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| ᴋᴇᴀɴ

Seine benebelten Augen heben sich an und mit zu einem Schmollen verzogenen Lippen schüttelt er den Kopf. ,,Spiel nicht dem Moralapostel." Ich speise seine Aussage mit einem einfachen Nicken ab und lege meinen Kopf leicht schief, immerhin weiß ich immer noch nicht, was ich hier soll. Ich wollte immerhin nach Hause, um Konflikte zu vermeiden – sie ruinieren die Party immer – aber er scheint irgendwie gleich einen neuen starten zu wollen. ,,Also, was mache ich hier?", frage ich leise. Seine Augen funkeln mich einem Moment an, doch es wird traurig und beklemmend. ,,I–Ich wollte das nicht.", haucht er stockend und schluckt schwer, bevor er mit einem Wimmern nach den Ärmeln meines Hoodies greift, den ich mir bereits zuhause übergezogen habe. Ich verstehe nicht ganz, was er meinte, seine Aussage deutet aber auf den Kuss hin, bei dem ich mittlerweile weiß, dass er ihn in keinster Weise so genossen hat, wie ich, dabei hat es sich so gut angefühlt. Vielleicht, weil ich bereits total erregt war, vielleicht aber auch, weil es wirklich so gut war. Er war unfassbar unsicher, doch das mache es nicht automatisch falsch. Für mich zumindest nicht. ,,Der Kuss ist vergessen–", bringe ich schweren Herzens über die Lippen und streiche kurz über seinen Kopf, dessen Haare sowieso schon nicht mehr allzu perfekt liegen. Dennoch befürchte ich, er könnte mir diese Geste übel nehmen, dabei will ich ihn nur beruhigen. Eine Träne rollt über seine Wange und während er sie schnell weg wischt, schüttelt er den Kopf. ,,Was ich vorhin gesagt habe!", wimmert er laut und stampft einmal auf den Boden. ,,Wie?", schmunzel ich. Seine Worte kann ich nicht mal ernst nehmen, weil ich weiß wie unsicher er selbst war. Er hat aus der Rage heraus gesprochen und da sprudeln manchmal Worte aus einem heraus, die nicht gewollt sind. ,,Das ist schon vergessen.", sage ich schnell, als ich geschaltet habe und seufze leise, als sich sein Mund zu einem weiteren Wimmern verzieht. Seine kalten Arme legen sich völlig plötzlich um meinen Torso und mit tränenden Augen entgegnet er meinem besorgten Blick. Er ist so anders, wenn er getrunken hat. Ich hätte mir weder erträumen können, dass er vor mir weint, noch, dass er sich entschuldigt.

,,Ich will zu Jun.", weint er wieder und lässt mich leise seufzen. ,,Dann lass mich los und ich hole ihn." ,,Nein.", jammert er und drückt seinen Kopf an meine Brust. ,,Yuto, was ist los? Du verhälst dich total komisch.", murmel ich leise, streiche aber weiter beruhigend über seinen Rücken. ,,Es tut mir leid." ,,Hast du schon gesagt.", erinnere ich ihn. ,,Ich will ins Bett.", ändert er direkt wieder das Thema. ,,Dann lass mich dich nach Hause bringen.", schlage ich vor, immerhin hat Kai mir bereits verraten, dass er nicht hier schlafen wollte.

,,Oh, da bist du ja– Hör mal, ich weiß nicht genau, was mit Yuto los ist, aber–" ,,Keine Sorge, ich bringe ihn einfach nach Hause.", winke ich ab und lächle Seojun aufmunternd zu, dessen Blick aber ebenfalls besorgt über den anderen gleitet. ,,Danke, dass du dich um ihn kümmerst, obwohl er so... gemein und ungerecht zu dir ist.", flüstert er dann und tritt zu uns heran. ,,Yuto– Yuto, guck mich mal an.", sagt er leise und versucht seinen Kopf anzuheben, den er aber demonstrativ enger an mich drückt. Es ist nicht so, dass es mir nicht gefällt, aber ich bin mindestens genauso verwirrt, wie er es von sich selbst ist. Morgen wird er sich bestimmt über sich selbst ärgern und über mich bestimmt auch. Ich sehe schon, wie er mir vorwirft, dass ich seinen Zustand ausgenutzt habe, um ihm körperlich näher zu kommen...

,,Yuto, hörst du bitte auf zu weinen? Das musst du doch gar nicht.", seufzt Seojun. Yuto hat seinen Kopf doch angehoben und gibt seine Tränen Augen und feuchten Wangen preis. ,,Niemand ist dir böse.", sagt er dann aufmunternd lächelnd und tätschelt dem anderen den Kopf, der nun auch seinen klammernden Griff langsam löst. Ich will ihm Freiraum geben, ihn nicht bedrängen und nehme sogleich meine Hände von seinem Körper. ,,Ich bin so müde.", haucht er seinem besten Freund zu, der verständnisvoll nickt. ,,Deswegen bringt Kean dich doch nach Hause." ,,Ich will nicht nach Hause.", schüttelt er den Kopf und spitzt wieder mal schmollend seine Lippen. ,,Willst du doch hier bleiben?", frage ich also leise, doch darauf schüttelt er ebenfalls den Kopf. ,,Yuto, du bist wirklich anstrengend.", seufzt der Dritte schwer und legt seinen Kopf für einen Moment in den Nacken. ,,Gar nicht!", ruft der Beschuldigte gleich bissig und greift nach meinem Ärmel, ,,Dann schlafe ich eben bei Kean!" ,,Warte, was?", frage ich mit großen Augen. Seojun erwidert meinen Blick und bekommt, so wie ich, kein weiteres Wort heraus, während der Kleinere mit einen unzufriedenen Murren weiter an mir zieht. ,,Ich kann dich wirklich nach Hause bringen.", flüster ich aber schnell, kaum habe ich mich wieder gefangen und schüttel seine Hand ab. ,,Ich will nicht! Was ist daran nicht zu verstehen?!", entgegnet er sauer, mit einem mal wieder ganz bissig. Seine Augen funkeln mich böse an und demonstrativ legt er seine Finger wieder an den Stoff meines Oberteiles. ,,Die Tatsache, dass du anscheinend lieber bei mir schläfst, als nach Hause zu gehen.", versuche ich ruhig zu erwidern und unterdrücke ein Seufzen. Mein Blick fällt auf seine nackten Arme, die er bibbernd an sich drückt. ,,Hattest du keine Jacke?", murmel ich, bereit mich für sein Wohlbefinden von meinen Pullover zu entledigen, damit er nicht weiter zittern muss. ,,Vergessen.", murmelt er lediglich, stimmt dem Angebot meine Oberteiles aber nicht zu. ,,Der Weg ist aber etwas länger–" ,,Ich will trotzdem nicht.", haucht er leise und lässt sich weiter von mir durch die Straßen führen.

Er gähnt sofort, als wir mein Zuhause betreten und streift sich die Schuhe ab. ,,Möchtest du etwas trinken?", frage ich, ,,Noch etwas Wasser? Vielleicht schläfst du dann besser." ,,Mh–mh.", verneint er meine Frage und schaut mich mit großen Augen an. ,,Darf ich auf Toilette?", fragt er stattdessen. ,,Natürlich.", nicke ich und deute auf eine Tür, der er sowieso schon gegenüber steht.

Das könnte eine interessante Nacht werden...

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