Kapitel 3: Ende?

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Mich überkam ein Gefühl der Angst, Panik stieg in mir auf. Mir lief ein Schauder über den Rücken. Aber da war noch etwas... anderes. Ich hatte mich geborgen gefühlt. Es hatte sich gut angefühlt und es hatte mir Wärme geschenkt. Was denke ich da?! Da war jemand fremdes! In meinem Bett! Und ich denke daran? Was war nur falsch mit mir? Wie war er überhaupt zu mir gekommen und wo war er jetzt? Und wer war er?
War dieser jemand noch auf dem Boot? Muss er ja, wir sind schließlich mitten auf dem Ozean! Ich sollte die Jungs warnen. Aber ich blieb einfach  sitzen, wollte mich nicht bewegen. Wollte, das ich noch immer träumte! Ich atmete unkontrolliert und voller Panik. Was jetzt? Da wurde ich von einem ohrenbetäubenden Donner aus meinen Gedanken gerissen. Ich höre ein Klopfen an meiner Tür.

Voller Schock schaute ich nur auf die Tür. Was, wenn dahinter keiner der Jungs stand?!

„Em? Darf ich reinkommen?"

Ich atmete erleichtert aus, es war die Stimme von Jan. Em war ein Spitzname, denn eigentlich hieß ich Emma

„Ja!" rief ich, ich war froh über Gesellschaft. Die brauchte ich jetzt ganz ganz dringend. Jemand, der mich beruhigte und mit Sicherheit schenkte! So wie der Typ gestern in meinem Bett? Mein! Hör auf so zu denken! Was ist bitte falsch mit mir?! Da kam mir ein Gedanke: Ich hatte mir diese Wärme nur eingebildet! Das musste es sein! Die Decke wird doch immer warm, wenn man darunter liegt! Ich versuchte mich selbst, davon zu überzeugen, das es so war. Auch wenn mein Gefühl dagegen sprach und ich immer noch Angst hatte. Es war ein so wunderbares Gefühl, ich konnte mir es nicht eingebildet haben. Ein weiterer Donner riss mich aus meinen Gedanken.

„Wir müssen schnell irgendwo anlegen und alle Sachen die trocken bleiben müssen unter Deck bringen! Du musst den Jungs helfen, den Kram runterzutragen."
Ich nickte und stand mit zittrigen Beinen auf. Ich wollte gerade die ersten Sachen runtertragen, da vernahm ich eine Art knacken, der Boden unter mir vibrierte. Mein ganzer Körper mit ihm. Ich sah die beiden Jungs an und sah ihre entsetzten Gesichter, noch ein lauteres knacken. Dann ging alles ganz schnell, das Boot sank in rasender Geschwindigkeit immer weiter in die Tiefe und wollte uns mitziehen. „Schwimmt vom Boot weg!" rief die panische Stimme von Jan und wir alle 3 gehorchten. Das Wasser war so kalt und ich zitterte, ob aus Angst oder aus Kälte wusste ich nicht.  Wahrscheinlich beides. Mein Herz pochte so stark, das es weh tat. Dieser sog, der mich in die Tiefe ziehen wollte, war viel zu stark. Ich sah immer verschwommener, bis irgendwann alles schwarz wurde. War das mein Ende?

Blue eyes - looking into my soulWhere stories live. Discover now