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| ᴋᴇᴀɴ

Zuhause haben wir zu viert etwas vorgetrunken und vor allem Sora etwas besser kennengelernt.
– Sie ist ein Jahr jünger als ich, liebt es Theater zu spielen und scheint eine richtiger Optimist zu sein. Sie gesteht es sich nicht ein, es kommt aber so rüber. Außerdem geht sie auf die gleiche Universität wie Seojun und Yuto. Sie kennen sich sogar richtig, laut ihr.

,,Komm schon, du Lahmarsch!", drängt Ling, versucht gegen die Lautstärke der Musik und der grölenden Menschen anzukommen. Grinsend zieht er mich in Richtung Bar. ,,Yah! Der Alkohol läuft nicht weg.", murre ich und ziehe ihn schnell an der Schulter zurück, damit er mir nicht vorrausgeht und ich ihn im schlimmsten Fall vielleicht sogar verliere. ,,Ich hab aber so Bock auf Cocktails." ,,Wir sollten erst ein paar Shots nehmen.", murmel ich. Ich bin noch nicht in der Stimmung für Cocktails, erst muss ich die Tanzfläche ausnutzen! ,,Wie?!", entgegnet der Chinese und drückt mich gegen die Theke. ,,Wie wie? Wir tanzen gleich erst und da können wir nicht so auf die Drinks achten!" ,,Aber ich habe schon gesagt, dass ich nicht tanzen will.", verdreht er die Augen quängelnd und plustert seine Wangen für einen Moment nachdenklich auf. Den Moment nutze ich, um uns beiden erstmal zwei Shots zu beschaffen. ,,Hier, trink.", befehle ich und stoße mit dem kleinen Glad gegen eines der anderen, welches er sogleich in die Hand nimmt. Wir beide sehen uns nur kurz in die Augen, bevor wir den Kopf in den Nacken legen und die leicht brennende Flüssigkeit in unseren Nacken laufen lassen. Zufrieden will ich gleich nach dem zweiten greifen, bekomme aber einen Korb von meiner Begleitung. Er dreht mir ohne ein Wort den Rücken zu und läuft zu zwei jungen Männern, die sich wohl ebenfalls zur Beschaffung von Spirituosen an die Bar gesetzt haben. Verwirrt laufe ich ihm die wenigen Schritte hinterher, jeweils einen Shot in der Hand. ,,Hey, was soll–" ,,Hier, entführe einen der beiden auf die Tanzfläche. Ich gehe nicht mit!", grinst mein Freund gemeint und zwinkert mir frech zu, bevor er sich den zweiten Shot genehmigt. ,,Nene, ich will auch nicht.", murmelt einer von den beiden und all unsere Augen wandern zu dem anderen, der mehr oder weniger direkt vor mir sitzt. Dieses fiese Grinsen ist gar nicht mehr aus Ling's Gesicht zu wischen. Verwirrt sehe ich zu den anderen beiden. Um ein Seufzen zu unterdrücken kippe auch ich den Shot in meinen Mund, bevor ich nach dem Arm des rothaarige jungen Mann ergreife. Ich würde es sonst nicht tun, aber ich will tanzen, das feeling hier ausnutzen.

,,Tut mir leid, dass Ling einfach wildfremde–" ,,Nein nein.", sagt er schnell, ,,Wir kennen uns von der Arbeit." ,,Oh.", gebe ich von mir. Klar, als würde Ling allen ernstes fremde Menschen so selbstsicher ansprechen! ,,Tanzen tue ich aber dennoch gerne – vorausgesetzt du möchtest auch wirklich mit mir tanzen...?" ,,Ja, gerne.", nicke ich schnell, aber nicht unbedacht. Gegen ein paar Tänze ist nichts einzuwenden und wenn ich mit Ling in der Hinsicht nicht meinen Spaß haben kann, dann eben mit ihm – einem Fremden, dessen Name ich nicht mal kenne.

Bestimmt fast eine halbe Stunde bewegen wir unsere Körper aneinander, passend zum Takt der Musik und tanzen auch immer mal wieder mit ein paar anderen Menschen. Hauptsächlich springen wir irgendwie durch die Gegend, kreisen hin und wieder mit der Hüfte und versuchen dazu die Texte mitzugrölen. Es macht Unmengen an Spaß, dennoch müssen wir irgendwann aufhören. Wir schwitzen am ganzen Körper und so langsam spüre ich wieder den Durst aufkommen. Mir ist warm, beinahe heiß und aus der Puste bin ich auch. ,,Verdammt ich sehe bestimmt wie frisch eingeölt aus.", murmel ich leise und versuche etwas aus der Masde heraus zu kommen. ,,Ach quatsch, so schlimm ist es nicht.", winkt er ab, ,,Aber vielleicht hilft dir ein Kühler Drink. Vielleicht gibt Ling dir ja auch einen aus." ,,Ich glaube nicht, aber ich schnorre mal bei den anderen.", winke ich ab und schlage somit eine andere Richtung ein, als der andere. Schon von weiter weg sehe ich die anderen an einem der Tische sitzen, die auf einer Erhöhung angeordnet sind. Kaum stehe ich aber vor dem Tisch, ziehe ich verwirrt meine Augenbrauen zusammen, auch wenn ich positiv überrascht bin. ,,Was machst du denn hier, Seojun?", frage ich und setze mich lieb lächelnd neben ihn. Er lächelt ebenfalls, verzieht seine Lippen dann aber zu einem Strich. ,,Hm?" ,,Er ist nicht alleine hier.", murmelt Riku leise und deutet mit seinem Kopf nach unten. ,,Etwa Yuto?", frage ich neugierig. Es wäre ein wirklich angenehmer Zufall, mit dem ich mehr als zufrieden wäre. Vor allem nach dieser süßen Kuschelaktion denke ich immerzu an ihn. Riku habe ich zwar nichts großartiges erzählt, aber dennoch wird er alleine an meinem Verhalten wissen, dass etwas gutes passiert ist.

Meinen Kopf kann ich aber gar nicht in angesprochene Richtung drehen, da greift Seojun nach meinen Kopf und reißt ihn so um, dass ich genau ihn und nur ihn ansehen kann. ,,Ähh– W–Weißt du, Kai meinte, dass in den Ferien die Zu– und Absagen abgeschickt werden." ,,Ja, ich weiß.", murmel ich und sehe in seine nervös hin und her huschende Augen, dann zu Riku, der ebenfalls Unsicherheit ausstrahlt, und zu Sora, die lediglich an ihrem Drink nippt. ,,Jun, muss ich mir Sorgen machen?", frage ich leise und lege vorsichtig eine Hand an seine Stirn. ,,Mh? Ich– Nein. Alles gut." Er zwingt sich ein Lächeln auf, blickt aber nochmal unsicher hinter mich. Seufzend ziehe ich meine Augenbrauen in die Höhe. Nicht mal ein blinder, tauber Mensch würde ihm das glauben. ,,Jun, bist du mit Yuto hier?" ,,Ja...?", murmelt er leise. ,,Ist er hinter mir? Irgendwo unten, meine ich?", frage ich weiter und sehe ihm so konstant in die Augen, dass er mich unmöglich ohne schlechtes Gewissen anlügen kann. Er schluckt schwer. ,,Verdammt, bring ihn nicht um.", haucht er und lässt mich los. Sofort, von Neugier und etwas Angst begleitet, drehe ich mich und suche analytisch nach seinem besten Freund. Lange dauert es aber nicht.
– mein Herz setzt für einen Moment aus. Mein Kiefer klappt nach unten und überrascht, irgendwie auch verletzt, betrachte ich das Schauspiel, welches sich nur wenige Meter vor uns abspielt.

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