achtundsechzig

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achtundsechzig

„Und hat dir deine Einweihungsparty gefallen?", wurde ich von Louis gefragt, welcher die leeren Gläser von den Stehtischen räumte.

„War es nicht eigentlich DEINE Party?", neckte ich ihn zurück. Auch ich hatte mittlerweile begonnen, die Schüsseln mit den (wenigen) übrig gebliebenen Chipsresten abzuräumen und in die Küche zu tragen.

Im Vorbeigehen gab ich meinem Freund einen kleinen Kuss, bevor ich auf seine Frage antwortete: „Ich fand die Party sehr schön, vor allem, dass ich endlich deine Schwester kennengelernt habe..."

Bei dem Gedanken daran, dass ich die erste Hälfte des Abends Louis' Schwester am Liebsten an die Gurgel gegangen wäre, musste ich mir ein Grinsen unterdrücken.

In dem Moment, in dem Josy mich allerdings mit der Information versorgt hatte, dass Lottie Louis' Schwester ist, ist mir nicht nur ein Stein vom Herzen gefallen, sondern gleich eine ganze LKW Ladung voll davon.

Selbstverständlich hatte es sich Louis nicht nehmen lassen uns einander vorzustellen und hat mit ziemlich überraschter Miene dabei zugesehen, wie seine Schwester mir direkt um den Hals gefallen war und zu mir lachend meinte, dass sie mir ja noch einen Haargummi schulden würde.

„Wobei ich eigentlich das Gefühl hatte, dass es eher Josy's Party war...", unterbrach Louis meine Gedanken über den Abend.

„Zwischendurch habe ich mir ernsthaft Gedanken um ihre Gesundheit gemacht", kicherte ich mit dem Gedanken daran, dass Josy es auch nach ein paar Stunden kaum fassen konnte, dass die Idole, welche seit Jahren ihre Zimmerwände schmückten, nun alle versammelt in einem Raum waren.

Auch Louis musste grinsen: „Du hättest sie ruhig vorwarnen können, wer alles auf der Gästeliste gestanden hat."

„Warum? Damit sie schon zu Hause umkippt und es erst gar nicht bis hier hin schafft?", fragte ich mit einem wissenden Lachen zurück. Auch wenn Louis die Reaktion für leicht übertrieben hielt, kannte ich meine Schwester und wusste, dass es ziemlich genauso abgelaufen wäre.

„Wie fühlt es sich eigentlich an, von meiner Schwester nicht mehr so angehimmelt zu werden?", neckte ich meinen Freund, indem ich auf die Tatsache anspielte, dass Louis mittlerweile schon fast zu einem Familienmitglied geworden war. Ganz im Gegensatz zu Harry Styles, den Josy den ganzen Abend über - sobald der erste Schock überwunden war - in Beschlag genommen hatte.

„Ach es ist ja nicht so, als gäbe es noch genügend andere Mädels die mich anhimmeln...", grinste Louis zurück, was ich nur mit einem gleichgültigen Schulterzucken quittieren konnte. Das war jetzt nicht wirklich eine neue oder gar schockierende Information für mich.

„Aber mir reicht es, dass ich dich als meinen größten Fan an meiner Seite habe", schleimte Louis und gab mir direkt einen Kuss.

Ich verdrehte daraufhin die Augen: „Da hast du die brenzlige Situation gerade noch so gerettet mein Lieber."

„Weißt du was?", Louis ging gar nicht darauf ein, sondern wechselte das Thema „Wir lassen das hier alles so stehen und kümmern uns morgen darum, ok?"

„Ich bin mir sicher, dass wir es morgen bereuen werden, wenn wir uns nicht jetzt darüber kümmern..", zweifelnd ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen, in welchem die Party eindeutig ihre Spuren hinterlassen hat.

Louis druckste herum: „Aber ich hatte eigentlich noch etwas anderes vor..."

„Was hast du denn nachts um 2 Uhr noch mit mir vor? Muss ich mir Sorgen machen?", fragte ich leicht irritiert, da sich meine restliche Abendplanung auf Gläser spülen und Stehtische abbauen beschränkt hatte.

„Komm mit ins Schlafzimmer, dann siehst du es?", Louis zwinkerte zweideutig, woraufhin ich nur die Augen verdrehen konnte.
Trotzdem ließ ich die benutzten Gläser stehen und ließ mich von meinem Freund nach oben führen.

„Was hast du vor?", fragte ich auf dem Weg erneut, bekam von Louis allerdings nur ein unschuldiges Grinsen als Antwort.

„Mach die Tür auf, dann siehst du es...", zwinkerte Louis, als wir vor der Tür standen, welches in sein - Pardon - UNSER geräumiges Schlafzimmer führte.

Neugierig stieß ich die Türe auf und blickte - zugegebenermaßen etwas ratlos - auf den braunen Karton, welcher auf dem Fußboden lag.

Auf Louis' stolzes Lächeln hin fragte ich sichtlich verwirrt: „Willst du, dass ich wieder ausziehe?"

„Nein...", Louis verdrehte die Augen, woraufhin ich näher trat, um den Karton genau unter die Lupe zu nehmen.

„Was soll das sein?"

„Weißt du noch, als du hier eingezogen bist und gemeint hast, dass wenn man als Pärchen Möbelstücke von Ikea gemeinsam aufbauen kann, dass das der ultimative Beweis dafür ist, dass nichts schief gehen kann?"

Ich nickte, da mir so langsam dämmerte, was da vor mir lag.

„Also habe ich mir gedacht, wir sind nicht richtig zusammen gezogen, wenn wir kein Ikea Regal aufgebaut haben", triumphierend schaute mich Louis an.

Ich brachte eher ein schiefes Lächeln zustande: „Und so wie ich dich kenne, hat das keine Zeit bis morgen, sondern muss möglichst jetzt sofort aufgebaut werden?"

Louis' eifriges Lächeln verriet mir, dass ich meinen Freund inzwischen sehr gut zu kennen schien.

Dieser hatte mittlerweile seine Wunderwaffe - den Hundeblick aus seinen blauen Augen - gezückt und blinzelte mich an. Er wusste genau welche Wirkung dieser Blick auf mich hat.

„Also gut", gab ich mich geschlagen „Fangen wir an."

Eifrig nickte Louis, sah mich allerdings nur erwartungsvoll an, anstatt anzufangen den Karton zu öffnen.
Ich vergaß wirklich oft, dass das Aufbauen eines Ikea Regals für Louis eine komplett neue Erfahrung war.

Während ich also den Karton öffnete und schon einmal die Anleitung auf die Seite legte, instruierte ich meinen Freund: „Als erstes ist es gut, wenn man durchschaut, ob auch alle Einzelteile vorhanden sind. Sonst verzweifelt man schon am Anfang."

Auf meinen wissenden Blick hin, ließ sich nun auch Louis neben mir nieder und schaute gemeinsam mit mir den Inhalt des Kartons durch.

Gerade als er - wahrscheinlich zum ersten Mal in seinem Leben - Schrauben in der Hand hielt, schaute er etwas hilflos zu mir: „Was machen wir eigentlich, wenn wir das nicht schaffen?"

„Wenn du wüsstest, wie viele Ikea Möbelstücke ich schon aufgebaut hätte, würdest du diese Frage nicht wirklich stellen?", lachte ich, doch ich sah, wie ernst es Louis meinte.

„Nein, wir müssen das doch gemeinsam machen und ich kann so etwas überhaupt nicht ... und ich will wirklich, dass das mit uns für immer hält und du nicht irgendwann hier wieder ausziehst...", Louis verstummte und schaute auf die Schrauben in seinen Händen.

„Schatz, mir reicht das schon, wenn du mir die Teile reichst, die ich gerade brauche. Ich erwarte doch nicht, dass du mit einem professionellen Akkuschrauber um die Ecke kommst...", ich verdrehte die Augen.

Louis grinste, als ich ergänzte: „Außerdem musste ich Josy vorhin sowieso versprechen mit die zusammenzubleiben, weil sie Harry wieder sehen will, also habe ich ja gar keine andere Wahl. Und jetzt geb mir einen Kuss und reiche mir die 4 kurzen Schrauben."

moments (Louis Tomlinson ff) Where stories live. Discover now