Kapitel 42

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Ivy

Stolpernd und überglücklich lief ich Bucky hinterher, während er mich zuerst zum Fahrstuhl und auf der Etage des Wohnzimmers wieder herauszog. "Wanda? Könntest du für eine Weile auf Danny aufpassen? Bis wir wieder da sind?", fragte er die auf der Couch sitzenden Wanda. Was für eine blöde Frage! Wanda passte gerade sowieso auf ihn auf. "Klar.", sagte Wanda trotzdem und sah mich vielsagend an. Ich sah entschuldigend zurück, bevor Bucky mich auch schon wieder aus dem Raum zog. Diesmal ging es in mein Zimmer. "Ok. Du hast zehn Minuten Zeit um dich umzuziehen.", erklärte er mir. Mit großen Augen sah ich ihn an. Hatte er gerade wirklich zehn Minuten gesagt? "Aber... Was... Wie... Hää", stotterte ich. Bucky grinste nur. So ein Idiot! "Beeil dich! Die Zeit läuft!", rief er und ging Richtung Tür. "Warte Was?!", fragte ich panisch. Warum setzte er mich so unter Druck?! Schnell lief ich zu meinem Kleiderschrank. Bucky wollte gerade gehen, als mir noch eine letzte Frage einfiel. "Was soll ich denn anziehen?", fragte ich immernoch panisch. Bucky grinste nur. "Irgendwas schickes aber auch bequemes.", antwortete er und verließ dann das Zimmer. Ok. Damit konnte ich etwas anfangen. Leider hatte ich nicht mehr viel Zeit um groß zu überlegen, also nahm ich mir kurzerhand eine schwarze Jeans, ein hellblaues Top und darüber eine dünne Jacke. Gerade als ich fertig war, klopfte es an der Tür. Schnell öffnete ich sie und vor mir stand Bucky ebenfalls in einer Jeans, einem T-Shirt und einer Jacke, die seinen Metallarm verdeckte. Außerdem trug er wegen seiner Metallhand einen Handschuh. Mich persönlich störte sein Metallarm nicht. Er war ein Teil von ihm und damit ja auch irgendwie ein Teil von uns.

"Ich hätte nicht gedacht, dass du es wirklich pünktlich schaffst.", sagte Bucky und grinste mich an. Ich schlug ihm leicht gegen den Arm. Gespielt gequält verzog er das Gesicht. Ich rollte nur mit den Augen, ehe ich Richtung Fahrstuhl ging. Ich hörte schnelle Schritte hinter mir und schon lief Bucky neben mir. "Also. Was machen wir?", fragte ich aufgeregt. Ich liebte ja Überraschungen, aber meine neugierige Art machte es mir nicht immer leicht bis zum Ende zu warten. "Lass dich überraschen.", sagte er nur und sah mich vielversprechend an ehe er mich in den Fahrstuhl zog. Wir fuhren runter in die Tiefgarage und Bucky zog mich in eine Ecke in der ein Motorrad stand. Meine Augen weiteten sich. Ich war noch nie mit einem Motorrad gefahren und irgendwie hatte ich schon ein bisschen Angst. "Sag nicht du bist noch nie Motorrad gefahren?", fragte Bucky und sah mich belustigt an, als ich den Kopf schüttelte, den Blick immernoch auf das Gefährt gerichtet. Bucky reichte mir einen Helm, welchen ich nur skeptisch ansah, setzte seinen Helm auf und setzte sich dann auf das Motorrad. Anstatt mich hinter ihn zu setzen, blieb ich argwöhnisch stehen und beobachtete wie Bucky den Motor startete. Ich mochte New York ja wirklich, aber die Lauten Motoren von Autos, Motorrädern oder auch Bussen fand ich unglaublich laut und irgendwie machten sie mir Angst. Als ich das erste Mal mit einem Auto mitgefahren bin, Nat, Wanda und ich waren shoppen, hatte ich eine halbe Panikattacke.

Als Bucky merkte, dass ich mich keinen Millimeter bewegte, stand er wieder auf, nahm seinen Helm ab und stellte sich vor mich. "Alles gut?", fragte er und sah mich besorgt an. "Irgendwie nicht.", antwortete ich. "Wenn du Angst hast, dann können wir auch mit einem von Starks Autos fahren.", schlug er vor und allein die Tatsache, dass er sich so um mich kümmerte, ließ es mir warm ums Herz werden. Schwach lächelte ich ihn an. "Schon gut. Ich glaube in so einem Auto würde es mir nicht besser gehen.", sagte ich und blickte Bucky dankbar an. "Ich mein das ernst. Wenn du dich in einem Auto wohler fühlst, können wir mit einem fahren.", sagte er und in seinen Blick konnte ich erkennen, dass er jedes Wort ernst meinte. Entschlossen schluckte ich und setzte mir den Helm auf. "Dann los.", sagte ich mit fester Stimme, auch wenn meine Knie sich wie Wackelpudding anfühlten. Bucky sah mich erst skeptisch an, drehte sich dann aber zum Motorrad. Als er mir den Rücken zuwandte, schluckte ich schwer, aber ich blieb tapfer.

Bevor wir uns hinsetzten, gab Bucky mir noch einen Kuss auf meine Stirn und sah mich aufmunternd an. Als ich mich hinter Bucky auf das Motorrad setzte, wurde ich dennoch nervöser. Als Bucky den Motor aufheulen ließ, zuckte ich zusammen. "Alles wird gut. Ich fahr auch extra langsam.", sagte Bucky und legte für ein paar Sekunden seine Hand auf meine. Ich entspannte mich etwas und schon fuhren wir los. Ängstlich klammerte ich mich an Bucky und kniff die Augen zusammen. Als ich merkte wie wir anhielten, ließ ich meine Augen zu. "Wir sind da.", flüsterte Bucky leise und wand sich vorsichtig aus meinem Griff. Unsicher öffnete ich zuerst das eine und dann das andere Auge. Langsam ließ ich Bucky los. Dieser drehte sich zu mir rum und sah mich besorgt an. "Alles in Ordnung?", fragte er und eine kleine Sorgenfalte entstand zwischen seinen Augenbrauen. "Ja. Es geht schon.", antwortete ich und ignorierte das mulmige Gefühl in meinem Bauch. "Wo sind wir überhaupt?", fragte ich dann um mich abzulenken und sah mich neugierig um. Buckys Blick war immernoch besorgt, aber er lächelte. "Wie du weißt hatten wir noch nicht... Naja... wir hatten noch nie so eine Art Date, also dachte ich... Ich dachte wir könnten das vielleicht nachholen?", sagte Bucky und wurde tatsächlich etwas rot! Grinsend sah ich ihn an. "Klar!", antwortete ich und umarmte den jetzt ebenfalls grinsenden Bucky. "Also was machen wir?", fragte ich jetzt aufgeregt. Die Motorradfahrt hatte ich vergessen. Bucky nahm mich an die Hand und zog mich um eine Ecke. Erstaunt und überrascht blieb ich stehen. Meine Augen weiteten sich und aufgeregt sprang ich Bucky in die Arme. Dieser fing mich lachend auf. "Überraschung gelungen?", fragte er. "Überraschung sowas von gelungen!", rief ich und küsste Bucky. Hand in Hand gingen wir auf den kleinen Jahrmarkt zu.

Enemies to Lovers? ~Bucky FFWhere stories live. Discover now