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Der blonde senkte beschämt den Kopf. Aus der Stimme von Manu war ein Lächeln herauszuhören. „Moin maudado.", begrüßte Palle den Neuankömmling, während er etwas zu essen im Mund hatte. „Was gibts denn bei dir leckeres?", fragte Maurice leicht grinsend und sah wieder auf seinen Monitor. „Joa, ich vernasch gerade ein paar leggere Erdbeeren.", antwortete der Gefragte und schob sich wahrscheinlich noch eine weitere Erdbeere in den Mund. „Hey maudado.", ertönte als letzte Begrüßung die Stimme von Zombey. Es war wieder alles normal. Zumindest hoffte der Blonde das. Die Tonlage vom Jungen mit dem lilafarbenen Zylinder, als Markenzeichen, ließ nichts gegenteiliges erkennen.
„Sou...", Palle unterbrach seinen Satz, da er seine Erdbeere runterschlucken musste, „...jetzt sind alle da. Wie schön."

„Ich bin sehr neugierig, du auch Palette?", fragte Manuel seinen besten Freund aus dem Internet. Gespannt sah der blonde Junge auf seinen Monitor. Würde Zombey irgendetwas erzählen? Wollte er überhaupt etwas dazu sagen? „Natürlich. Sehr neugierig sogar.", gab der Gefragte dem Fragenden Recht. Dabei schob er sich die nächste Erdbeere in den Mund, was man nicht überhören konnte, da die Stimme auf einmal gedämpfter wirkte.

Einige Sekunden herrschte eisige Stille. Alle vier Leute, die sich gerade im Sprachkanal befanden, warteten darauf, dass maudado oder Zombey etwas sagte. Paluten und GermanLetsPlay brannten darauf alles zu erfahren. Unzählige Fragen schwirrten ihnen bestimmt im Kopf. Sowas wie Ist Zomdado jetzt real? oder Wie haben sie sich wieder vertragen? Ob dies stimmte, konnte Maurice nicht wissen. Er konnte leider nicht in ihre Köpfe sehen, auch wenn er das gerade zu gern getan hätte. Aber mehr interessierte ihn, was Zombey gerade dachte. Überlegte er etwas zu sagen, oder wartete er darauf, dass der Blonde den ersten Schritt machte?

„Wollt ihr jetzt mal anfangen?", fragte Manu amüsiert. Wieder konnte man das breite Grinsen des Jungen mit den langen braunen Haaren und den grünen Augen heraushören. „Ja genau, fangt doch mal an.", stimmte Paluten seinem besten Freund zu.
Das Herz von Maurice pochte. Es pochte sehr stark und auch sehr schnell. Sollte er etwas sagen? Wollte Zombey etwas sagen? Wieder herrschte eisige Stille. Niemand antwortete auf die Frage von GermanLetsPlay. „Willst du was sagen?", fragten maudado und Zombey plötzlich gleichzeitig. Nun brachen alle in ein kurzes Gelächter aus. „Wenn du nichts dagegen hast?", es war mehr eine Frage vom Blonden. „Nein, ich kann schon.", antwortete Zombey sofort und auch bei ihm hörte man das Lächeln heraus. Diese positive Stimmung hatte maudado wirklich sehr gefehlt. Sobald die vier YouTuber vereint waren, konnte irgendwie nichts mehr schiefgehen. Der Tag wurde sofort besser und das nicht nur für die Zuschauer. Auch für die Mitglieder des FreedomSquads selbst. Es war immer wieder erstaunlich, wie gut man befreundet sein konnte und das nur über das Internet. Der Junge stützte seinen Kopf auf der Handfläche ab und grinste seinen Bildschirm breit an.
„Maudado hat an meiner Haustür geklingelt. Wenn ich gewusst hätte, dass er es war, dann hätte ich die Tür nie aufgemacht. Allerdings dachte ich, dass es der Postbote sei. Ich warte auf ein Zusatzteil für mein Mikrophon. Naja, auf jeden Fall hab ich dann die Tür auf gemacht.", begann Zombey mit der Erklärung. Maurice war schon sehr gespannt, wie seine Freunde reagieren würden. Fanden sie das zu kitschig? Würde es ihnen peinlich sein? Der Blonde schüttelte den Kopf. Er durfte jetzt nicht wieder in Gedanken abschweifen. „Naja, auf jeden Fall hab ich ihm verziehen und jetzt sitzen wir hier.", beendete Zombey seine Erzählung. Seine Stimme war ebenfalls etwas angespannt. Das hörte Maurice direkt heraus. Zombey wusste schließlich auch nicht, wie seine besten Freunde darauf reagieren würde. Sicherlich, sie waren froh, dass Michael und Maurice sich wieder vertragen hatten, aber bei der Art wie sie sich vertragen hatten, da war er sich unsicher über die Antworten. „Awwww.", ertönte gleichzeitig die Stimme von Paluten und Manuel. Maurice konnte sich nur zu gut vorstellen, wie sie vor ihren Monitoren saßen. Mit einem breiten Grinsen und ein Fanboy-Herz, dass zu schmelzen drohte. Bei diesem Gedanken wurde er ein wenig rot. Zum Glück können das die anderen nicht sehen, dachte er sich erleichtert. Wieder herrschte Stille. Und wieder unterbrach Palle die Stille: „Okay, nachdem das jetzt geklärt ist, können wir jetzt aufnehmen, oder?" Ein einstimmiges „Ja.", ertönte von den drei restlichen Mitgliedern des FreedomSquads. „Manu, kann ich mit aufnehmen anfangen?", fragte der Junge, der ein Schwein als besten Freund hatte. „Klar doch, mach ruhig.", antwortete der Gefragte und man hörte, dass er dabei nickte.

„NEIN PALUTEN BITTE NI-", schrie maudado erschrocken, doch in genau dieser Sekunde lag der Charakter von maudado auf dem Boden. Tot. „nicht.", beendete er seinen Satz leise und grinste breit. War ja klar, dass Palle sich nicht daran halten würde. Dieser bemerkte gar nichts mehr. Laute Lache dröhnte aus den Lautsprechern und klangen, als würde eine Seerobbe am Verrecken sein. Maurice schüttelte lächelnd den Kopf. „Och Paluten warum bringst du maudado um?", fragte Zombey und tat so als wäre er sauer auf den Angesprochenen. Sofort verstummte das Lachen, doch so wie maudado ihn kannte, war das Grinsen noch breit auf seinem Gesicht zu sein. „Ja sorry, aber das war einfach so verlockend!", versuchte Palle sich rauszureden.  „Pff dann bring Manu um, aber nicht maudado!", rief Zombey laut und bedrohte seinen Kumpel mit einer Waffe. „Sorry, kommt nicht mehr vor. Ich lass deinen maudado ja schon in Ruhe.", meinte Paluten gespielt traurig und schniefte einmal laut auf. „Bitte putz dir einfach mal die Nase, das ist ja mehr als nur eklig!", mischte sich Manuel nun mit ein und lachte laut auf. „Klar, soll ich dir dann das Tuch wieder schicken?", fragte Palle, wie als wäre es das normalste auf der Welt. Mehr bekam der blonde Junge nicht mehr mit. Seine Tür ging plötzlich auf. Langsam drehte der Blondhaarige seinen Kopf um und wollte die Person schon leicht anmeckern, dass sie einfach so reinkam, da änderte sich sein Blick plötzlich. Geschockt riss er seine grünen Augen auf und sah sie verwundert an. „Wa-", weiter konnte er nicht reden. Mit einer Handbewegung deutete die Person, dass Maurice sich stumm stellen sollte. Anscheinend durfte das niemand mitbekommen. Leicht verwirrt nickte der Blondhaarige und mit einem Knopfdruck auf seiner leuchtenden Tastatur hatte er sich schon stumm geschaltet. Wahrscheinlich würde er später ein schlechtes Gewissen haben, weil er seinen Freunden nicht Bescheid gesagt hatte. Allerdings schien es ihm so, dass dies unwichtig war, im Gegensatz zu dem, was er jetzt erfahren würde.

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