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Schon im Halbschlaf spüre ich, wie Kean sich etwas über mich beugt und zum einen den Fernseher ausmacht, gleichzeitige aber auch einmal über meine Wange streicht. ,,Alles in Ordnung?", fragt er ganz leise und schiebt auch meine Haare zur Seite. Er mustert mein Gesicht ausgiebig. ,,Mh–hm.", mache ich leise. Ich finde es sogar ganz angenehm, als er einen Arm unter meinen Kopf schiebt und den anderen um meinen Torso legt. ,,Schlaf gut.", haucht er leise. ,,Du auch.", bringe ich noch hervor, was er mit einem sanften Lächeln, das ich ganz deutlich in meinem Nacken spüre, kommentiert. Er zieht nochmal die Decke etwas höher, bevor ich langsam aber sicher alles um mich herum ausblende.

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Gähnend rolle ich mich zur Seite, weg von der vielen Wärme, die ich durch die Decke und Kean abbekomme. Meine müden Augen richte ich suchend auf das Fenster und sehe für einen Augenblick dabei zu, wie die Vögel durch die Luft fliegen – sie sind schon ganz munter. Nur einen Moment, denn kaum scheint Kean wieder bei Sinnen zu sein, zieht er mich etwas zu sich. ,,Nicht, mir ist warm.", murmel ich leise, schlage seinen Arm mit einer leichten Bewegung ab. Er murrt zwar unzufrieden, bleibt aber an Ort und Stelle. Noch immer recht müde richte ich mich auf und schaue auf den kleinen Wecker zu meiner linken. Fuck.

,,Kean, ich muss in ein ein halb Stunden in der Uni sein, kann ich hier duschen?" ,,Mach ruhig.", nickt er, sodass ich nach ein paar weiteren Atemzügen das Bett verlasse. Er sieht noch total verschlafen aus, beinahe so als würde er jeden Moment wieder einschlafen. Schnell schnappe ich mir meine Klamotten, die ich gestern ordentlich zusammengelegt und beiseite gelegt habe, nachdem ich ungezwungen war. ,,Wenn du frische Sachen brauchst, nimm einfach.", murmelt der andere währenddessen und zieht die Decke wieder bis zu seiner Nase hoch. Ich bin mir sicher, dass er schläft, wenn ich wiederkomme.

Eigentlich hätte ich noch viel länger in der geräumigen Dusche bleiben können, hätte ich bloß die Zeit dafür. Stattdessen versuche ich verzweifelt meine Haare mit dem Handtuch zu trocken, da ich nicht auch noch alle Schränke nach einen Föhn durchwühlen will, bevor ich mir auch noch schnell Zähne putze und mir meine Klamotten überwerfe. Doch ich spiele tatsächlich mit dem Gedanken, mir noch einen Hoodie von dem Älteren zu nehmen, da es draußen recht kalt ist. ,,Kean?", frage ich also leise, als ich wieder in das, wie mir jetzt auffällt, recht stickige Schlafzimmer zurückkehre. Ich bekomme keine Antwort. Ja, er schläft tatsächlich wieder. ,,Spast.", murre ich und öffne eine der vier Kleiderschranktüren, doch mir kommen nur Schubladen mit Socken, Unterwäsche und Accessoires entgegen, sodass ich zur nächsten gehe. Hier sieht es schon besser aus. Mit meiner Hand gleite ich über die vielen, ordentlich gefalteten Oberteile, bevor ich einen schwarzen Hoodie mit auffälligen Backprint hervor ziehe. Er ist ganz cool, ich hätte ihn mir auch gekauft. Schnell ziehe ich ihn mir über und verlasse den Raum wieder. Es ist komisch, einfach in einem fremden Haushalt auf sich alleine gestellt zu sein. Ich bin dennoch dazu gewillt, etwas zu essen und greife wohlbeherzt in den Obstkorb. Eine Banane und ein Apfel sollten wohl vorerst reichen. Mittagessen besorge ich mir in der Uni.

Es ist noch leicht frisch draußen, sodass ich schnaubend meine Jacke enger ziehe. Schrecklich, dass ich die Bahnverbindung von hier aus nicht kenne. Ich muss mich doch allen ernstes zu Fuß hier durchquälen! Durch diese ganzen Menschen die gestresst auf dem Weg zur Arbeit sind und die, die noch halb am schlafen sind. Ich gehöre wohl eher zu einem der gestressten.

,,Yuto!", ruft Seojun freudig und springt mir um den Hals. ,,Hey.", murmel ich leise. ,,Und? Warst du noch bei ihm?" ,,Mh–hm, er hatte definitiv nichts dagegen.", entgegne ich und obwohl es mir irgendwie unangenehm ist ist darüber zu reden und meine Wangen sich rot färben, muss ich leicht lächeln. Irgendwie freut es mich tatsächlich, dass er so offen und herzlich auf mich reagiert. Aber tut er das nur bei mir? Wahrscheinlich reagiert er bei jedem so. Bestimmt findet er es einfach nur toll, sich an unerfahrenen aufzugeilen – aber was soll's, er hilft mir eben. ,,Das ist doch gut.", lächelt er leicht aufmunternd und fährt ein paar Mal über meinen Arm. ,,Kai meinte, dass er ganz vorsichtig–" ,,Du hast mit ihm darüber geredet?!", rufe ich entsetzt. Meine Augen weiten sich beinahe so sehr, dass sie herausfallen könnten. Gleichzeitig fühle ich einen Moment lang blanke Panik. Mir ist unfassbar warm und zur selben Zeit kalt. Ich verkrampfe mich kurz vollkommen. Das ist schrecklich! Wirklich schrecklich.

,,Ich habe nur etwas angedeutet...", flüstert er entschuldigend, ,,Den Rest wird Kean übernehmen." Ich werde ihn schlagen, wenn er es tut. Vor allem wenn es um private und intime Sachen geht! Wenn er sich auch nur traut, etwas von unserem Aktivitäten in irgendwelchen Details weiterzugeben, werde ich ihn umbringen. Niemand muss etwas von mir, meinen Unsicherheiten und meinen Körper erfahren, vor allem nicht, wenn es von einem Jungen verbreitet wird!

Ich muss mich eben noch daran gewöhnen, mich eventuell irgendwann mal in der Öffentlichkeit mit einem anderen Jungen zu zeigen.

,,Komm, die erste Vorlesung fängt gleich an.", drängt mein bester Freund leise und mit einem letzten Blick auf mein Handy setze ich mich in Gleichschritt mit ihm in Bewegung.

Unbekannt
Du hättest nicht laufen müssen Yuto. Weck mich beim nächsten Mal einfach.
Ich hole dich später von der Uni ab, 14 Uhr?

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