73. Quadratidiot

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„Ben wir...", setze ich an doch werde von Damian unterbrochen, der zum Glück gerade um die nächstbeste Ecke kommt.

„Benjen, du Quadratidiot. Was war das denn bitte für eine schwachsinnige Aktion? Welche Synapsen sind bei dir nicht mehr richtig verknüpft? Wie kommst du immer auf so 'nen Scheiß?", bombardiert dieser seinen Bruder gleich mit Fragen.

Wofür ich ihm gerade wahnsinnig dankbar bin. Ich hätte nämlich keine Antwort gehabt. Jetzt wo ich so darüber nachdenke hab ich absolut keine Ahnung was das zwischen uns ist.

Klar ist da etwas und das kann weder ich abstreiten, noch kann Damian es. Und ich werde es auch nicht abstreiten. Aber ich hab absolut keinen blassen Schimmer was das zwischen uns ist. Freundschaft+? Eine Beziehung? Spaß an der Freude? Ich weiß es nicht.

„Oh nein", unterbricht Ben seinen Bruder. „Bevor ich hier irgendwelche Fragen beantworte, will ich erst mal eine Antwort auf meine Frage. Immerhin ist es nur eine Frage, also sollte sie nicht allzu schwer zu beantworten sein. Also was läuft zwischen euch?"

Da ich die Antwort immer noch nicht kenne schau ich nur verlegen zur Seite. Aus dem Augenwinkel kann ich erkennen, dass Damian ungefähr das Selbe macht.

„Na super", stöhnt Ben auf. „Verdammt Leute. So schwer kann das doch nicht sein." Mein Blick wandert zu Damian, als er auch gerade zu mir schaut. Daraufhin zucken wir beide mit den Schultern.

„Ihr macht mich echt noch wahnsinnig", beschwert Ben sich. „Na schön. Wenn ihr mir nichts sagen wollt dann eben anders. Zeigt mir einfach was ihr in der Turnhalle gemacht habt und ich lass euch in Ruhe. Ihr müsst ja nicht mal etwas sagen. Macht einfach nur Gesten. Knuddelt mit einander, tauscht eure Streicheleinheiten aus. Was weiß ich was ihr beide immer anstellt wenn ihr zwei alleine seid. Ihr müsst ja auch nur eine Kleinigkeit machen. Macht einfach irgendwas und ich lass euch in Ruhe. Vorerst. Und außerdem..."

„Verdammt, du kannst echt nerven. Wir haben uns geküsst, ungefähr so", stößt Damian hervor, zieht mich sachte am Arm zu sich und legt seine Lippen kurz auf meine. Der Spaten küsst mich doch wirklich gerade mitten in der Schule, vor seinem Bruder.

„Sorry", der kann echt nerven", entschuldigt Damian sich leise bei mir.

„Schon okay, irgendwann hätte er es eh rausgefunden", entgegne ich genauso leise.

„So bist du jetzt zufrieden Benjen?", wendet Damian sich wieder an seinen Bruder.

„Irgendwie schon", gibt dieser zögerlich zu. „Aber hauptsächlich hab ich nur noch mehr Fragen."

„Er ist echt unmöglich", sage ich nur zu Damian.

„Ja, auf jeden Fall", stimmt dieser mir zu.

„Und da du jetzt deine Antwort auf deine eine Frage hast", meint Damian und legt seine Hand auf meinen Rücken. „Können wir ja jetzt zum Unterricht. Also ciao."

Bevor Ben in irgendeiner Weise reagieren kann hat Damian mich auch schon in den nächsten Gang geschoben um dann in unseren nächsten Unterrichtsraum zu gehen.

„Ah Mister Easton und Miss O'Braiden", begrüßt Mr. James uns. „Schön, dass ihr ach endlich den Weg zu eurem Unterricht gefunden habt. Wenn jetzt noch dein Zwillingsbruder auftaucht Damian, sind wir endlich komplett und können endlich den Unterricht richtig beginnen."

„Tut uns leid Mister James, wir hatten noch etwas wichtiges zu klären", entschuldige ich mich schnell und setze mich auf meinen Platz neben Scott. Der nur reichlich misstrauisch zwischen mir und Damian hin und her schaut.

Damian P.O.V.

„Du und Melodie also", ergreift Benjen das Wort, kaum dass wir zu Hause angekommen sind.

„Wir sind nicht zusammen", entgegne ich einfach.

„Aber ihr habt euch geküsst", stellt Benjen fest.

„Ja, das haben wir dann wohl", sogar mehrfach, aber wenn er das auch noch erfährt ist hier die Hölle los.

„Warte, diesen Gesichtsausdruck kenn ich doch. Du verheimlichst mir etwas", bemerkt Benjen und schaut mich dann mit großen Augen an. „Ihr habt euch schon öfter geküsst. Wann? Wo? Warum weiß ich nichts davon?"

„Warum nochmal kennst du mich so gut?", seufze ich auf und lass mich aufs Sofa fallen. „Ich hätte sie echt nicht vor dir küssen dürfen."

„Ja, ja verheimlich deinem Bruder alles", wirft Benjen mir direkt vor. „Wann wolltet ihr mir das eigentlich sagen?"

„Vermutlich gar nicht", meine ich nur dazu. „Weil es nicht wirklich etwas gibt, dass du wissen müsstest. Wir haben uns ein paar Mal geküsst und das war es dann auch schon."

„Moment mal ich dachte du bist momentan verliebt, warum knutschst du dann mit...", Benjen stoppt sich selbst mitten im Satz. „Ach du Scheiße. Wie konnte ich nur so blöd sein? Es ist Melodie. Mein Bruder ist in meine beste Freundin verliebt. Du bist in Melodie verliebt."

„Du hast es erfasst", meine ich nur dazu.

„Und Mel?", fragte Benjen nach. „Stehst sie auch auf dich?"

„Weiß ich nicht", gebe ich zu.

„Ich hab euch doch extra eingesperrt, damit ihr Zeit zu zweit habt und mal miteinander reden könnt", seufzt Benjen auf und setzt sich neben mich. „Hat dann wohl nicht geklappt."

„Sieht wohl so aus", stimme ich ihm zu.

„Und warum verdammt hockst du dann hier noch rum?", fährt Benjen mich auf einmal so scharf an, dass ich zusammen zucke. „Du bewegst jetzt gefälligst deinen Arsch zu ihr und klärst das. Was denkst du denn wie Melodie sich fühlt? Sie weiß doch auch nicht woran sie ist. Also beweg dich jetzt endlich und rede mit ihr."

„Ist ja gut ich geh ja schon", schnell steh ich auf und mach mich auf den Weg.

Er hat ja recht. Ich muss mit Melodie reden und das zwischen uns definieren. Es kann ja schließlich nicht ewig so weiter gehen.

Melodie P.O.V.

Irgendwie hat der Kuss in der Schule mich ja schon geflasht. Aber ich kann Damians Reaktion auch verstehen. Ben hat echt genervt und ich war auch kurz davor das Selbe zu tun.

Nur blöd, dass ich jetzt immer noch nicht weiß was zwischen uns ist. Ich hab Gefühle für Damian, wirkliche Gefühle. Nicht so wie bei Scott.

Ich muss dringend mit ihm reden. Ich will die Sache geklärt haben auch wenn es sein kann, das Damian nicht so fühlt uns ich eine Abfuhr bekomme. Schließlich hat er ja vorgeschlagen, dass wir die ganze Sache mit dem Kuss vergessen sollen.

Gerade als ich zur Haustür rausgehen will werde ich aufgehalten. „Melodie, zu dir wollte ich. Hast du gerade Zeit, damit wir kurz reden können?", fragt er nach.

„Ähm, ja", sage ich verwundert. „Komm rein Scott."

„Ich mach's auch kurz", meint Scott, als wir uns aufs Sofa setzen. „Ich wollte mich eigentlich nur bei dir entschuldigen. Ich hab mich echt scheiße dir gegenüber verhalten in letzter Zeit. Wahrscheinlich weil ich eingesehen hab, dass du verdammt wichtig für mich geworden bist und ich dich gehen lassen wollte. Aber mir ist jetzt bewusst geworden, dass ich los lassen muss. Also werde glücklich mit ihm. Ihr passt gut zusammen."

Scott steht auf und lässt mich völlig geplättet auf dem Sofa zurück. Was war das denn jetzt bitte?

Noch völlig überrumpelt von dem was gerade passiert ist stehe ich auf und geh zur Tür, da es gerade geklingelt hat.

„Melodie, wir sollten reden", meint Damian, als ich ihm die Tür öffne.

„Ja, das sollten wir", stimme ich ihm zu und lass ihn rein.

~~~

Jetzt geht es ans Eingemacht. Was aber leider auch heißt, dass sich dieses Buch seinem Ende zuneigt.

Also geniest die letzten Kapitel noch in vollen Zügen das nächste kommt in einer Stunde ;)

Viel Spaß noch eure A.

Not a typical Bad Boy StoryWhere stories live. Discover now