zehn

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zehn

Ich wurde durch das Geräusch eines Staubsaugers wach. Genervt grummelte ich vor mich hin. In dieser Familie herrschte absolut keine Gnade. Langsam öffnete ich ein Auge, was sich als wohl als der größte Fehler des Tages herausstellte.
„Ahhhhh", seufzte ich mit schmerzverzerrten Gesichtsausdruck. Wieso war es so hell? Und wieso pochte mein Kopf so schrecklich?

Ganz langsam versuchte ich zu realisieren wo ich mich befand und was genau zu meinem Zustand geführt hatte. Ich begann, den Abend von Anfang an Revue passieren zu lassen. Ich hatte mich mit Lina und Chiara getroffen und wie waren gemeinsam auf die Party in den Pub gegangen. Dort hatte ich unter anderem Louis getroffen.
Schon bloß bei dem Gedanken an ihn lächelte ich und wenn mich nicht alles täuschte wurden meine Kopfschmerzen für einen kurzen Moment besser.
Noch bevor ich mir über die weiteren Geschehnisse der vergangenen Nacht Gedanken machen konnte, fiel mein Blick auf meine Kamera, welche ich anscheinend auf den Boden neben die Gästematratze gelegt hatte.
Ich schnappte mir die Kamera, in der Hoffnung, einige Bilder darauf finden zu können, die mir etwas über den weiteren Verlauf des Abends sagen könnten.

Das erste Foto des Abends hatte ich von Lina und Chiara geschossen, als wir uns getroffen hatten. Klick. Das nächste Bild zeigte Chiara, die gerade eine durchsichtige Flüssigkeit aus einem Schnapsglas trank, vor ihr war ein Spielbrett aufgebaut. Ich erinnerte mich wieder daran, dass meine Freundinnen ein Trinkspiel begonnen hatten. Das war also der Anfang von meinem persönlichen Ende gewesen.
Klick. Anscheinend hatten auch andere Leute aus unserer Clique Fotos gemacht, denn auf den nächsten Bildern war auch ich drauf, zusammen mit Lina, Chiara oder beiden. Es waren schöne Bilder geworden, denn wir lachten auf jedem der Bilder in die Kamera. Nur mit dem Hintergrundwissen, dass wir uns auf einer Party befanden, konnte man erahnen, dass die Stimmung zu diesem Zeitpunkt schon angeheitert war.
Klick. Als nächstes kamen einige Bilder von Louis und mir. Auf dem einen lachten wir uns an, während ich auf dem anderen zu diskutieren schien. Bei dem Anblick fiel mir wieder ein, dass Louis eindeutig geschummelt hatte und ich ihm das nicht durchgehen lassen wollte.
Klick. Auf dem weiteren Bild schrieb Louis etwas auf einen Bierdeckel drauf. „Liv, du musst mir die Bilder von heute Abend unbedingt schicken. Warte, ich schreibe dir schnell meine Nummer auf."
Das mit den Fotos durfte ich nicht vergessen, allerdings würde ich mich erst darum kümmern können, sobald das Pochen in meinem Kopf nachgelassen hatte.
Klick. Die weiteren Bilder zeigten uns auf der Tanzfläche. Nachdem wir genug von den Spielen hatte und die Stimmung zugegebenermaßen schon ziemlich angeheitert war, hatten wir uns dazu entschlossen uns zu den anderen auf die provisorische Tanzfläche zu gesellen. Wir hatten alle unsere mehr oder weniger guten Tanzkünste ausgepackt und waren auf der Fläche zusammen herumgehüpft. Zudem hatten wir unsere Lieblingslieder mitgegröhlt und waren uns danach lachend in die Arme gefallen. Wenn ich so über den Abend nachdachte, bekam ich ein ganz warmes Gefühl. Es war schön, dass ich die mittlerweile langjährigen Freundschaften gepflegt hatte und ich war froh, einen so tollen Freundeskreis um mich zu haben.
Ich musste lächeln, als ich die Bilder von mir und Louis beim Tanzen sah. Wir lachten uns gegenseitig an und ich versuchte einen seiner Tanzmoves nachzuahmen, woran ich kläglich scheiterte.
Klick. Ein letztes Foto von der gesamten Gruppe. Danach hatten wir uns alle auf den Heimweg gemacht. Ich kniff meine Augen zusammen, um erkennen zu können, um welche Uhrzeit das letzte Foto gemacht wurde. 4:12 Uhr.

„Darf ich Sie noch nach Hause geleiten?", fragte Louis mich in äußerst höflicher Form, worauf ich direkt loskicherte, dann aber zustimmend nickte. Da Louis mir schon beim letzten Mal keine Wahl gelassen hatte, war mir selbst in meinem etwas benebelten Zustand noch klar, dass ich das Angebot sowieso nicht ablehnen konnte.
Wir verabschiedeten uns noch von Lina und Chiara, welche in eine andere Richtung laufen mussten.
Louis und ich schlenderten nebeneinander her und ließen den Abend Revue passieren. „Ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß", stellte Louis fest. Ich konnte ihm nur zustimmen. Es war wirklich ein schöner Abend gewesen. Nicht nur, aber auch dank Louis' Anwesenheit.
Gerade als wir an dem Pausenhof meiner ehemaligen Grundschule vorbeiliefen, meinte Louis plötzlich leicht hysterisch „Schau mal, eine Tischtennisplatte. Ich habe das schon so lange nicht mehr gespielt. Schade, dass wir keine Schläger dabei haben." Louis schmollte nach dieser Einsicht ein bisschen, während ich kichernd meinte „Du würdest gegen mich sowieso haushoch verlieren."
„Bist du dir da sicher?" wurde ich daraufhin gespielt skeptisch gefragt. „Auf jeden Fall", blieb ich standhaft.
„Wetten nicht?" Provozierte mich Louis und ich ließ mich lachend auf dieses Spiel ein „Wetten doch?"
„Du und ich. Morgen." stellte Louis mit knappen Worten fest und ich schlug in seine Hand ein, welche er mir hinhielt.
„Und um was spielen wir?" die ganze Sache musste ja schließlich einen Anreiz haben.
Louis schien daraufhin gar nicht nachdenken zu müssen, denn die Worte kamen nur so aus seinem Mund geschossen „Um ein Date."
ich antwortete „Deal." und besiegelte somit die Wette.

Ein Blick auf mein Handy zeigte mir, dass Louis anscheinend schon wach war. Ich hatte ihm gestern noch eine Nachricht geschrieben und mich fürs Nachhausebringen bedankt. Natürlich nicht ohne den Hintergedanken, dass er nun auch meine Nummer hatte.
Bist du fit für unser Match später oder kneifst du? Hatte mich Louis gefragt.
Lächelnd tippte ich die Worte Du hast keine Chance gegen mich! In mein Handy ein und sendete die Nachricht.

Ein Blick auf die Uhr zeigte mir allerdings, dass ich wirklich aufstehen sollte, denn bevor ich mich mit Louis traf sollte ich zum einen diese schrecklichen Kopfmerzen und das leichte Schwindelgefühlt in den Griff bekommen, welches ich erst bemerkte, als ich mich ruckartig aufsetzte.

Nach einem kurzen Blick in den Spiegel, wurde mir bewusste, dass ich noch einiges vor hatte, bis ich um ein Date spielen würde.

moments (Louis Tomlinson ff) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt