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| ᴋᴇᴀɴ

Mit meiner leicht feuchten Hand und während des Versuchs meine Atmung erneut zu regulieren, fahre ich unter den Pullover und lehne mich kurz vor, um dem Jüngeren die leicht feuchten Haare zurückzustreiche. ,,Ich... brauche einen Moment.", haucht er und schiebt meine Hand schwer schluckend zur Seite. ,,Natürlich.", nicke ich verständnisvoll, auch wenn ich es nicht lassen kann, ihn für einem Moment besorgt zu mustern. Obwohl er so sehr dabei war, strahlen seine Augen nun pure Unsicherheit aus. Ich hoffe nur, ich habe damit nichts kaputt gemacht. ,,Ich hole dir frische Sachen.", sage ich dann leise, lege schnell eine neue Boxershorts, kurze Hose und T-Shirt raus – ihm wird wahrscheinlich warm sein nach dieser Aktion. Mir ist es nämlich. ,,Soll ich dir ein Lappen nass machen?" ,,Nein– Nein, ich gehe ins Bad, wenn das in Ordnung ist." ,,Klar.", nicke ich schnell und damit huscht der Kleinere mitsamt den Klamotten aus dem Raum. Schwer seufzend werfe ich mich rücklings aufs Bett. Wie von selbst starre ich auf den nassen Fleck in meinem Schoß und schüttel den Kopf. So eine Nummer hat selten funktioniert und vor allem nicht mit so wenigen anderen Intimitäten.

,,Kean, ich hole mir noch– oh, alles gut?" ,,Ja!", sage ich schnell, reiße währenddessen meinen Kopf in Richtung Tür um und sehe zu Yuto, der sich in den wenigen Minuten wohl wieder gefangen hat. Nur seine Haare sind noch etwas wild. ,,Was holst du dir?" ,,Was zum snacken.", sagt er, ,,Hast du Chips?" ,,Klar, warte ich ziehe mit eben was anderes an und zeige es dir dann." Er nickt und setzt ein paar Schritte in meine Richtung, sodass er sich aufs Bett setzen kann. Ich wechsel schnell meine Boxershorts, spüre dabei den deutlichen Blick des anderes, den ich aber unkommentiert lasse, und ziehe den Jungen mit nach unten. In der Küche ziehe ich eine der Schubladen auf und deute mit einer Handbewegung an, dass er sich ruhig umsehen kann. ,,Möchtest du noch was bestimmtes machen?" Er schüttelte den Kopf leicht, legt seinen Kopf dann aber leicht schief und beugt sich herunter. ,,Vielleicht wieder ein Film gucken?", fragt er dann. ,,Klar.", nicke ich und öffne den Kühlschrank. Im Gegensatz zu ihm will ich nur noch einen Joghurt essen, die Pasta liegt mir noch im Magen. Als ich mich umdrehe hat der Jüngere bereits eine Tüte in der Hand und sieht sich aufmerksam im Wohnraum um, bevor er fragend auf den kleinen Flur deutet. ,,Was sind da eigentlich noch für Räume?" ,,Riku's Schlafzimmer, das zweite Bad und Abstellraum, warum?", verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen, greife gleichzeitg nach der noch freien Hand des anderen und trete ihm etwas näher. ,,Nur so.", zuckt er mit den Schultern. ,,Dir geht es gut, oder? Das gerade... war es in Ordnung für dich oder ging es dir doch zu schnell?", wechsel ich das Thema leicht besorgt, denn auch, wenn jetzt wieder alles normal aussieht, glaube ich, dass seine Reaktion gerade – mich von sich zu stoßen und auch beunruigend unruhig zu wirken – etwas zu bedeuten hatte. Wie erwartet winkt er meine Fragen mit einem einfachen Kopfschütteln ab. ,,Ungewohnt, aber gut.", zuckt er mit den Schultern und obwohl seine Stimme nun ebenfalls wieder normal klingt, nehme ich es ihm kaum ab. ,,Wohnzimmer oder oben?" ,,Du hast doch bestimmt einen Laptop.", entgenet er. ,,Ja?" ,,Dann Balkon? Ich mochte es da." Überrascht von dieser Reaktion nicke ich erst eine Sekunde später. ,,Dann nimm eine Decke und meinen Joghurt mit. Ich hole den Laptop."

Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen greife ich nach dem silbernen Laptop, kann es mir aber auch nicht verkneifen, noch einen Pullover für Yuto zu holen. Seine schmutzigen Sachen hat er ordentlich auf mein bett gelegt, doch ich schmeiße sie gleich in den Wäschekorb im Bad. Die Klamotten mit meinen eigenen zusammen zu waschen wird mir schon nicht weh tun.

,,Hier.", grinse ich und halte ihm den Pullover hin. ,,Hm? Den brauche ich nicht. Wozu auch." ,,Oh ich vergaß, was für ein harter Kerl du bist.", verdrehe ich die Augen und lasse mich neben ihn fallen. ,,Yah! Was soll dieser ironische Unterton mh?!" ,,Ironischer Unterton?", frage ich gespielt dämlich nach, schenke ihm aber nicht mal einen Blick, sondern kümmere mich stattdessen um den Laptop. ,,Hast du einen Wunsch?" ,,Nö.", er schüttelt den Kopf, genauso wie die Tüte in seinen Händen und reißt diese dann auf. Damit suche ich einen Film aus. Wieder ein Actionstreifen, diesmal aber in Kombination mit Comedy.

Aufmerksam betrachte ich das Geschehen und sehe nur selten zu den Kleineren. Er ist voll und ganz auf seine Chips konzentriert, stopft sich wie ein kleiner Hamster die Backen voll. Mit der Zeit verkrümelt er sich aber auch immer mehr unter die Decke, ich meine sogar zu bemerken, wie er zu den Pullover rüber schielt, den ich neben mich gelegt habe, nachdem er ihn so charmant abgelehnt hat. Am liebsten würde ich ihn in dem dicken Stoff hüllen oder sogar meine Arme um ihn legen, aber wenn er meint, nichts zu sagen, werde ich auch nichts machen.

Nach weiteren vierzig Minuten neigt sich der Film dem Ende zu und ich drehe mich prüfend zu dem anderen. Mein Arm streift den seinen und erschrocken stelle ich fest, wie kühl seine Haut doch ist. Er sagt nichts, dabei müsste meine Haut auf seiner fast brennen. Wortlos schiebe ich den Laptop von meinen Schoß und drehe mich nun ganz zu ihm. ,,Hey jetzt ist es doch erst richtig spannend–" ,,Du bist eiskalt.", seufze ich und lege meinen Kopf schief, ,,Mir egal wie groß dein Ego ist, zieh den Pulli an." ,,Mir ist nicht–", seine Zähne klappern leicht aufeinander, ,,n–nicht kalt... also vielleicht ein bisschen..." ,,Du dummes Ding.", verdrehe ich die Augen, ,,Arme hoch!" So schnell ich kann ziehe ich das dicke Kleidungsstück über seinen Oberkörper. Seine Augen strahlen Dankbarkeit aus und trotzdem verzieht er seine Lippen zu einem Strich. ,,Ich bin keiner von diesen–" ,,Gern geschehen.", speise ich ihn schnell ab, lege auch schnell meine Arme um ihn. Selbst jetzt spüre sich noch diese Kälte, sein Zittern. ,,Du hättest etwas sagen sollen.", murmel ich leise und ziehe ihn ganz fest an mich. ,,Um dann schwach zu wirken? Pah, sicher nicht!" ,,Das ist doch nicht schwach!", beteuer ich sofort und schüttel den Kopf leicht. Er ist unmöglich – nein nicht er, dieser falsche Stolz. ,,Es ist eher schwach, dass du es dir eingestehen willst." ,,Ohh, jetzt kommt wieder die Moralapostelnummer.", seufzt er leise, kuschelt sich aber tatsächlich an meine Brust. Ich spüre sein Grinsen. ,,Morgen bist du bestimmt krank." ,,Wenn du mich jetzt ganz warm hältst, nicht.", haucht er leise. Ich bin von seinem Stimmungswechsel überrascht, genieße aber vollkommen zufrieden, dass er dabei sogar seine Arme um mich legt, seinen Kopf etwas bestimmter auf meine Brust bettet. Außerdem muss ich Grinsen. Genau das meine ich mit falschem Stolz. So wie jetzt zeigt er, wie er ist und daran ist nichts. Egal ob er nun Frauen oder Männer, beide oder alle anderen Geschlechter auch mag.

,,Ich halte halte ganz fest.", nicke ich leicht und ziehe die Decke wieder ein Stück näher. Den Laptop ziehe ich auch wieder zu uns und beginne dann, über seinen weichen Haarschopf zu streichen.

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