte sich Daphne fragend an uns. „Als würde sie befürchten, jemand würde eine Anti-Umbridge-Gruppe gründen." brummte sie. Während Adrian bloß ahnungslos mit den Schultern zuckte, musste ich blinzeln. Wie richtig sie damit lag, ohne es zu wissen. Vor etwa zwei Tagen hatten sich einige Schüler, mich eingeschlossen, im Eberkopf versammelt, um bei Harry zu lernen, wie man sich richtig vor den Dunklen Künsten verteidigte. Wir hatten eine Verteidigungsgruppe gegründet, die man durchaus auch Anti-Umbridge Gruppe nennen konnte und nun dieser Erlass? Das konnte doch kein Zufall sein. Hatte jemand geplaudert?

„Sie ist eben eine alte, kontrollsüchtige Hexe." warf ich eilig ein und verzog den Mund.

„Ich hoffe bloß, dass meine These über den Wechsel der Professoren in Verteidigung gegen die Dunklen Künste anbelangt, auch in Zukunft standhält. Wunder soll es ja noch geben, aber bitte nicht dieses." seufzte Adrian nach einer Weile, als wir bereits am Slytherintisch saßen und frühstückten. Seine Worte veranlassten mich zu einem breiten Grinsen. Als ich ihm daraufhin klarmachte, dass uns Umbridge ganz bestimmt eine Genehmigung geben und wir uns ansonsten etwas einfallen lassen würden, hellte sich seine Stimmung etwas auf. Denn ich hatte nicht vor Quidditch aufzugeben, genauso wenig wie er.

„Du, Adrian? Kann ich dich um einen Gefallen bitten?" fragte ich ihn einige Zeit später, nachdem wir gegessen hatten und Daphne zu ihrem Wahlfach aufgebrochen war.

„Immer." tönte er, was mich zum Schmunzeln veranlasste.

„Könntest du später zur Eulerei gehen und diesen Brief abgeben? Er ist für meine Eltern." Dabei holte ich einen kleinen weißen Umschlag aus meiner Tasche hervor und hielt ihn Adrian entgegen.

„Natürlich, erledige ich sofort, Ma'am." Er nahm den Umschlag entgegen und verstaute ihn sorgfältig in seinem Umhang. Dann trennten sich unsere Wege.

Alte Runen war wie immer: Wir übersetzten mit Hilfe unseres Zauberbuches, lernten die einzelnen Zeichen und deren Bedeutung. Das Fach war vergleichbar mit Latein auf Muggelschulen und konnte hin und wieder etwas Langeweile mit sich bringen, war jedoch nicht zwangsläufig uninteressant. Von Mal zu Mal war es sogar ganz spannend mysteriöse Runen zu entziffern, so als würde man ein altes, wohlbehütetes Geheimnis enthüllen. Mein Lieblingsfach würde es nicht werden, aber ich bereute nicht, es als Wahlfach ausgewählt zu haben. Jedenfalls besser als Wahrsagen.

Im Anschluss war Zaubertränke an der Reihe und als ich die langen, dunklen Korridore im Kellergeschoß entlangschritt, bemerkte ich bereits von Weitem, dass sich vor dem Klassenzimmer eine Schar aus Schülern gebildet hatte. Niemand geringeres als Malfoy befand sich in dessen Mitte, der mit lauter, provozierender Stimme sprach. Ich bahnte mir meinen Weg nach vorne, um zu sehen, was hier los war und als er mich entdeckte, unterbrach er seine Erzählungen und ein amüsiertes Funkeln in seinem Grau tragend, als er in meine Richtung blickte.

Till the End (Harry Potter FanFiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt