Kapitel 5: Rettung?

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Plötzlich hörte ich ein Geräusch hinter mir. Es wurde immer lauter und lauter. Eine Art Brummen. Ich erkannte, das es ein Motor war. Dazu hörte ich noch ein Rufen, die Stimme kam mir bekannt vor, aber in meinem noch immer dröhnenden Kopf, fand ich nicht die Lösung, woher. Es war eine männliche stimme, die uns bedeutete, uns auf sein Boot zu setzen, er beteuerte sehr oft das er uns helfen könne und das wir ja so fertig aussahen. So als ob er uns überzeugen wollte. Ich wollte vor Freude aufschreien, erleichtert sein. Doch irgendwie hatte ich ein mulmiges Gefühl. Vielleicht war es aber auch der Hunger. Plötzlich berührte mich etwas an der Schulter ich zuckte zusammen. Mit schnellem Herzklopfen fuhr ich herum.
„Heyy. Alles gut, wir sind gerettet! Komm, wir sollten los!"
Das war Henry. Ich richtete mich mühsam auf und blickte noch immer zweifelnd auf das Boot. Jan und Leon hatten schon auf dem Boot Platz genommen und weil ich nicht verdursten, erfrieren oder von irgendwelchen Tieren gefressen werden wollte, folgte ich Henry zögernd Richtung Boot. Als wir dann auch alle Platz genommen hatten, meinte der Bootsfahrern zu uns, das hinter ihm eine Falltür mit essen und trinken wäre, wir sähen schrecklich durstig aus.

Das lies sich Leon nicht zweimal sagen, mit einem Ruck riss er die besagte Falltür auf und zerrte eine Flasche Wasser hervor. Er trank als erstes und ziemlich gierig, dann reichte er sie an Jan und Henry weiter. Dann hatte ich die Flasche in der Hand. Ich betrachtete sie misstrauisch, doch mein ganzer Körper schrie nur so nach Wasser, also trank ich schließlich doch davon. Ich leerte den Rest der Flasche. Das Wasser fühlte sich so gut an. Wie es durch meine trockene Kehle floss. Ich konnte mir ein zufriedenes seufzen nicht verkneifen.
„Gute Nacht" , flüsterte eine bedrohlich wirkende Stimme, so leise und doch klang es gefährlicher, als wäre es ein wutentbranntes schreien gewesen. Wie von der Tarantel gestochen, schoss mein Kopf und blickte in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Es war der Mann, den ich gehofft hatte, nie wieder zu sehen, der Mann, der eine alte Wunde aufgerissen hatte. Der Mann, der mir allein schon mit seiner Präsenz einen Schauer über den Rücken laufen lies. Er blickte mich breit grinsend an, ich wollte was sagen, um Hilfe schreien, irgendwas. Aber die Müdigkeit übermannte mich und ich fiel in einem Traumlosen Schlaf.

Blue eyes - looking into my soulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt