Kapitel 3

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"Du hast mich erschreckt!", sagte ich immernoch die Kanne in meiner Hand erhoben. "Tut mir leid. Ich konnte nicht schlafen. Ich wusste nicht, dass du hier bist.", sagte Bucky. Er sah in der Tat sehr müde aus. "Schon gut.", antwortete ich und ließ die Kanne sinken. "Ich konnte auch nicht schlafen.", gab ich zu, nahm mir meine Tasse Tee und ließ mich auf einen Stuhl sinken. Bucky setzte sich neben mich. "Albtraum?", fragte er. Ich nickte nur und sah auf meinen Tee. "Willst du darüber reden?" Diesmal schüttelte ich den Kopf. "Ist in Ordnung. Aber manchmal hilft es darüber zu reden." Ich sah ihn unauffällig von der Seite an. Er musste gespürt haben, dass ich ihn beobachtete denn er sah mich kurz danach ebenfalls an. Schnell wandte ich den Blick wieder ab und starrte auf meinen Tee.

Wir verfielen in eine Stille. Keine unangenehme. Wir waren nur beide in unseren Gedanken versunken. Nach einer Weile stand ich auf. "Ich versuche nochmal zu schlafen." Mit diesen Worten verließ ich die Küche und machte mich auf den Weg in mein Zimmer.

Als ich am Morgen aufwachte sah ich auf die Uhr. 6Uhr. Ich hatte es tatsächlich geschafft nocheinmal einzuschlafen. Müde ging ich in die Küche um zu frühstücken. Als ich dort ankam waren Wanda, Steve, Bruce, Nat und Bucky bereits da. Ich betrat die Küche und murmelte ein schnelles "Morgen." In diesem Moment stand Bucky auf und verließ einfach den Raum. Ich blickte ihm verwirrt hinterher bevor ich mich zu den anderen umdrehte. "Was war das denn?", fragte ich, doch die anderen sahen mich genauso verwirrt an. "Mach dir nichts draus. Er kann manchmal etwas schlecht gelaunt sein.", sagte Steve. Ich nickte nur, machte mir einen Kaffee und setzte mich neben Wanda an den Tisch.

"Und was hast du heute so vor?", fragte mich Nat. "Keine Ahnung.", antwortete ich schulterzuckend. "Ich dachte mir ich könnte nach dem Frühstück etwas trainieren gehen." "Cool. Dann können wir ja zusammen trainieren.", schlug Steve vor. "Klar. Warum eigentlich nicht?", sagte ich.

Nach dem Frühstück zog ich mir schnell Trainingsklamotten an und ging zum Aufzug. Ich stieg ein und wollte gerade auf einen der Knöpfe drücken, als mir einfiel, dass ich gar nicht wusste, wo der Trainingsraum war. Leise fluchte ich. Und was jetzt? Ich konnte ja wohl schlecht jedes einzelne Stockwerk absuchen. Zum Glück kam in diesem Moment Steve.

"Gott sei Dank.", sagte ich erleichtert als er bei mir ankam. Fragend hob er eine Augenbraue, was mich zum Lachen brachte. Verlegen sah ich auf meine Hände. "Ich weiß doch gar nicht wo der Trainingsraum ist.", sagte ich kleinlaut. Nun musste Steve auch lachen. "Ich zeig es dir." Er lächelte mich sanft an und ich musste auch lächeln.

Im Trainingsraum angekommen ging ich erstmal auf ein Laufband. Als ich dort ungefähr 3km gelaufen war, begann ich mich zu dehnen. Steve hatte währenddessen die ganze Zeit auf den Boxsack eingeschlagen. Nun war er ebenfalls auf ein Laufband gestiegen.

"Hast du eigentlich irgendwelche Kräfte?", fragte er plötzlich. Kurz blickte ich ihn verwirrt an, doch dann drangen die Worte zu mir durch. Ich schüttelte meinen Kopf um meine Gedanken zu sortieren. "Ja hab ich." "Und welche?" Ich überlegte kurz wie ich es ihm am besten erklären konnte. Dann fing ich an zu grinsen. Steve blickte mich verwirrt an. "Ich zeig es dir.", sagte ich.

Steve wies ich an, etwas Abstand zu mir zu halten. Dann holte ich eine Wasserflasche und stellte sie vor mir ab. Steve blickte immernoch leicht irritiert, was mein Grinsen nur noch breiter werden ließ. Mit einer schnellen Handbewegung schoss das Wasser auch schon aus der Flasche. Langsam ließ ich es mit einer weiteren Bewegung um mich kreisen. Danach blickte ich zu Steve und musste sofort laut loslachen.

Seine Augen hatte er vor Schreck weit aufgerissen und sein Mund war offen. Erstaunt blickte er mich an. Mein Lachen schien ihn jedoch zurück in die Realität geholt zu haben, denn seine Wangen wurden auf einen Schlag knallrot und er blickte beschämt zu Boden. Das ließ mich nur noch lauter lachen. Nun fing auch Steve an zu lachen und wir konnten beide nicht mehr aufhören. Erst als ich hörte wie jemand in den Raum kam drehte ich mich mit einem fetten Lächeln im Gesicht zu der Person um.

Im Türrahmen stand Bucky. Er hatte in seiner Metallhand eine Flasche und über seine Schulter hing ein Handtuch. Er wirkte angespannt. Die andere Hand hatte er zu einer Faust geballt. Wütend starrte er mich an. Dann drehte er sich um und stürmte davon. Das Lächeln war aus meinem Gesicht verschwunden. Ich drehte mich zu Steve um. "Hab ich irgendetwas falsch gemacht?", fragte ich ihn verunsichert. Steve sah mich mitfühlend an und schüttelte den Kopf. "Mach dir keine Vorwürfe. Er hat viel durchgemacht. Er muss erst wieder lernen neuen Menschen zu vertrauen und zu sehen wie ich mit jemandem den ich gestern erst kennengelernt habe so viel Spaß habe, hat ihn wohl etwas verletzt." "Das tut mir leid. Ich will nicht, dass er denkt, dass ich dich ihm wegnehmen will." "Es braucht dir nicht leid tun. Ich werd mal versuchen mit ihm zu reden. Wir sehen uns später." "Ok. Bis später."

Steve verließ den Raum und ging in die Richtung, in die Bucky gegangen war. Währenddessen dachte ich über Steves Worte nach. Ich wusste, dass Bucky früher der Winter Sodier war und ich hatte auch schon oft gehört, was Hydra mit ihm gemacht hatte. Er tat mir leid. Keiner sollte durchmachen, was er durchmachen musste. Steve hatte Glück. Shield hatte ihn gefunden. Was wohl aus Bucky geworden wäre wenn nicht Hydra, sondern Shield ihn gefunden hätte? Doch plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen.

"Warum ist hier alles so nass Ivy?" Nat stand im Türrahmen gelehnt und sah skeptisch erst mich und dann den Boden an. Ich blickte auch hinunter und erst da bemerkte ich, dass ich in einer riesigen Pfütze stand. Wahrscheinlich war ich durch Buckys komisches Auftreten so abgelenkt gewesen, dass das Wasser einfach zu Boden gefallen war. "Tut mir leid." murmelte ich schnell. Mit einer fließenden Bewegung ließ ich das Wasser vom Boden wieder in die Flasche verschwinden. Als ich Nats überraschten Blick bemerkte, fiel mir ein, daß bis jetzt nur Steve und vielleicht Bucky von meinen Kräften wussten. "Ich hab Kräfte und kann das Wasser kontrollieren.", ergänzte ich daher schnell. Nat nickte nur und bedeutete mir dann mit einer Handbewegung ihr zufolgen. "Es gibt Mittagessen.", erklärte sie mir dann endlich als wir im Aufzug standen.

Endlich. Ich hatte es gar nicht bemerkt, aber durch das Training hatte ich echt Hunger.

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Hey!
Tut mir leid, dass diese Kapitel etwas später kommt, aber die Ferien haben gerade angefangen und ich muss noch für den Urlaub packen. Die letzte Schulwoche war auch ziemlich stressig. Ich werde trotz Urlaub versuchen demnächst ein neues Kapitel hochzuladen. Wenn es jedoch nicht klappt seid bitte nicht böse.
Wie immer könnt ihr mich gerne auf Rechtschreib- sowie Grammatikfehler hinweisen. Ich würde mich auch über ein kurzes Feedback und Verbesserungsvorschläge freuen.
Ich wünschen euch noch einen schönen Tag/Abend!

Enemies to Lovers? ~Bucky FFWhere stories live. Discover now