Kapitel 7: Provokation

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Er deutete mit einer einladenden Handbewegung mich an den Tisch zu setzen. Nach kurzer Überlegung nahm ich dann auch Platz. Mein Magen knurrte und ich würde Kraft brauchen, wenn och fliehen wollte. Während ich mich durch die verschiedensten Speisen futterte, schien ihn das Essen eher weniger zu interessieren. Er glotzte mich die ganze Zeit verträumt an, was mir auch irgendwie unangenehm war.
„Meine Emma" , murmelte er.
Ich schreckte hoch und schaute ihn entsetzt an.
„W-woher kennst du meinen Namen?"
„Fuck."
Stille. Eine unangenehme Stille.
„Ja, dann sag mir wenigstens auch deinen Namen", erwiderte ich um irgendwie dieses grauenvolle schweigen zu brechen. Außerdem hatte ich dann einen Namen, den ich der Polizei nennen konnte.
„Nein." er wirkte komisch ernst und bedrohlich, das lies mich aufhorchen, warum bloß? Meine Neugier siegte über meine Vorsicht.
„Warum?"
„Ist halt so."
„Ja, aber warum??"
„Hör auf zu fragen."
„Warum, es ist doch nur ein Name."
Er lachte ironisch und bitter auf und plötzlich wurden seine ozenablauen Augen immer dunkler. Langsam bekam ich wirklich Angst.
„Wenn ich was sage, tust du das gefälligst, verstanden?"
„Wer denkst du wer du bist?"
„Hör mal zu, ich war lang genug nett zu dir und hab mir von dir sehr viel gefallen lassen, ich kann auch anders, also hüte deine Zunge."

Das hatte mein Bruder immer zu mir gesagt, wenn wir uns aus spaß geneckt hatten, die Bilder kamen wieder in meinen Kopf und alles andere verblasste. Ich musste unverzüglich lächeln. Auch wenn etwas Trauriges in meinem Lächeln mitschwang,weil ich wusste, dass das Vergangenheit war.
„Ach, du findest das wohl witzig, was? Das Lachen wird dir schon noch vergehen."
Damit zog er mich grob hinter sich her. Ich war zu weit gegangen...

Blue eyes - looking into my soulWhere stories live. Discover now