Kapitel 82

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Ivy

Eine ganze Weile saß ich an die Wand gelehnt in dem Raum und starrte die Tür an. Das Blut versuchte ich so gut es ging zu ignorieren. Stattdessen dachte ich nach. Irgendwie musste ich hier raus kommen. Aber wie? Ich war mir sicher, dass allein vor meiner Tür mindestens drei Wachen standen. Außerdem kannte ich den Großteil der Basis nicht. Ich kannte die Wege zum Trainingsraum, zur Kantine, zu meinem Zimmer/Zelle und zu den Laboren. Woanders war ich noch nie.

Plötzlich ertönte ein lautes Knacken, wie bei einem Lautsprecher. Unbeeindruckt hob ich den Kopf und sah zur Decke. Tatsächlich war in einer Ecke ein Lautsprecher befestigt.

"Wie fühlst du dich Marie?", ertönte Browns Stimme durch den Lautsprecher. Schweigen. "Nagut. Jedenfalls geht es um deine Strafe. Ja genau. Dieser Raum ist es nicht. Also noch nicht. Ich werde dir erklären wie der Mechanismus funktioniert. Dann folgt selbstverständlich eine kleine Demonstration." Wieder entstand eine kurze Pause. Dann ertönte ein komisches Rattern, wie bei sich drehenden Zahnrädern. Plötzlich bewegten sich die Wände links und rechts von mir.

Panisch sah ich zu den Wänden. "Wie du siehst haben meine Leute einen hübschen, kleinen Mechanismus entwickelt. Es ist eigentlich ganz einfach. Die Wände werden immer näher kommen bis sie dich zerquetschen könnten. Natürlich lasse ich das nicht zu. Wir brauchen dich noch Marie. Aber ein paar gebrochene Knochen können wir nicht ausschließen.", ertönte Browns gehässige Stimme aus dem Lautsprecher. Panisch sah ich mich um. Die Wände kamen immer näher. Quälend langsam bewegten sie sich auf mich zu. Jetzt waren sie nur noch ungefähr drei Meter von mir entfernt. Erschrocken beobachtete ich die Wände, wie sie näher kamen, kurz davor mich zu zerquetschen.

Mit einem ohrenbetäubendem Schrei, der aus meinem Mund kam, erreichten die Wände ihr Ziel. Es gab ein Knirschen und ich merkte wie meine Knochen in meinem Körper brachen. Meine Schreie wurden immer lauter bis ich dachte meine Stimmbänder würden reißen. Und dann war sie da. Eine Stimme in meinem Kopf. Sie schrie mich an ich solle meine Kräfte benutzen.

Schweißgebadet wachte ich auf. Mein Herz schien in meiner Brust förmlich zu zerspringen. Mein Atem ging flach und schnell und ich spürte eine Mischung aus Schweiß und Tränen auf meinem Gesicht. Dann legte sich eine kühle Hand auf meinen Rücken. Ich sah zur Seite und direkt in Buckys besorgte blaue Augen. "Hey. Hey. Alles ist gut. Ich bin hier. Es war nur ein schlechter Traum." Ich blickte ihn einfach nur schweigend an mit Tränen in den Augen. Ich sah in diese besorgten und liebevollen Augen. Behutsam nahm er mich in den Arm und wiegte mich vorsichtig vor und zurück. Langsam beruhigte ich mich, doch die Tränen versiegten nicht. Die ganze Zeit über war Bucky bei mir und flüsterte mir beruhigende Sachen ins Ohr.

Nach einer Weile nahm er mein Gesicht behutsam in seine Hände und wischte die Tränen mit seinem Daumen weg. Dann gab er mir einen Kuss auf meine Stirn. "Alles ist gut, Püppchen. Ich bin hier. Ich bin bei dir." Ich nickte und lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter. Ich hatte mich größtenteils wieder beruhigt. Bucky hielt mich in seinen Armen und streichelte mir übers Haar. "Geht's wieder?", fragte er vorsichtig. Ich nickte. "Ja. Danke." Bucky lächelte mich sanft an. "Du brauchst mir nicht danken. Ich bin immer für dich da." Ein kleines Lächeln huschte über meine Lippen. "Ich weiß." Bucky lächelte mich liebevoll an. "Du solltest versuchen noch etwas zu schlafen. Es ist erst 4Uhr morgens.", sagte er und strich mir eine Strähne aus meinem Gesicht. Ich nickte erschöpft und lehnte mich gegen seine Brust. Bucky lachte kurz und zog mich ein Stück näher zu sich. Dann gab er mir einen Kuss auf meinen Scheitel. "Schlaf gut, Ivy." Ich lächelte etwas. "Gute Nacht Buck." Dann schloss ich meine Augen und schlief nach wenigen Momenten wieder ein. Diesmal ein ruhiger und friedlicher Schlaf.

Bucky

Ich sah auf Ivy in meinen Armen hinunter. Vorsichtig strich ich ihr übers Haar während sie friedlich und ruhig in meinen Armen schlief. Es brach mir das Herz sie so verloren wie vorhin zu sehen. Sie hatte mir schon mal erzählt, dass sie manchmal noch Albträume hatte, jedoch wusste ich nicht, dass es so schlimm war.

Schlafen konnte ich nicht mehr. Also beobachtete ich Ivy beim Schlafen und strich ihr beruhigend übers Haar. Wenigstens einer von uns sollte jetzt noch friedlich schlafen können. Und nach allem was sie für uns alle getan hat, hatte sie sich einen ruhigen Schlaf mehr als verdient.

Ich beobachtete sie mehrere Stunden; dachte nach und döste ein wenig vor mich hin. So gegen 8Uhr bewegte sich Ivy in meinen Armen. Ich sah auf sie hinunter und sah wie sie langsam ihre Augen aufschlug. Sie gähnte und rieb sich verschlafen die Augen. Ich lächelte und gab ihr einen Kuss auf den Scheitel. "Guten Morgen, Püppchen." Sie lächelte etwas und gähnte erneut. "Morgen..." Ich sah lächelnd auf sie hinunter. "Hast du Hunger?" Ivy nickte etwas und vorsichtig stand ich auf. "Ich hol dir etwas. Warte hier." Sie nickte und ich ging in die Küche um etwas zu Essen zu machen.

Nach ein paar Minuten kam ich mit einem Tablett wieder. Ich hatte Ivy ein paar von Wandas Pancakes mitgebracht. Dazu ein paar Blaubeeren, einen Kaffee und etwas Obst. Sie lächelte mich warm an als ich das Tablett abstellte und ich konnte die Dankbarkeit und Liebe in ihren Augen und ihrem Lächeln sehen. "Danke Buck.", sagte sie. Ich lächelte sie an und küsste ihre Stirn. "Immer wieder gerne." Sie lächelte mich noch einmal an, bevor sie mit Essen begann. Ich setzte mich neben sie und sah ihr dabei zu wie sie lächelnd Wandas Pancakes aß und dabei für ein paar Sekunden genussvoll die Augen schloss. Ich lächelte sie an und sah dann aus dem Fenster. Wie hatte ich sie nur verdient? So viel Glück konnte ich doch nicht haben. Und doch saß sie hier neben mir und aß fröhlich die Pancakes als würde es nichts Besseres auf der Welt geben. Ich lächelte. Ja. Ich hatte definitiv mehr als Glück gehabt.




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Hey!
Es tut mir wirklich, wirklich leid, dass so lange nichts kam. Ich hatte eine Zeit lang gesundheitliche Probleme und dann waren Sommerferien und irgendwie war ich immer unterwegs und hatte keine richtige Zeit zum Schreiben. Außerdem hatte ich keine Ahnung was genau ich schreiben soll.😕
Es wird in nächster Zeit auch weniger Updates geben, weil ich mich einfach mehr auf die Schule konzentrieren möchte/muss. (Mein Zeugnis war irgendwie voll schlecht dieses Schuljahr😅)
Noch einen schönen Tag/Abend euch!

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⏰ Last updated: Aug 17, 2023 ⏰

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Enemies to Lovers? ~Bucky FFWhere stories live. Discover now