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| ᴋᴇᴀɴ

,,Gott verdammt warum konntest du mir das nicht eher sagen!", aufgebracht springt der Kleinere auf, wirft dabei die Decke zu Boden und stolpert auch gleich über diese. Er prallt auf den hölzernen Boden auf, mit den Knien vorran. Ein leises, aber intensives schmerzverzogenes Geräusch verlässt seinen Mund. Die morgendliche Idylle ist unterbrochen und nun springe auch ich alarmiert auf. ,,Wie denn? Du bist noch draußen eingeschlafen und Seojun hat die Gruppe erst um kurz vor zwölf erstellt.", seufze ich helfe ihm wieder auf die Beine. Ein Glück hat er sich nicht verletzt. ,,Und trotzdem sagst du mir erst jetzt, dass sie in einer Stunde hier sind! Dabei lagen wir schon eine halbe Stunde wach und haben die Zeit mit kuscheln vergeudet!" Unzufrieden ziehe ich meinen Kopf zurück – ich würde nicht sagen, dass die Zeit vergeudet war!

,,Und? Du musst dich sowieso nicht fertig machen.", verdrehe ich die Augen. ,,Natürlich! Erstmal stinke ich – zwar nicht so sehr wie du aber ich tue es – und außerdem sind meine Haare leicht fettig! Und nur weil du keinen Wert auf dein Äußeres legst–" ,,Mach mal halb lang.", verdrehe ich die Augen und greife fest nach seinem Haarschopf. Bestimmerisch ziehe ich ihn an mich und merke gleich, wie sein Mut und die falsche Wut abfällt. ,,Was soll das, mh?", raune ich leise, kralle meine Finger bestimmerisch in seine dunkle Haarpracht. Sein nervöser, heißer Atem prallt an meinem Schlüsselbein ab. Ein lautes Schlucken geht von ihm aus. ,,Ich lege sehr wohl Wert auf mein Äußeres.", brumme ich leise und wage einen Blick zu ihm herunter. Ich sehe seine Augen nervös hin und her flattern und nur sehr zögerlich legt er seine Hand an meine Brust. Den leichten Druck den er ausübt, halte ich ohne Anstrengungen entgegen und beuge mich stattdessen weiter runter zu seinem Ohr. ,,Und wenn du denkst, dass ich sogar noch mehr stinke als du, sollten wir vielleicht zusammen duschen gehen. Dann kannst du mir gleich helfen, dieses unangenehmen Geruch loszuwerden." ,,W–Was–", seine zitternde Stimme prallt auf meine Haut, die dünnen Fingernägel ratschen über diese. Für einen Moment fühlt es sich sogar so an, als würde seine Beine nachgeben, doch er fängt sich selbst, bevor er tiefer in meine Arme fallen kann. ,,Was fällt dir ein?!", ruft er und drückt sich nun doch mit ordentlich Druck von mir weg. Seine Wangen glühen förmlich.

,,Was? Noch nie mit jemand anderem geduscht?" ,,Doch natürlich!", entgenet er protestierend und verschränkt seine Arme mit leicht aufgeplusterten Wangen, ,,Aber eben nicht mit einem Jungen." Seine Stimme jetzt ist nur noch mehr ein Nuscheln. Bockig wie ein kleines Kind wirft er die Decke zurück aufs Bett und stampft ins Bad. Ich gleich hinterher. ,,Ich kann dir auch den Rücken zudrehen?" ,,Nein!", ruft er. Er ist einfach noch zu unsicher.

Mit einem lauten Murren schiebt er mich wieder aus dem hellen Raum raus und knallt die weiße Tür direkt vor meiner Nase zu. Ich kann seine Reaktion verstehen und doch kann ich nicht anders, als ihn zu reizen. ,,Sicher? Ich hab genauso einen süßen Hintern wie du. Du darfst ihn sogar anfassen–" ,,Halt die Klappe, du Esel! Geh unten duschen.", kreischt er panisch und dreht auch gleich noch den Schlüssel im Schloss um. Esel? Ich muss Grinsen. Immerhin bekomme ich eine personalisierte Beleidigung. ,,Kriege ich noch mein Handtuch? Das Beige–", noch bevor ich meine Beschreibung ausführen kann, wird die Tür doch wieder aufgeschlossen und mit ordentlich Kraft schmeißt er mir das Handtuch ins Gesicht. ,,Und beeil dich.", ruft er. Die Tür wird erneut zugeknallt und grinsend schlendere ich nach unten. Meine Großeltern benehmen sich genauso wie wir gerade – Yuto wie meine Großmutter und ich eher wie mein Großvater.

Doch ich komme seinen Worten nach und nach zwanzig Minuten stehe ich schon wieder in Socken und Boxershorts in der Küche und bereite erstmal den Pancaketeig vor. Vor dem schlafen gehen habe ich noch mit Kai und Seojun abgemacht, dass wir hier frühstücken und da Yuto anscheinend das Kochgen seiner Mutter geerbt hat sollen wir uns um das Frühstück kümmern. Die beiden holen zwar frisches Gebäck, aber alles andere wurde uns überlassen. Den fertigen Teig überlasse ich Yuto und kümmere ich dann um ein paar Früchte. Die müssen sowieso bald weg und das hier ist die perfekte Gelegenheit.

,,Meine Güte, kannst du dir nicht mal was vernünftiges anziehen?", durch das Zischen sehe ich auf, dann auf meinen Körper. ,,Gestern wolltest du–" ,,Klappe.", murrt er gleich. Er weiß eben genau, worauf ich hinaus will. Ich grinse. ,,Und du scheinst dich in meinen Klamotten wohl zu fühlen." ,,Ich mag oversize.", murmelt er seufzend und stellt sich neben mich. Vorsichtig luckt er in die weiße Schüssel. ,,Pancakes?" Ich nicke leicht. ,,Okey.", er nickt ebenfalls leicht, ,,Du solltest noch nh Saft oder Smoothies machen." Er deutet auf die Früchte. ,,Ja? Reicht es nicht, wenn ich–" ,,Nein!", ruft er dazwischen, so bestimmerisch und hektisch, dass ich mich tatsächlich erschrecken und ihn für einen Moment mit dem Gedanken spiele einfach zu tun, was er verlangt, doch ich tue es nicht. ,,Was bekomme ich dafür?", will ich wissen und ziehe fragend eine Augenbraue hoch. ,,Du bist praktisch der erste, der meinen Arsch bekommt, reicht das nicht schon?" ,,Mhh...", mache ich überlegend und drehe seinen Kehrseite an die Insel. Eigentlich hat er recht, aber ich wäre ja nicht ich, wenn ich nicht zumindest einen Kuss haben wollen würde. ,,Was mhh?", pampt er mich seufzend an und verdreht die Augen. ,,Na mhh.", zucke ich mit den Schultern und streiche seine leicht feuchten Haare zurück. Er sieht wirklich gut aus. Nicht nur seine Gesichtszüge sind unfassbar attraktiv, sondern auch sein Körper und das wahrscheinlich für alle Geschlechter. In meinen Klamotten sieht er aber noch ein bisschen besser aus. Es lässt ihn so klein und zart in meinen Händen aussehen.

Vorsichtig hebe ich sein Kopf an seinem Kinn ab und lasse meine Augen auf seine wandern. Sie sind so warm, huschen aber verunsichert hin und her. Seine Hände legen sich vorsichtig um meinen Unterarm. Diese sanfte Geste lässt mein Herz aufgehen und vorsichtig schmiege ich meine Stirn an seine. ,,Kean...", säuselt der Jüngere gleich. Sein Griff wird fester. ,,Du bekommst einen Kuss.", haucht er dann ganz leise, beinahe tonlos und ich glaube sogar, mich verhört zu haben. Natürlich habe ich das nicht. Alleine dieser Wunsch erfüllt mich mit stolz, also lehne mich leicht vor ohne ihn auch nur in geringster Weise ärgern zu wollen. Unsere Lippen streifen sich bereits, doch – wie es der Zufall will – ertönt genau in diesem Moment die Türklingel.

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