Kapitel 29: verstoßen

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Alles um uns herum verblasste, es zählten nur noch wir 2. Angenehme Stromschläge durchzuckten meinen Körper. Dieses Gefühl war unglaublich, einfach unbeschreiblich. Ein räuspern hinter uns lies uns zusammenzucken. Schnell lösten wir uns voneinander und unsere Köpfe schnellten fast synchron in die Richtung, aus der das Räuspern gekommen war.
„Ehhm... Hi." es war Felix. Neben ihm stand: Überraschung! Der Wolf." Ein ziemlich nervöser Felix. Er trat von einem Fuß auf den anderen. Mir fiel auf, das neben ihm noch jemand stand. Es war ein Junge in seinem Alter. Er trug eher lumpen und seine Haare waren zerzaust. Da fiel mein Blick auf ihre verschränkten Hände und ein wissendes Lächeln zierte nun mein Gesicht. Vielsagend zwinkerte ich Felix zu und zeigte ihm 2 Daumen hoch. Tatsächlich musste dieser dann auch anfangen zu grinsen. Trotzdem löste er schnell seine verschränkten Hände mit den Fremden.  In diesem Moment schoss Xen nach vorne und fiel Felix um den Hals.
„ich hab mir so Sorgen gemacht! Wo warst du? Wie bist du entkommen? Sind sie hinter dir?" Seine Augen waren feucht, doch dann wurde sein Gesichtsausdruck wieder ernst.
Felix räusperte sich und begann.
„Ok ehem... Also ich hab halt einen Ausflug gemacht und dann haben sie mich gekriegt. Ich weiß nicht, was sie von mir wollten." er musste schlucken.
„Also jedenfalls hat Ben da als Putzmann gearbeitet, weil seine Eltern ihn ziemlich billig an diese Leute verkauft haben. Seine Eltern  haben ihn verstoßen, weil er schwul war. Also Ben hat es geschafft zu fliehen und hat mich mitgenommen."
Beendete er seine Erzählung. Ich wusste genau, was er dachte. Wir würden ihn verstoßen, wenn wir herausfinden würden, das er schwul war. So wie Bens  Eltern es getan hatten. Doch das war kompletter Quatsch. Wenn Xen das irgendwie anders sehen würde, würde ich seine Meinung ändern. Verdammt schnell. Ich blickte Xen also vielsagend an und er blickte genauso ernst und vielsagend zurück. Ich war sicher er hatte es auch gecheckt.
„Also ich wollte fragen ob Ben vielleicht bei mir einziehen darf, zumindest vorübergehend, er kann ja nirgends hin.."
Felix wurde noch nervöser, als er eh schon war.
2-ter vielsagender Blick, diesmal grinsend.
„Na Logo!"
Man sah die Erleichterung und Vorfreude in Felix Blick. Also machten wir uns zu 4. auf den Weg zurück nach Hause. Ja, so nannte ich es jetzt. Hört sich gut an, nicht wahr? Die Stimmung war angespannt, was definitiv nicht an mir oder Xen lag.
Als wir ankamen, wollte Felix schon hastig in seinen Teil der Wohnung, aber Ben hielt ihn zurück. Jetzt warfen die beiden sich vielsagende Blicke zu.
Seufzend drehte sich Felix, jetzt wieder nervös um. Ja fast konnte man Angst sehen.
„Ich geh schon mal vor!" Das war Ben.
Zögernd drehte sich Felix zu uns um.
Gerade als er anfangen wollte zu sprechen, fiel ihm Xen ins Wort.
„Du hast endlich deine große Liebe gefunden! Ich freu mich so für dich!"
Er schloss Felix in die Arme und fast weinte er wieder.
„I-Ihr seid nicht sauer weil ich.. weil ich.."
„Schwul bist? Ach so n Quatsch! Ich wusste das schon immer! Jetzt schnell zu deinem Loverboy! Der vermisst dich bestimmt schon."
Felix knuffte Xen in die Seite.
„Nicht so laut! Du bist echt unmöglich!"
„Ich weiß." damit schob er Felix durch die Tür und schloss diese danach schnell wieder.
„Viieeellll Spaaaasss!" jeder wusste, was er damit gemeint hatte. Ich hatte das Gefühl Xen noch nie so glücklich gesehen zu haben und ich hatte ihn schon sehr oft glücklich gesehen. Andererseits hatte ich ihn auch noch nie so oft und lange weinen gesehen.
„So, jetzt haben wir ganz viel Zeit für uns alleine!"
„Was willst du denn jetzt damit sagen?"
„Mhhh keine Ahnung!"
„Erstmal erzählst du mir was über diesen komischen Wolf!"
„Naaa gut ok pass auf: Ich habe den halt mal gepflegt, als er noch ziemlich klein und verletzt war und jetzt läuft er wieder im Wald rum und wir kennen uns halt noch." Er hat uns alle zueinander geführt.  Ich muss ihm dafür  auf jeden Fall noch danken. Doch Xen schien der Wolf gar nicht zu interessieren und kurzerhand reimte ich mir etwas zusammen.
„Wer den Wolf nicht ehrt, ist die Liebe nicht Wert!"
Sein vorher schon strahlendes grinsen, stieg ins Unermessliche.
„L-Liebe?" fragte er mit weit aufgerissenen Augen.
„Ja Xen. Liebe!" ich war mir noch nie sicherer bei etwas gewesen, als hierbei.
„Ich liebe es wie du meinen Namen sagst!"
Damit hastete Xen auf mich zu und seine Lippen legten sich stürmisch
und verlangend auf meine und ich erwiderte den Kuss augenblicklich. Mein ganzer Körper kribbelte und es war das schönste Gefühl, was ich je erlebt hatte. Ich vergrub meine Hand in seinen Haaren um ihn noch näher an mich zu ziehen. Ich hatte das Gefühl, die Grobheit war gar nicht mehr zu spüren. Dieser Kuss brodelte nur so vor Liebe und Leidenschaft. Ja, liebe! So ein großes Wort und doch war ich mir sicher, genau das zu spüren. Ich liebte Xen. Dann löste er sich von mir und schaute mir tief in die Augen. Tatsächlich störte mich dieses Gefühl nicht mehr, das er irgendwie viel zu tief in meine Augen schaute. Meine Seele ist offen, ich hab keine Geheimnisse! Was willst du tun? Muhahahahahah! Ok da ging das Kleinkind mit mir durch. sorry... Ich lächelte und alles was ich in mir spürte, war reines Glück. Und schon lagen seine Lippen wieder auf meinen. Er wanderte immer weiter an der Seite meines Körpers runter, bis er an meinem Po ankam. Dort kniff er mir hinein und ich keuchte erschrocken auf, das nutzte er, um ein Zungenspiel zu beginnen, welches ich sofort erwiderte.
Mein ganzer Körper schien zu explodieren, doch in einem guten Sinne. Das alles fühlte sich einfach so verdammt gut an! Es war einfach unbeschreiblich.
Unbeschreiblich gut.

Irgendwann ging uns der Sauerstoff aus und schwer atmend legte Xen seine Stirn an meine, während er mein Gesicht mit beiden Händen festhielt.
„Das war unglaublich." , hauchte ich.
„Du bist unglaublich." , hauchte er genauso leise zurück.

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Am nächsten Morgen wachte ich in seinen Armen auf. Und verdammt war das ein schönes Gefühl. Wie ich schon erwähnt hatte, war Xens Morgenstimme mehr als heiß. So könnte ich jeden Morgen aufwachen. Und wisst ihr was? Ich glaube, das werde ich tun!
Hey ho,
hiermit beende ich dieses Buch jetzt ein 2. mal. Hoffe es hat euch gefallen! Schreibt mir unbedingt Fragen, Kritik oder sonst alles andere in die Kommentare! Es freut mich riesig, das ihr bis hier hin gelesen habt!
Auf jeden Fall ein riesiges Dankeschön!
LG

Blue eyes - looking into my soulWhere stories live. Discover now