[Kapitel 2/Teil 1]

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*Elara POV*

-Anfang des 17.Jahrhunderts-

Ich war schon immer eine etwas vorlaute Person die sich in Gelegenheiten Anderer eingemischt hat. Wenn ich deutlich spüren konnte das einem unrecht getan wird und jener ohne Hilfe nicht aus dieser misslichen Lage kam, konnte ich mich einfach nicht zurückhalten. Normalerweise erledigte sich das Thema auch an dem Tag, meistens sogar noch an dem Ort, aber dieses Mal hatte ich mich an dem fraglichen frühen Morgen wohl mit dem falschen Idioten angelegt. Ein Mann wollte doch wirklich einen Passanten mitten auf dem Marktplatz zusammen schlagen, weil dieser ihm angeblich einen Apfel gestohlen hätte. Woher hätte ich auch wissen sollen, dass das ganze, dem Pöbel, nur zur Ablenkung der Bevölkerung dienen sollte damit ein Anderer sich an den Taschen der Schaulustigen ran machen konnte.

Der "Verkäufer" packte mich fest am Kragen meines alten Kleides und schrie mich an, um es etwas netter auszudrücken, ich solle mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmern und ließ mich danach direkt wieder laufen. Sofort machte ich mich ohne eine weitere umschweife auf den Weg nach Hause um mich so weit wie möglich von dem Geschehen und vom besagtem Idioten zu entfernen.

Ich lief so schnell ich konnte und wurde trotzdem das Gefühl nicht los verfolgt zu werden. Immer wieder schaute ich nach hinten um mich zu vergewissern, dass es sich nur um eine Einbildung meinerseits handelte, daher stolperte ich kurz vor meinem Dorf über meine eigenen Füße. Ich versuchte mich so schnell wie möglich wieder aufzustellen, aber durch das alte, leider zu lange, Kleid meiner Mutter stolperte ich immer wieder aufs neue. Gerade als ich wieder einigermaßen gerade stand und wieder weiter laufen wollte packte mich urplötzlich eine große raue Hand an meinem Oberarm und zerrte mich einen Stück nach hinten um mich aufzuhalten.

Der Mann war vielleicht gerade mal wenige Zentimeter größer als ich und hatte um einiges mehr auf den Rippen. Ihm schien der ganze Weg vom Marktplatz viel mehr zu schaffen gemacht zu haben als mir. Er atmete schwer und brachte nur knappe Sätze raus. "Du kleine Schlampe.." er machte eine kurze Pause und hechelte mir mit seinem müffelndem Atem in mein Gesicht "du hast uns die Arbeit versaut." Seine Stimme hörte sich an wie ein Grunzen und mit jedem Wort flogen mir einzelne Tropfen seiner ekligen Spucke ins Gesicht. Stumm schaute ich dem dicken bärtigen Mann ins Gesicht, wobei mein Blick ungewollt ganz oft zu seiner Narbe über seiner Stirn schweifte. Die Narbe verlief kurz über seiner rechten Augenbraue durch seine Stirn in seine schmierigen Haare, es sah in seinem Zopf beinahe so aus wie sein Scheitel, wenn die Narbe nicht so breit gewesen wäre. "Wie um alles in der Welt dachtest du, du könntest dem Kleinen helfen? Du halbe Portion hättest nicht einmal als Mann eine Chance gegen meinen Bruder."

Jedes seiner Worte unterstich er mit seiner Gestik und zog daher immer mal wieder an meinem Arm, sein Griff wurde dabei gefühlt immer fester. "Au" brachte ich leise heraus. Mein Herz schlug mir bis in meinen Hals. "Du tust mir weh." Meine zuvor vorlaute Sprache hatte mir unsere Situation natürlich verschlagen, auf dem Marktplatz war ich ja auch nicht alleine mit einem Mann wie diesen gewesen. "Das Geschieht dir recht, Weib, warte nur ab! Wie sehr wird es wohl wehtun, wenn wir mit dir fertig sind?"

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Liebe Grüße
Sny

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