dreizehn

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dreizehn

Nachdem ich Josy schnell bei ihrem Klassenkameraden - oder was auch immer er wirklich ist - rausgelassen hatte, trudelte ich schon recht früh bei Chiara ein, um ihr noch mit den restlichen Vorbereitungen für den Abend unter die Arme zu greifen.

„Holla die Waldfee! Was hast du denn heute vor?", wurde ich direkt von meiner Freundin begrüßt, nachdem ich meine Anwesenheit durch stürmisches Klingeln angekündigt hatte.
„Äh, nichts?", antwortete ich und stellte mich dumm „Wieso?"
„Wieso? Weil ich dich seit unserem Abiball gefühlt in nichts anderem mehr als gemütlichen Hoodies und Cardigans gesehen habe. Und was ist das überhaupt? Hast du etwa Schuhe mit Absatz an?"
„Ähm, ja. Die hat Josy nach 2 Jahren Gefangenschaft wieder rausgerückt", druckste ich weiter rum, während ich Chiara in die Wohnräume des Hauses folgte.

Ich war zwar früher dran, als alle anderen, was aber nicht hieß, dass wir noch unendlich viel Zeit für die letzten Vorbereitungen hatte.
Da ich mit Chiara seit dem Kindergarten befreundet war und zeitweise gefühlt bei ihr gelebt hatte, kannte ich mich in der heimischen Küche bestens aus. Routiniert begann ich damit, die salzigen und süßen Snacks zu öffnen, in diverse Schüsseln und Schalen anzurichten und diese dann zu verteilen.

Als ich gerade erleichtert dachte, dass Chiara die Tatsache mit meinem Glitzertop verkraftet hätte, fing sie schon wieder an. Auch wenn sie etwas damit beschäftigt war, die perfekte Playlist für den Abend zusammenzustellen, lies sie sich nicht davon ablenken, noch ein weiteres Mal nachzuhaken „Meinst du, dass dein Outfit vielleicht etwas mit dem Gast zu tun hat, den du nachträglich noch eingeladen hast?"

„Nein", ich schüttelte demonstrativ den Kopf „ich habe nur Josy gefragt, welche Hose ich anziehen soll und dann hat sie in mir irgendwie eine Herausforderung gesehen."
„Ja, ist klar. Liv, das kannst du nichtmal meiner Oma erzählen", Chiara schaute mich verzweifelt an „Sollen wir auch so Lieder von Boybands in die Playlist packen? Damit die anwesenden Fangirls auch was haben, worauf sie tanzen können?"
Kürz war ich irritiert darüber, wie rasant Chiara das Thema gewechselt hatte, verstand aber sofort, dass sie auf ein paar unserer Bekannten anspielte. „Nee, würde ich nicht machen. Ich kenne mich da bei den heutigen Boybands gar nicht so wirklich aus. Wieso nimmst du nicht einfach so ein Mix wie bei der Party neulich?"

Meine Freundin nickte zustimmend, nachdem sie sich kurz über meinen Rat Gedanken gemacht hatte und widmete sich dann wieder ihrer Aufgabe.
„Um nochmal auf das Thema zurückzukommen: Wäre Louis nichts für dich? Würde ja langsam mal Zeit werden, ich meine du hattest jetzt echt lang genug Zeit, um dich von deinem komischen Exfreund zu erholen", bohrte sie weiter nach.
Ich verdrehte nur die Augen „Oh Gott, bitter erwähne ihn nie wieder. Und ob Louis was für mich wäre? Keine Ahnung. Wir verstehen uns ganz gut, würde ich mal behaupten. Und mir gefällt es, dass es so einfach und unkompliziert ist. Wenn ich wieder eine Beziehung beginnen würde, dann definitiv nur unter der Voraussetzung, dass es nicht schon von Anfang an kompliziert ist und es 1000 Dinge gibt, die einem die ganze Sache erschweren."

„Was erschweren?" kam nun von Lina, welche auch endlich mal eingetrudelt kam. Da sie schon immer einen Hang zur Verspätung hatte, wunderte ich mich, dass sie jetzt überhaupt schon da war.
„Schön dass du auch mal da bist", begrüßte ich meine andere Freundin, während Chiara sogleich zu einer Erklärung ansetzte „Liv ist verliebt."
„Was? das habe ich doch gar nicht gesagt?" protestierte ich auch gleich, doch von Lina kam nur ein unüberraschtes „In den mittellosen Musiker? Ja ich habe mir das schon bei der letzten Party gedacht. Sag mal: Ist er der Grund warum man heute ausnahmsweise sieht, dass du eine ganz gute Figur hast?"

Chiara lachte daraufhin nur und ich schmollte trotzig „Das ist so schlimm mit euch."
„Wie sieht es denn bei dir aus?" gab ich den Fokus an Lina weiter und hoffte somit, das Gesprächsthema wechseln zu können.
„Du weißt ja, ich suche nur noch einen reichen Mann", lachte sie als Antwort und ergänzte dann noch „Nee, Spaß, mein Leben ist gerade so uninteressant, also reden wir lieber über dich."
Na super, das mit dem Themenwechsel hat ja ganz toll geklappt.
„Also ich bin ganz froh, dass er nicht so ein berühmter Musiker oder Fußballer ist, wie du dir einen wünschst."
Lina blickte mich nur fragend an „Geld ist doch nie verkehrt" und Chiara ergänzte „Wo sie Recht hat, hat sie Recht."
„Ja aber überlegt doch mal. Das wäre doch bestimmt wahnsinnig belastend für eine Beziehung. Zum Einen ist dein Partner dann ständig unterwegs und zum Anderen sind aufgrund der Öffentlichkeit schon viele Beziehungen in die Brüche gegangen", erklärte ich meinen Standpunkt.
Und schob dann noch hinterher: „Warum mache ich mir darüber überhaupt Gedanken? Mich betrifft das ja absolut nicht."

„Wenn du meinst", sagte Chiara nur und Lina ergänzte spaßhaft „Aber wenn es dann so weit ist und du dir keine Gedanken gemacht hat, geb nicht uns die Schuld."
„Jaja", lachte ich nur und warf sie lachend mit dem Küchenhandtuch ab.

moments (Louis Tomlinson ff) Where stories live. Discover now