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| ᴋᴇᴀɴ

Es ist gerade mal kurz nach zwei am frühen Nachmittag, als ich mich langsam auf den Weg mache. Die anderen drei sitzen noch im Garten, als ich nach oben im Yuto's Zimmer gehe, um meine Sachen zusammenzupacken und wenig später dann aber feststelle, dass eben er mit gefolgt ist. Schweigend sieht er mir dabei zu, wie ich die wenigen Sachen in meinen Rucksack packe, bevor er sich vor mir aufs Bett sitzt. ,,Was?", schmunzel ich leise. So wie er seine großen, runden Augen auf mich gerichtet hat, wird er doch etwas von mir wollen. ,,Das... was passiert ist...–" ,,Keine Sorge, ich erzähle es niemanden. Nicht mal Kai oder Riku.", versichere ich ihm schnell und gehe vor ihm in die Hocke. ,,Wir machen alles in deinem Tempo und niemand erfährt etwas, wenn du es nicht willst–" ,,Ich mochte es!", sagt er schnell, so schnell, dass er sich beinahe verhaspelt. Er wird ganz rot und senkt seinen Blick schwer schluckend. ,,Oh.", mache ich leise, dabei wusste ich das ja schon. Überrascht bin ich dennoch ehrlicher Weise und sehe ihn ebenso an. Ich meine, es ist gut. Sehr gut.

,,I–Ich habe das Gefühl, dass ich mich bei dir... wenn wir solche Dinge machen, meine ich, irgendwie anders benehme. Bei Mädchen bin ich nicht so! Da gebe ich den Ton an und– und ich weiß, was ich tue und bin nicht so unsicher. Das war ich nie, nicht mal am Anfang.", er schluckt schwer und hört auf, all diese Worte so schnell hintereinander zu hauchen. Nervös zupft er an seiner Jogginghose und reibt seine Füße aneinander. Noch immer ist sein Blick gesenkt und um ihn etwas zu ermutigen, nehme ich seine Hände in meine. ,,Ich weiß.", nicke ich leicht. Ich weiß es wirklich. Ich mache etwas mit ihm, was mir gefällt, mich gleichzeitig aber auch etwas verwundert. Ja, er ist ganz anders im Umgang mit Mädchen, aber was soll's?

,,Ich finde es nicht schlimm.", sage ich schnell, ,,Ist es für dich schlimm? Du weißt, wenn du nicht klar kommst, brechen wir einfach alles ab." ,,Aber du hilfst mir wirklich gut. Ich bin zwar unsicher, aber richtig peinlich war mir bis jetzt nichts und–... Ich weiß auch nicht.", schluckt er und schüttelt seufzend den Kopf. Dann zieht er mich zu sich hoch, drückt mich in die Matratze und legt sich auf mich. ,,Ist es normal, dass ich bei dir– bei Männern so unterwürfig bin und bei Frauen eher dominant?", nuschelt er leise und schließt seine Augen. Ich glaube er ist ganz verzweifelt, dabei sollte er es gar nicht sein. Es gibt keinen Grund dafür. ,,Natürlich kann das normal sein. Wenn du es so präferiest, ist es vollkommen in Ordnung. Es könnte aber auch passieren, dass du mal auf jemanden triffst und sofort spürst, dass du lieber ihn dominie–" ,,Nein.", schreitet er gleich ein und sieht kurz zu mir auf. ,,Nein?" ,,Nein.", wiederholt er lediglich. ,,Kannst du einen Bus später nehmen? Es sind nur zehn Minuten.", haucht Yuto dann. Ich spüre mein Herz aufgehen, Freude in mir aufkommen. ,,Was willst du in den zehn Minuten machen?", möchte ich wissen und hebe meine Hand in seine Haare. Schweigend schlingt er seine Arme um mich, aber das ist definitiv Antwort genug.

Blöd nur, dass diese zehn Minuten nach gefühlten zehn Sekunden vergehen und ich schon aus dem Haus gehe, ehe ich mich versehe. Zum einen hätte ich auch noch gerne länger mit Yuto einfach nur da gelegen und nichts getan, aber ich freue mich auch riesig darauf, Riku in gerade mal zwei ein halb Stunden wieder zu sehen. Eine Woche ohne meinen Mitbewohner ist schon komisch gewesen, auch wenn es nicht das erste Mal war.
– Umso erfreuter stehe ich an dem Flughafen, komme dem anderen sogar entgegen und nehme ihn fest in die Arme. Das kleine Geschenk für mich hat er schon griffbereit, sodass er den eingepackten Magneten in meine Hosentaschen schiebt, bevor er mich ebenfalls umarmt.

,,Da hat mich aber jemand sehr vermisst." ,,Nur ein bisschen.", schüttel ich den Kopf und lasse ihn auch gleich wieder los. Zu viel Körperkontakt sollte ich ihm so nüchtern nicht antun. Später sieht das bestimmt wieder anders aus. Grinsend nehme ich ihm sein Gepäck ab und deute dann auf einen Wegweiser zum Parkplatz. ,,Hier vorne war nichts frei.", erkläre ich schnell. ,,Wir treffen uns übrigens mit Ling und Sora – ich kenne sie selbst noch nicht, aber Ling meinte sie ist nett und vielleicht ist sie ja gut drauf.", zucke ich mit den Schultern und sehe dann abwartend zu dem Blonden. ,,Hört sich doch gut an.", murmelt er ebenfalls, ,,Aber abschießen werde ich mich nicht, ich muss morgen Abend direkt wieder arbeiten." ,,Weiß ich doch.", verdrehe ich die Augen und halte ihm dann mit einem charmanten Grinsen die Tür zu meinen Auto ein. Sein Gepäck schmeiße ich in den Kofferraum und so machen wir uns auf den Weg nach Hause.

Wir essen noch etwas warmes, von den Imbiss die Straße runter, bevor wir uns fertig machen. Mit einem Grinsen stelle ich mich vor meinen Kleinerschrank, aus dem ich als Basis meines Outfits eine schwarze Jeans und ein weißes Hemd, welches rote Saumen an den kurzen Ärmel und dem runden Ausschnitt hat, hervor hole. Ich lasse die oberen Knöpfe offen, um einen Teil meiner Brust zu präsentieren. Ich schmücke sie mit zwei silbernen Ketten, stecke mir auch einen Ring an jede Hand. Die unteren beiden Knöpfe lasse ebenfalls offen und stecke nur eine der beiden Seiten in meine Hose. Irgendwie freue ich mich darauf, endlich mal wieder richtig aus zu gehen. So gerne ich auch mit wenigen Leuten zusammensitze und trinke oder auf Hauspartys bin, mag ich die Atmosphäre in Clubs ebenfalls sehr gerne. Die ganzen Menschen, die gute Stimmung, die Drinks – all das hat irgendwas. Ich würde nicht jede Woche in Clubs gehen, aber hin und wieder mache ich das wirklich gerne. Und was dort alles passiert, vergisst man meist nicht so schnell.

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