[Kapitel 7/ Teil 4]

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*Elara POV*

-Mitte des 19. Jahrhunderts-

Mir war gar nicht aufgefallen, dass er aufgehört hatte seine Beute zu beäugen und stattdessen meinen Blick erwiderte. "Entschuldige.. ich.." stammelte ich vor mich her doch ließ er mich zu meinem glück nicht lange in der unangenehmen Situation hängen. "Mach dir keine sorgen Kleines. Ich werde dir sicher nichts tun. Das ist nicht meine Aufgabe." Er sah mich kurz schweigend an und fuhr dann etwas leiser fort. "Mein Name ist Ansu. Ich bin hier fast genauso unfreiwillig wie du." Kurz schaute er sich um und beugte sich dann etwas näher in meine Richtung. "Ich musste dich vorhin so anpacken, damit die Idioten meines Vaters keinen Verdacht schöpfen. Ob du es mir glaubst oder nicht ich werde dich hier so schnell wie möglich rausholen." Ansu sah mir tiefer in die Augen und legte eines seiner breiten großen Hände auf meine Knie. "Es tut mir wirklich leid, aber du musst fürs erste etwas durchhalten bis ich einen geeigneten Moment finden kann." Ich drückte meine Knie noch etwas weiter zusammen, um ihm den Zugang zu meiner Mitte zu erschweren. Wenn mich die letzten drei Jahrhunderte etwas gelehrt hatten, dann war es dass man einem Mann niemals so leichtsinnig Glauben durfte, egal wie schmeichelhaft er auch wirken mochte.

Auch wenn er sich wirklich gut als ein netter Mann verkaufte, würde ich an meinen Erfahrungen festhalten. Das war sicherlich nur eine gute Miene zum bösen Spiel. Ich war nun mal schon viel länger auf dieser Welt als er, daher würde ich nicht in seine kleinen Tricks hineinfallen. Er versuchte sich an einem Spiel dessen Regeln ich schon lange kannte, denn er war nicht der erste Mann der versuchte an mich heranzukommen um mich am Ende nur benutzen zu können.

Dieses mal war ich die die ihm keines Blickes würdigte und sah aus dem Fenster. Ich würde mir die Hoffnung die durch seine Worte in mir aufkeimte nicht anmerken lassen, denn ich war mir fast schon sicher, dass er mich dadurch nur weichklopfen wollte. Eine Gefangene die ihrem Wächter vertraute war sicher leichter zu bändigen als eine die sich gegen alles sträubte was sie versuchten. 

"Wie du willst Häschen." kommentierte er genervt meine Reaktion auf seine Rede. 

Die Fahrt dauerte wahrscheinlich gerade nur wenige Stunden, denn die Sonne stand erst im Westen, doch kam es mir wie eine Ewigkeit vor. Als die Kutsche stehen blieb drehte Ansu meinen Kopf sanft in seine Richtung. "Du musst mir vertrauen kleines Häschen. Ich spiele den anderen nur etwas vor um euch Frauen so gut es geht vor ihnen zu schützen, aber fürs erste musst du da ohne mich durch." Mit einem Mal öffnete einer der Männer die Kutschentür und packte mich an meinem Arm um mich aus der Kutsche zu ziehen. "Du sollst nur wache halten und sie nicht schon vor uns vernaschen Ansu. Halt dich an die Regeln noch bist du nur ein einfacher Wächter." spuckte der Mann lallend in die Richtung Ansus, welcher sich gerade wieder richtig aufgesetzt hatte und grinsend zu mir sah "Ich konnte mich einfach nicht zurück halten. Du weißt doch wie gut diese Weiber schmecken können." 

Der angetrunkene Mann schubste mich in die Richtung der anderen drei Männer die schon vor einer kleinen Hütte standen. "Ach ob ich das weiß. Ich werde dir ganz sicher davon berichten wie gut sie schmeckt." 

Während Ansu noch weiter in der Kutsche sitzen blieb schliffen mich die Männer in die Hütte. Ich versuchte all meine Kraft gegen sie anzuwenden, doch kam ich gegen die Kraft der vier Männer einfach nicht an. Die Hütte war sehr klein, daher standen wir direkt in der Küche welche nur eine kleine Sitzecke als Wohnbereich bot. "Rick legt sie mit Bill schonmal auf den Tisch, wir holen die restlichen Seile." sprach der kleineste der Vier zu den beiden Männern die gerade meine Arme packten. "Ja Boss." hörte ich die beiden noch sagen bevor sie mich doch tatsächlich auf den Tisch setzten. "Wenn ich du wäre würde ich nicht versuchen zu fliehen, denn wir würden dich finden. Also leg dich hin und genieße die Show." grinste Bill mich dreckig an. Da ich keine Anstalten machte seinen Worten nachzukommen drückte mich Rick mit dem Rücken auf den Tisch. Ich zappelte so gut es nur ging doch konnte ich mich nicht von ihren Griffen befreien. "Bitte lasst mich gehen. Ich schmecke ganz sicher nicht gut und reichen tut mein Fleisch niemals für gleich fünf Männer." versuchte ich mich verzweifelt von ihren Absichten zu retten. 

Erst sahen sich die beiden Männer überrascht an bevor sie lauthals anfingen zu lachen. Vor Lachen lockerten sich ihre Hände etwas, daher versuchte ich ihnen mit einer schnellen Bewegung zu entkommen. Doch zu meinem Pech kamen die anderen Beiden gerade wieder durch die Tür und hielten mich auf.

MythosWhere stories live. Discover now