Kapitel 50 - Haunted

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„Es ist schön zu hören, dass es dir dort so sehr gefällt. Wahrhaftig ein wunderbarer Ort, um erwachsen zu werden und Freundschaften fürs Leben zu schließen." Ihre Lippen zeigten ein Lächeln. „Unterrichtet Professor Kesselbrand noch Pflege magischer Geschöpfe?"

Ich schüttelte den Kopf. „Rubeus Hagrid hat die Stelle übernommen."

Ihr Blick wanderte zu ihrem Mann. „Hörst du, Amos?"

Dieser nickte etwas zu stark, einen großen Bissen Kuchen nehmend.

„Und was möchtest du später machen, Cedric?" fragte mein Vater.

Einige Raben flogen über unsere Köpfe hinweg, landeten im Garten der Diggorys und beobachteten uns mit ihren dunklen schwarzen Knopfaugen.

„Um ehrlich zu sein, weiß ich das noch nicht, Mr. Hastings." sagte er. Sein Profil wurde im 180 Gradwinkel von der Sonne beleuchtet und ließ sein brünettes Haar golden glänzen.

„Natürlich weißt du das, Cedric!" sprach Amos Diggorys mit halbvollem Mund, ehe er schluckte und seine Gabel zur Seite legte. Eilig tupfte er sich mit seiner zerknüllten Serviette den Mund ab, ehe er in Richtung meiner Eltern sprach. „Mein Junge wäre ein ganz ausgezeichneter Auror. Seine Kampfkunst ist großartig, etwas, das er sicher nicht von seinem alten Herrn geerbt hat." lachte er und warf einen Blick in Richtung seiner Frau, die ihn herzlich erwiderte.

„Ich denke nicht, dass ich ein Auror werde..." wiederholte Cedric, dem die Ansprache seines Vaters sichtlich unangenehm war. Amos Diggory schnappte bereits nach Luft, als die zarte Stimme meiner Mutter ertönte.

„Auroren? Sind das nicht diese magischen Polizisten, nur etwas mehr im James Bond Stil?"

„Also..." begann Amos Diggory und während er meinen Eltern ganz aufgeregt erzählte, welch wichtige Aufgaben Auroren doch wahrnahmen, beugte ich mich zu Cedric, stupste ihn sanft mit dem Ellbogen an.

„Warum möchtest du kein Auror werden?"

Er drehte sich langsam in meine Richtung. Die Sonne glühte wie ein feuriger Ball im Hintergrund. Sein Grau schimmerte.

„Weil ich tot bin."

Ein metallisches Klimpern zerriss die Luft. Meine Gabel war mir aus meinen dünnen Fingern geglitten. Die Raben schreckten hoch, ihre markerschütternden Rufe hallten durch den Garten. Der Gong einer Glocke ertönte.

„Was?" kam es wie ein leises Stöhnen über die Lippen. „Was hast du gesagt?"

Gong.

Fünf Köpfe hatten sich in meine Richtung gedreht, niemand von ihnen rührte sich mehr. Ihre Gesichter waren zu einer Grimasse erstarrt, einen Hauch von Hohn und Abscheu tragend.

Gong.

Ein schrilles Piepsen schlug gegen mein Trommelfell, erschütterte mich. Es kroch mir in die Knochen, schien meine Eingeweide zum Platzen zu bringen. Schreiend presste ich meine Hände gegen meine Ohren.

„Warum hast du mich sterben lassen, Alicia?"

Er war verschwunden. Alles um mich sie herum verdunkelt sich.

Gong. Gong. Gong.

Dann fiel ich. Immer tiefer und tiefer.



Ich schreckte hoch. Ohrenbetäubende Schreie hallten von den Wänden wider. Ein lautes Husten vermischte sich damit, als jemand die Tür mit einer solchen Wucht aufschlug, dass es sie beinahe aus den Angeln riss.

Till the End (Harry Potter FanFiktion)Where stories live. Discover now