41. Eskalation

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„Es ist zwar wunderschön hier. Aber warum genau sind wir hier?", frag ich erneut nach, währen dich meine Zehen in den Sand vergrabe.

Die Schuhe haben wir beim Auto stehen lassen. Jetzt sitzen wir nebeneinander im Sand und schauen auf Meer.

„Wir müssen reden", setzt Scott an.

„Über was?", frage ich erneut nach. Bitte nicht über das von letzter Nacht. Ich war betrunken, es war eine dämliche Wette.

„Über letzte Nacht", meint Scott schließlich. Verdammter Mist!

„Es war eine einmalige Sache", sage ich schnell.

„Schade eigentlich", bedauert Scott nicht ganz ernsthaft. „Also ich habe ja gedacht, dass wir das jetzt jeden Abend wiederholen."

„Ganz sicher nicht", fauche ich schon fast. „Sonst werde ich wieder von gewissen Leuten als Schlampe abgestempelt."

„Du warst ja auch früher nicht unbedingt das brave Mädchen von neben an. Wenn ich das richtig gehört habe", äußert Scott sich.

„Dein Ernst jetzt?", toll nicht nur mein Bruder, sondern auch dessen Freunde halten mich für die Schulmatratze schlecht hin. Beleidigt drehe ich mich zur Seite.

„Jetzt lass mich doch mal ausreden", beschwert Scott sich und dreht meinen Kopf wieder in seine Richtung. „Ich finde nicht, dass du eine Schlampe bist. Eine Nonne bist du jetzt zwar auch nicht. Aber über Erfahrung kann man sich eigentlich nicht beschweren. Und ich glaube nicht, dass Kyle dich für eine Schlampe halten würden, wenn wir so etwas wie eine Beziehung führen würden."

„Okay, das verwirrt mich jetzt", seit wann können Jungs so viele Sätze über ein Thema bilden, das nicht Fußball, zocken oder Sex ist.

„Verwirrt dich das hier auch?", bevor ich nachfragen kann, was er denn jetzt damit schon wieder meint. Nimmt Scott mein Gesicht wieder in seine Hände und küsst mich.

Ich erwidere den Kuss. Was soll ich denn auch groß anderes tun? Ich bin eben auch nur ein Mädchen. Scott ist nun mal verdammt gutaussehen, das kann man leider nicht abstreiten. Auch wenn ich es ihm nie sagen würde, sein Ego ist eh schon zu groß. Und küssen kann der auch nicht gerade schlecht.

Das hab ich ja mal wieder ganz toll hinbekommen. Jetzt lieg ich hier mit Scott am Strand und knutsch mit ihm rum.

Das war eigentlich nicht der Plan. Okay, eigentlich hatte ich auch keinen Plan. Aber wenn ich einen gehabt hätte, würde dieser Teil bestimmt nicht vorkommen.

Immerhin war das gestern Nacht ja eigentlich nur wegen zu viel Alkohol und einer blöden Wette. Ich sollte das hier überhaupt nicht tun. Kyle wird mir den Kopf abreißen wenn er hiervon, oder von letzter Nacht erfährt. Oder er reißt Scott den Kopf ab. Oder uns beiden.

Abrupt löse ich mich von Scott und stoße ihn leicht von mir.

„Das geht nicht", bringe ich schwer atmend hervor, was Scott nur dazu bringt mich verwirrt anzuschauen.

Scott P.O.V.

Okay, sie küsst mich zurück. Das ist doch schon mal ein gutes Zeichen.

Eigentlich wollt ich die Sache von gestern ja mit ihr klären bevor ich sie erneut küsse und diese herrlich weichen und wundervollen Lippen wieder meine berühren.

Aber irgendeine Verknüpfung in meinem Gehirn hat sich wohl gelöst und ich küsse sie trotzdem.

Was jetzt eigentlich nicht wirklich tragisch ist. Also ich könnte mir definitiv was Schlimmeres vorstellen, als mit Melodie im Sand zu liegen und sie zu küssen.

Not a typical Bad Boy StoryWhere stories live. Discover now