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Es waren mittlerweile ein paar Tage vergangen. Micha hatte die Rohdatei noch gefunden und somit das Video von GermanLetsPlay gerettet. Dieser konnte es noch pünktlich hochladen und es kam ziemlich gut bei den Fans an. Micha und Maurice waren sich in den letzten Wochen noch näher gekommen. In den Pausen stand der Braunhaarige immer bei dem Blonden und Daniel. Mittlerweile konnte Micha diesen auch sehr gut leiden. Er war komplett anders, als man auf den ersten Eindruck annahm. Nach der Schule hingen die zwei besten Freunde weiterhin zusammen. Jeden Tag waren sie woanders. Gestern erst waren sie zusammen im Park gewesen und hatten über verschiedene Dinge geredet. Einmal ging es sogar um Youtube und wie man damit Geld verdiente. Hauptsächlich hatte Micha darüber geredet. Maurice hatte ihn gespannt zugehört, obwohl er schon alles wusste. Er verdiente ja selbst mit Youtube sein Geld. Viel eher hatte der Blonde aber seinem besten Freund zugehört, weil er seine Stimme so sehr mochte. Es gab nichts entspannenderes als Michas Stimme. Das Verlangen dem Braunhaarigen die Liebe zu gestehen wurde jeden Tag größer, doch traute er sich nicht. Als maudado wusste er ja bereits, dass Micha schwul war, doch war er verliebt? Dem Braunhaarigen erging es nicht wirklich anders. Er wollte ebenfalls seine Gefühle gestehen, doch war bei ihm der Unterschied, dass er nichts über die Sexualität von Maurice wusste. Unauffällig schielte Micha zu seinem Schwarm und dann auf seine Hand. Sollte er es wagen? In seinem Kopf tobte ein Kampf gegen das Herz, doch das Herz gewann. Nervös klopfte das eben genannte Organ. Dem Braunhaarigen wurde sogar ein wenig schlecht und die Luft schien weniger zu werden. Kurz schloss Micha die Augen, nur um sie gleich wieder zu öffnen. Etwas kühles umschlang seine Hand. Verwundert sah er zu dieser und blinzelte kurz. Es war die Hand von Maurice, die sich mit seiner verhakte. Micha wagte einen Blick zu Maurice. Dieser sah ihn nur schüchtern lächelnd an, dabei wurde er ein wenig rot. Süß, dachte der Braunhaarige sich lächelnd. „Mir ist ein wenig kalt.", meinte dann Maurice und sah seinen besten Freund etwas unsicher an. Dieser konnte als Antwort nur nicken. Er war zu erstaunt darüber, dass Maurice einfach seine Hand genommen hatte. Sein Herz klopfte so schnell und laut, dass er dachte der Blonde könnte es hören. Jetzt wurde Micha ebenfalls ein wenig rot und er sah zu Seite weg. Bestand die Möglichkeit, dass Maurice homosexuell war? Wieder schielte Micha zu ihn herüber. Bei seinem verdammt guten Aussehen, konnte man es einfach nicht einschätzen. Er könnte auch bisexuell sein, schoss es Michael durch den Kopf. Es gab viele Möglichkeiten, doch wie bekam er die Information unauffällig? Maurice war bestimmt nicht so einer, der gern über so ein Thema sprach. Er seufzte und umgriff die Hand von Maurice etwas stärker. So liefen sie im Park herum. Leute, die an den zwei Jungs vorbeiliefen sahen sie komisch an. Es gab aber auch einige, die sie verträumt angrinsten und dachten sie wären ein Paar. Es gab nur ein Problem. Micha und Maurice waren kein Paar. Plötzlich blieb Maurice beim Brunnen stehen. „Der ist schön, nicht wahr?", fragte der Braunhaarige leise. Er stand hinter dem Blonden, weshalb er das Gesicht nicht sehen konnte. Die Haare reichten trotzdem, um Micha komplett um den Verstand zu bringen. Sie rochen sehr gut, anscheinend hatte sein bester Freund heute geduscht. Michael liebte diesen Geruch von dem Shampoo. Es passte perfekt zu Maurice. Gemeinsam sahen sie dem Wasser zu, wie es in die Höhe schoss und in vereinzelten Tropfen wieder ins Becken regnete. Es war komplett still. Allein die Vögel hörte man zwitschern und das Wasser wie es durchgehend plätscherte. Ein romantischer Augenblick, doch trauten sich beide nicht irgendwas zu machen. Die Angst, dass die Freundschaft danach zerstört war, war viel zu groß. Während beide dem Wasserspektakel zusahen, hielten sie es nicht für nötig ihre Hand wieder zu sich nehmen. Diese hatten sich noch ein bisschen mehr verhakt als zuvor und für beide war es angenehm. Maurice bekam ein bisschen Wärme von Micha ab, während er bei dem Braunhaarigen dafür sorgte, dass er nicht zu warm war. Sie waren in ihren eigenen Gedanken verfangen. Jeder fragte sich, was der Andere wohl gerade dachte. Micha fragte sich immer noch, wie er Maurice unauffällig fragen konnte, ob er schwul war. Er musste einfach wissen, ob er eine Chance bei dem Blonden hatte. Maurice schwirrte ein anderer Gedanke durch den Kopf. Wie machte er den ersten Schritt und lud ihn auf ein Date ein? Konnte er das überhaupt, ein Date organisieren? Der blonde Junge hatte den Vorteil, dass er bereits wusste, dass Micha homosexuell war. Er war wirklich froh, dass er sich darüber keine Gedanken machen musste. Die wahren Kopfschmerzen waren die wegen dem Ansprechen auf ein Date. Langsam ging die Sonne unter. Der Himmel nahm nun eine andere Farbe an. Es war eine bunte Mischung aus lila, rosa, gelb, orange und rot. Alles war von rot ab nach der Reihe geordnet. Das Rot schimmerte direkt um die Sonne herum, danach erhellte es sich in einem fließenden Verlauf mit orange und gelb. Nach dem gelb wurde der Himmel leicht rosa und als letztes kam noch lila. Der Sonnenuntergang war wie auf einer Leinwand gemalt. Zu schön um realistisch zu sein, aber es existierte. Das Phänomen war direkt vor ihnen und es zeigt all ihre Schönheit. Micha hatte den Sonnenuntergang jetzt ebenfalls bemerkt und starrte fasziniert in den Himmel. Heute morgen war es noch ekelhaft grau gewesen, was sich zu einem kräftigen Blau unter dem Tag geändert hatte. Es war, als würde dieser spektakuläre Sonnenuntergang Michas Entscheidungen abnehmen und sie für ihn treffen. Dazu gab es noch eine Portion Mut und Entschlossenheit. „Maurice?", fragte Micha leise. Seine Stimme war ein wenig zittrig, doch ließ er sich nicht davon beirren. Fragend drehte sich der Blonde zu ihm um und sah zu Michael herunter. „Würdest du mit mir mal ausgehen?", kam es dem Braunhaarigen schüchtern und unsicher über die Lippen. Hoffentlich hatte er jetzt nicht den Fehler seines Lebens begangen, schoss es ihm durch den Kopf. Mit jeder Sekunde die verstrich wurde er nervöser. Mit jeder Sekunde die verstrich, klopfte sein Herz noch schneller und stärker. Und mit jeder Sekunde die verstrich, bekam er weniger Luft. Die Hoffnungen nahmen ab, als Maurice ewig nicht antwortete. Plötzlich breitete sich ein schüchternes dennoch erfreutes Grinsen in seinem Gesicht aus. „Liebend gern, würde ich mit dir auf ein Date."

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