Kapitel 56

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Bucky

Sie war schnell eingeschlafen. Während sie schlief, dachte ich nach. Das waren also Ivys Eltern. Vorallem ihre Mutter hatte große Ähnlichkeit mit ihr. Sie hatte die Nase ihres Vaters und die Augen von Beiden. Doch nur ihre Augen hatten dieses humorvolle, abenteuerlustige und liebevolle Funkeln, welches mich immerwieder aufs neue verzauberte. Ich stand ganz unter ihrem Bann und ich würde nichts lieber tun.

"Du musst dann wohl Bucky sein.", sagte eine Stimme neben mir. Ich erkannte diesen Akzent sofort. Ivy hatte den gleichen. Er war nicht sehr ausgeprägt, aber er verlieh ihrer Stimme so einen melodischen und wunderschönen Klang. "Ja der bin ich.", antwortete ich und sah zu der Frau neben mir. "Ivy sieht Ihnen sehr ähnlich.", sagte ich, während ich sie so betrachtete. Ivy ihre Gesichtszüge waren noch einen Hauch zarter und dieses Funkeln in ihren Augen. Außerdem hatte sie wie gesagt, die Nase ihres Vaters. "Lassen wir doch das Sie. Nenn mich Kallisto.", sagte sie. Ich nickte. "Freut mich dich kennen zu lernen Kallisto." "Es freut mich auch den Mann kennenzulernen, der meiner Tochter so am Herzen liegt." "Ihr seid also Ivys Eltern?" Kallisto nickte. "Wie kommt es dann, dass niemand von euch weiß?" "Weißt du.", begann sie und richtete ihren Blick aus dem Fenster.

"Als Ivy noch ein kleines Baby war, wurde unser Planet angegriffen. Wir flohen mit einigen Bewohnern in Raumschiffen, aber wir wussten, Ivy würde bei uns niemals sicher sein. Wir wissen bis heute nicht, warum unser Feind unbedingt Ivy wollte, aber sie waren hinter ihr her. Um sie zu beschützen, inszenierten wir eine Bruchlandung auf Asgard, bei der ich ums Leben kam und Ivy von Odin großgezogen wurde. Es tat mir im Herzen weh mein kleines Mädchen nicht heranwachsen sehen zukönnen, aber es war das Beste und diese Erkenntnis, dieses Wissen gab mir über all die Jahre Kraft und Mut. Mit dem Rest unseres Volkes reisten wir zu einem neuen Planeten, einer neuen Heimat. Dem Planeten Krysto. Ein sehr schöner Planet. Vielleicht wirst du ihn irgendwann zu Gesicht bekommen. Wir bauten unsere Stadt auf, entwickelten neue Heilmethoden und Technologien. Dann war der Tag gekommen. Ivys eintausendster Geburtstag. An diesem Tag machten wir uns auf den Weg zu ihr. Wir wollten sie kennenlernen und endlich die Eltern für sie sein, die wir nie sein konnten. Allerdings war es zu spät. Als wir ankamen, war sie bereits weg; bei euch auf der Erde. Auch wir reisten hierher. Wir beobachteten sie, sorgten dafür, dass sie sicher war und warteten auf den richtigen Moment um uns zu zeigen. Leider gibt es so einen Moment nicht. Zuerst der Tod Friggas und dann ihre Entführung. Wir wollten es verhindern aber mal wieder kamen wir zu spät. Wir folgten diesen Leuten und sie führten uns zu euch. Allerdings wurden unsere Kräfte durch eine Art Schild blockiert und ohne unsere Kräfte schafften wir es nicht. Deshalb gingen wir zurück nach New York und traten mit euren Freunden in Kontakt. Jetzt sind wir hier."

Wow. Also das waren eine Menge neuer Informationen wenn man gerade seine Erinnerungen zurück hatte. Ein paar Lücken gab es noch bei meinen Erinnerungen, aber diese müssten auch bald gefüllt sein, da ich keiner Gehirnwäsche unterzogen wurde. Kurz schloss ich die Augen um alles zu verarbeiten. "Danke dass du es mir erzählt hast.", sagte ich dann. "Natürlich. Ivy vertraut dir und sie hat einen guten Sinn, was das angeht. Wenn sie dir vertraut, vertraue auch ich dir." Ich nickte nocheinmal dankbar, bevor Kallisto aufstand um zurück zu ihrem Mann zu gehen.

"Was sagst du dazu?", fragte ich und sah auf Ivy runter. Diese bewegte sich nicht und ich musste schmunzeln. "Ich kenne dich Ivy. Ich weiß, dass du nicht schläfst.", sagte ich immernoch schmunzelnd. "Du bist ein Spielverderber.", kam die Antwort. Leise lachte ich. Langsam öffnete Ivy zuerst eines und dann das andere Auge. "Tut mir leid. Ich war einfach so neugierig und ich konnte nicht schlafen.", entschuldigte sie sich und sah betreten zu Boden. Vorsichtig hob ich ihr Kinn. "Alles gut. Du musst dich nicht entschuldigen. Komm her.", sagteich sanft und zog sie noch ein Stück näher an mich. Jetzt saß sie mit dem Rücken zu mir auf meinem Schoß. Ihren Kopf hatte sie auf meiner Schulter abgelegt. "Ich liebe dich Buck.", flüsterte sie mit geschlossenen Augen. "Ich liebe dich mehr.", sagte ich und nach wenigen Sekunden merkte ich ihren gleichmäßigen Atem. Meine rechte Hand ruhte auf ihrem Bauch während meine linke Hand an ihrer Hüfte lag.

Wir flogen noch eine ganze Weile. Nach ein paar Stunden ertönte Clints Stimme aus dem Cockpit. "Wir sind gleich da!" Vorsichtig versuchte ich Ivy aufzuwecken, indem ich sanft an ihrer Schulter rüttelte. "Ivy. Hey, wach auf. Wir sind gleich Zuhause.", sagte ich leise. Langsam schlug Ivy die Augen auf. "Hey.", sagte ich sanft und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. "Hey.", antwortete sie müde. "Wir sind gleich da. Dann kannst du weiterschlafen.", sagte ich und Ivy nickte bevor sie gähnen musste. "Kann ich bei dir schlafen?", fragte sie leise und mir wurde warm ums Herz. Ich liebte sie so unglaublich. "Natürlich kannst du bei mir schlafen.", antwortete ich. Warm lächelte sie mich an.

"Wir landen jetzt!", rief Clint und vorsichtig rutschte Ivy von meinem Schoß und setzte sich neben mich. Während der Landung lag ihr Kopf auf meiner Schulter und sie versuchte angestrengt die Augen offen zu halten. Als die Ladeklappe aufging, damit wir rauskamen, hob ich
Ivy hoch und trug sie raus. "Ich kann das selber.", protestierte sie aber musste gleich danach wieder gähnen. Ich lachte. "Du wärst fast im Stehen eingeschlafen.", sagte ich. Ivy sah mich vorwurfsvoll an, musste aber gleichdarauf wieder gähnen. "Ich schaff das.", versuchte sie es nochmal aber im nächsten Moment waren ihre Augen schon wieder zu und ihre Atmung regelmäßig. "Wenn sie wach ist, sollen du und Ivy zu mir runter ins Labor kommen. Ich würde euch gerne untersuchen.", sagte Bruce als ich an ihm vorbeiging. Ich nickte, als Zeichen, dass ich ihn verstanden hatte und betrat dann das Gebäude. In meinem Zimmer ließ ich Ivy vorsichtig runter. Ich holte ein Shirt und eine Jogginghose aus meinem Schrank und zog beides Ivy an. Ihren Anzug hängte ich über einen Stuhl. Da ich selber nicht schlafen konnte, ging ich duschen. Als ich fertig war, betrachtete ich durch den Spiegel die vielen Narben auf meinem Körper. Wütend ballte ich meine Hände zu Fäusten. Das war alles Hydras Schuld! Sie hatten mir das angetan! Hatten mir diese Schmerzen zugefügt! Noch schlimmer. Sie hatten Ivy Schmerzen zugefügt! Und das würden sie bereuen! Unzwar jeder einzelne von ihnen!

Ein Klirren holte mich zurück in die Gegenwart. Sofort stürmte ich aus dem Bad. Mein erster Blick fiel zum Bett, doch Ivy lag nicht mehr darin. Panisch sah ich mich um. Wo war sie? Sie durfte nicht weg sein! Da entdeckte ich den Grund für das klirrende Geräusch. Die Scheibe war kaputt und überall lagen Scherben auf dem Boden. Ich sah mich genau in dem Raum um und dann sah ich sie. Ihre Augen sahen panisch zu mir und ein Mann stand hinter ihr. Eine Hand hielt er ihr vor den Mund und in der Anderen hatte er ein Messer, welches er ihr an die Kehle hielt. Eine mir nur zu vertraute, rote Flüssigkeit lief ihren Hals runter. Ich wurde, wenn überhaupt möglich, noch panischer. "Wer sind sie?", fragte ich mit bedrohlich ruhiger Stimme, obwohl mein Innerstes gerade am Ausrasten war. Ihr durfte nichts passieren! Ich konnte sie nicht verlieren! Ich musste sie um jeden Preis beschützen!

"Ich glaube du kennst mich unter dem Namen Lucas.", antwortete der Mann.

Enemies to Lovers? ~Bucky FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt