74. Sofakissen

24.5K 1.5K 268
                                    

„Ich liebe dich", sagt Damian, als wir uns eine Weile angeschwiegen haben. „So jetzt is es raus."

„Was?", bringe ich nur hervor, heute ist ja mal ein ereignisreicher Tag.

„Ich Damian Easton habe mich in dich Melodie Saphira O'Braiden verliebt", wiederholt Damian sich. „Information angekommen?"

„Aber wie?", frage ich total verwirrt nach. „Ich meine warum?"

„Keine Ahnung warum", gibt Damian zurück und fährt sich durch die Haare. „Es ist ja nicht so, dass man sich aussuchen könnte in wen man sich verliebt." Da hat er Recht.

„Seit wann?", will ich wissen, weil ich noch nicht ganz in der Lage bin etwas Qualitatives von mir zu geben.

„Weiß ich nicht", gibt Damian zu. „Da gibt es doch keinen speziellen Zeitpunkt. Auf jeden Fall schon eine ganze Weile."

„Aber wenn...", setze ich an und bin dann von meinen eigenen Gedanken verwirrt.

„Wenn was?", fragt Damian nach.

„Wenn das schon eine Weile so geht warum hast du mir dann immer wieder geholfen, dass es mit Scott klappt?", beende ich meinen Satz. „Das muss doch voll scheiße für dich gewesen sein."

„War es ja auch", stimmt Damian mir zu. „Vor allem weil dieser Vollhonck es immer wieder geschafft hat es zu verkacken. Und du dann immer wieder wegen ihm traurig warst."

„Warum hast du trotzdem weiter gemacht?", möchte ich wissen.

„Du warst glücklich", antwortet Damian. „Zumindest wenn er sich mal nicht wie ein Arschloch benommen hat. Und so lang du glücklich warst ging es bei mir, irgendwie."

Ich hab mal irgendwo den Satz gehört. Liebe ist wenn man für den anderen immer das Beste will. Damals hab ich gedacht, dass sowas doch totaler Schwachsinn ist. Aber wenn ich jetzt so darüber nachdenke hat der Spruch schon was an sich. In letzter Zeit hab ich mich auch immer direkt gefreut, wenn Damian nur mal gelächelt hat. Verdammt klingt das kitschig, aber es ist nun mal so.

„Hallo, Erde an Melodie", durchdringt Damians Stimme meine Gedanken. „Ich hab dir hier gerade mein Herz ausgeschüttet und du starrst hier nur mit leerem Blick durch die Gegend."

„Es tut mir leid", sage ich schnell. „Es ist nur..."

„Schon verstanden, du hast nicht die Selben Gefühle", meint Damian mit geknickter Stimme und steht auf. „War ja auch total naiv von mir das zu denken. Ich sollte dann wohl besser gehen."

„Damian warte", ich will gerade auch aufstehen, als Damian nur müde den Kopf schüttelt.

„Lass es gut sein Melodie, ich hab es schon verstanden", meint Damian noch, bevor er endgültig den Raum verlässt.

„Verdammt Dan du Spaten jetzt warte doch mal und hör mir zu", rufe ich, renne hinter ihm her und schleuder ihm ein Sofakissen an den Kopf, das ich vorhin bei unserem Gespräch umklammert habe. „Ich fühle das Gleiche."

„Was?", völlig verwundert bleibt Damian mitten in der Bewegung stehen.

„Es ist mir heute erst so richtig klar geworden", rede ich drauf los. „Naja, eigentlich war es mi schon eine Weile bewusst, aber ich wollte es einfach nicht wahr haben. Und deswegen wollte ich auch vorhin zu dir, aber dann kam Scott und...Ach, das ist jetzt ja auch egal."

„Du fühlst das Gleiche?", fragt Damian immer noch mit verwundertem Gesichtsausdruck nach.

„Ja", bringe ich hervor und hole einmal tief Luft.

Not a typical Bad Boy StoryWhere stories live. Discover now