sechzehn

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sechzehn

Es dauerte einen Moment, bis Louis auf meine nicht wirklich ernst gemeinte Frage mit der Boyband antwortete.
„Ja genau, nur ohne das Tanzen", lachte er nun auch los. Allerdings meinte ich einen leicht ironischen Unterton heraushören zu können, weshalb ich darauf schloss, dass auch er das Gesagte nicht ernst gemeint hatte.

„Stimmt, du bist ja auch eher der Fußballer", bemerkte ich während ich daran dachte, wie gekonnt Louis neulich den Tischtennisball durch die Gegend gekickt hatte.
Lächelnd sah ich ihn an: „Sag mal gibt es eigentlich etwas, das du nicht kannst?"
Als Antwort bekam ich nur einen fragenden Blick zugeworfen.
„Naja, du bist musikalisch, dazu dann noch sportlich,..." zählte ich ihm auf, um meine eben gestellte Frage zu erklären. Im Kopf fügte ich noch hinzu ‚und gut siehst du auch noch aus' aber das behielt ich lieber für mich.
Wenn ich näher darüber nachdachte, war es schon unfair: Louis hatte nicht nur unzählige Talente und sah zum Niederknien gut aus - nein - er war auch noch bodenständig, lieb und hatte Humor. Besser ging es ja gar nicht.
Allerdings wurde mir auch in diesem Moment bewusst, dass ich wahrscheinlich nicht das einzige Mädchen war, dem das gerade Erwähnte bisher aufgefallen ist.
„Kochen", lachte mein Nebensitzer plötzlich los und riss mich somit aus meiner Gedankenschleife. Durch meine mentale Schwärmerei hätte ich fast vergessen, welches die eigentliche Frage zu seiner Antwort war.
Um meine kurze gedankliche Abwesenheit zu überspielen, lachte ich einfach mit und meinte dann: „Ich hätte jetzt mit etwas Schlimmeren gerechnet."
„Naja, es ist schon schlimm. Besonders weil ich dir ja noch ein Date schulde und ich dich unmöglich bekochen kann. Sonst schlage ich dich damit in die Flucht", meinte er nun.
Das Date hatte ich schon total vergessen. Beziehungsweise hatte ich zwar gehofft, dass er unsere angetrunkene Wette ernst nehmen würde, war aber realistisch genug, um mir nicht zu viele Hoffnungen zu machen.

Noch bevor ich weiter auf die Date-Thematik eingehen konnte, warf ich zufällig einen Blick auf die Uhr. Es war schon kurz vor 0 Uhr, was hieß, dass in einigen Minuten das neue Jahr beginnen würde.
„Chiara bringt mich um, wenn ich nicht um Punkt 0 Uhr bei ihr bin und wir uns einen guten Rutsch wünschen können", erklärte ich Louis, welcher meinem Blick auf die Uhr gefolgt ist und mich dann danach fragend angesehen hatte.
Während er sich aus der alten Hollywoodschaukel hinaushiefte, meinte er: „Das wäre aber ziemlich schade um dich. Außerdem könnte ich es mir nie verzeihen, wenn dir meinetwegen was zustoßen würde."

Ohne seinen Arm, welchen er vorhin - wahrscheinlich zufällig - um mich gelegt hatte, entwich sofort die Wärme und das angenehme Gefühl, welches ich bis gerade eben noch gespürt hatte.
Dennoch war es in der Hollywoodschaukel einfach viel zu bequem, um aufzustehen. Außerdem war ich durch das Gewippe schon ein bisschen müde geworden und hatte gerade absolut keine Lust, mich zu bewegen.

Louis schien aufgefallen zu sein, dass sich in diesem Moment meine Begeisterung für Bewegung wirklich in Grenzen hielt, denn er stellte sich vor mich und streckte seinen Arm nach mir aus.
Etwas widerwillig griff ich nach seiner Hand und ließ mich von ihm aus meiner Sitzgelegenheit hinausziehen.

Durch das Wippen der Hollywoodschaukel hatte ich allerdings etwas zu viel Schwung, weshalb ich ziemlich nah an Louis schwankend zum Stehen kam. Er griff sofort nach meiner Taille und hielt mich fest, sodass ich nicht auf ihn stolperte.

Ich wollte mich gerade für seine Hilfsaktion bedanken, als mir bewusst wurde, wie nah wir uns tatsächlich gegenüberstanden. Wieder einmal fehlten mir sämtliche Worte. Ich hatte komplett die Welt um mich herum vergessen.
Wie immer, wenn ich in Louis' Nähe war, gab es nur ihn und mich.
Danach machte ich den Fehler und schaute nach oben. Direkt traf mein Blick auf seine hellen Augen. Die Augen, von denen ich mich nie lösen konnte, wenn ich auch nur eine Sekunde zu lange hineinsah.
Auch sein Duft, den ich mittlerweile unter Tausenden sofort wieder erkennen würde, vernebelten mir meine Sinne.
Wie konnte es sein, dass Louis jedes Mal mein sonst so gelassenes Ich komplett aus dem Konzept brachte?

Ich wusste nicht, wie lang wir so da standen und uns einfach in die Augen schaute. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren.
Auch wenn ansonsten keine Romantikerin an mir verloren gegangen war, konnte ich nicht anders, als diesen Moment als unglaublich schön zu empfinden.

Dass dieser Moment allerdings noch zu toppen war, wurde mir bewusst, als Louis sich langsam zu mir hinunterbeugte und ich kurz darauf ganz leicht seine Lippen auf meinen spürte.

moments (Louis Tomlinson ff) Where stories live. Discover now