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| ᴋᴇᴀɴ

Ich habe einfach keinen Mumm. Ich kann Riku einfach nicht fragen. Ich kann meinen verdammten Mund einfach nicht aufmachen. Nicht mal, als wir zusammen für unser Abendessen in der Küche stehen und die getoasteten Bagel bestreichen. Doch ich sehe ihn immer wieder an oder sage seinen Namen, um zum sprechen anzusetzen, sage dann aber nichts weiter mehr. Er hat mich schon aus Spaß als lächerlich beschrieben, aber irgendwie stimmt es sogar. Frustriert lege ich das Messer zur Seite und kneife meine Augen zusammen. Einfach raus damit! – ,,Riku, würdest du mir bitte Yuto's Nummer geben.", ratter ich also herunter und schlucke schwer, als ich zu ihm rüber schiele. ,,Was eine Frage.", grinst er aber. ,,Danke..." ,,Hat dich das jetzt wirklich so viel Überwindung gekostet? Alter Kean, ich würde den Jungen sogar für dich angeln!", lacht er dann und schlingt seine Arme fest um meinen Hals. ,,Ja! Verdammt er ist so kompliziert und– und–" ,,Du magst ihn." ,,Seine Lippen sind so weich wie Butter und irgendwie sind sie so besonders.", murmel ich leise seufzend und lasse meinen Kopf hängen. War nicht von Anfang an klar, dass ich irgendwann ausgerechnet an einem Heterosexuellen Interesse haben werde? Das ist so aussichtslos...

Tröstend legt er eine Hand massierend in meinen Nacken und schüttelt seinen Kopf leicht. ,,Du machst dir schon wieder zu viele Gedanken, mh? Lass es einfach auf dich zukommen, vielleicht kommt er ja von selbst wieder an.", zuckt er mit den Schultern, ,,Ist er doch jetzt auch." ,,Ja, aber wie er geredet–" ,,Pshhh, lass den Jungen erstmal nachdenken, okey?" ,,Ich werde ich wahrscheinlich nie wieder sehen!", jammer ich genervt, wobei das mit Sicherheit deutlich übertrieben ist. Alleine weil Kai irgendwie bald mit Seojun zusammen sein wird, werde ich ihn bestimmt noch öfter sehen. Das lässt sich bestimmt nicht mal richtig vermeiden. Ich seufze kläglich, dämpfe meinen Frust aber mit einem großen Bissen meines Abendbrotes.

,,Jammerlappen.", murrt Riku, ,,Ich bin ja ab heute sowieso weg–" ,,Warte was?", unterbreche ich ihn geschockt, sodass ich selbst meinen Kopf in die Höhe schnellen lasse. ,,Wie was? Ich bin für eine Woche bei meinen Eltern?", murrt er, ,,Das habe ich bestimmt fünf Mal erzählt!" Hat er das? Ich dachte es stand nur im Raum, dass er eventuell dieses Jahr noch mal hinfliegen sollte? ,,Aber eine Woche lohnt sich ja kaum." ,,Willst du etwa länger alleine sein", grinst er schelmisch, winkt dann aber ab, ,,Sie wollten mich nochmal sehen, bevor sie ihre Europareise machen." ,,Ach da war ja was.", murmel ich wissend und nicke. An so ein Gespräch kann ich mich trotzdem nicht erinnern.

,,Also was ich eigentlich sagen wollte; da du ja jetzt sowieso alleine bist, kannst du ihn auch ganz ohne Zwang und Störung nochmal einladen. Vielleicht will er ja mit dir reden.", zuckt er mit den Schultern und beißt ebenfalls ab. ,,Ah– Hast du etwa auch vergessen, dass du mich in einer Stunde zum Flughafen bringen wolltest?" ,,Eh– Natürlich nicht.", grinse ich verschmitzt, auch wenn das so nicht stimmt. Ich setze mich gleich nach ihm auf einen der Hocker und so essen wir auch wortlos unser Abendbrot. Nur der Fernseher gibt noch ein paar Laute von sich.

Die darauffolgende Fahrt zum nächsten Flughafen ist auch recht ruhig. Irgendwie sind wir beide ziemlich ausgelaugt und summen leise zur Musik und tatsächlich fällt mir der Abschied diesmal doch etwas schwerer. Ich bin es schon gewohnt, dass er immer mal wieder abreist, um seine Familie zu besuchen, aber jetzt gerade habe ich das Bedürfnis nach seiner Gesellschaft. Ich will Kai nicht vorwerfen, dass er kein guter Freund sei, denn das ist er definitiv. Gerade hat er bloß diese große, dicke rosa–rote Brille auf, die ihn alles so anders sehen lassen. Er ist gerade sehr optimistisch eingestellt, nicht realistisch. Ich höre gerade also lieber einen realistischen Rat von Riku, als einen viel zu optimistischen von Kai.

Ich betrete das riesige Gebäude wie immer nicht mit ihm. Stattdessen nehme ich ihn  auf dem kleinen Parkplatz an der Seite der Straße, die gleich auf den Eingang zuführt und auch davon weg, fest in die Arme. ,,Grüß deine Eltern von mir.", murmel ich gegen seinen Hals, ,,Und deine Schwester auch." ,,Mache ich. Soll ich dir auch wieder einen dieser dämlichen Magnete mitbringen?", will er wissen. Ich nicke leicht zustimmend. Bis jetzt hat er mir immer einen neuen mitgebracht, ich habe schon über zehn Stück. ,,Und mach dir nicht zu viele Gedanken, ja? Lenk dich ab. Aber wenn du mich nächste Woche abholst, will ich wissen, ob Yuto dich mag, oder ihr offiziell auf Kriegsfuß steht." ,,Versprochen.", sage ich schnell und löse mich lächelnd von dem Älteren. ,,Bye.", grinst er zurück und mit meinem Nicken entfernt er sich von mir. Und ich – ich fahre gleich wieder nach Hause. Ich sehne mich nach meinem Bett und lege mich tatsächlich auch geradewegs in dieses, als ich nach der fast ein stündigen Fahrt endlich wieder in das Apartment trete.

Ich liege schon wenig bequem unter der Decke und habe einen passenden Film gefunden, mit dem ich meinen Tag beenden will. Doch daraus wird nichts. Es klingelt. Einmal. Zweimal. Sogar noch ein drittes mal. Ich erwarte niemanden, dementsprechend begeistert bin ich auch, als ich meine Bett für diesen ungebetenen Gast verlassen muss. Ich kann meine Missgunst nicht verstecken, als ich die Treppe polternd herunter trampel und nicht weniger temperamentvoll die Apartmenttür aufreiße.

,,Yuto?!"

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