Echt nett

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Er wachte auf weil irgendetwas seine Nase kitzelte. Verschlafen öffnete er die Augen. Etwas helles streifte sein Gesicht, womöglich die Sonne die durch ein Fenster schien. Immer noch müde wollte er sich einfach umdrehen doch irgendwie ging es nicht. Da kam sein Verstand langsam ins rattern. Er erinnerte sich was passiert war. Er war wirklich zu ihm gefahren, sie hatten sich gestritten, getrennt und dann versöhnt. Tsuki war mit ihm nach Hause gegangen, da war dieser eklige Horrorfilme und dann? Die Schamesröte überkam sein Gesicht. Sie hatten es getan, verdammt sie hatten es wirklich getan. Erst war er ziemlich verkrampft und unsicher an die Sache herangegangen, hatte er doch keine Ahnung was er tun sollte, doch dann hatte es Kuro irgendwie geschafft das er sich entspannte und von da an war alles wie von selbst passiert.
Und es war so gut gewesen. Als sein Freund gekommen war, wegen ihm, naja er hatte wohl etwas nach geholfen aber trotzdem war er wohl hauptsächlich gekommen weil er diesen Punkt getroffen hatte, da hatte er sich so gut gefühlt, so überlegen.
Aber er war dadurch nicht zum Höhepunkt gekommen. So genau wusste er nicht warum aber insgeheim hatte ihm wohl einfach dieses ausgefüllte Gefühl gefehlt. Auch wenn er das nicht zugeben wollte, hatte Kuro mit seiner Behauptung Recht gehabt, er hatte wirklich seine Finger gebraucht.
Was das nun für ihre Beziehung hieß war echt schwer einzugestehen. Die Rolle als aktiver Partner war zwar durchaus reizhaft und ab und zu auch bestimmt wiederholungsbedürftig aber trotz allem fühlte er sich in der anderen Rolle auch sehr wohl.
Naja das würde bestimmt noch öfter Thema werden. Für den Anfang rieb er sich die Augen und tastete nach seiner Brille. Als er sich nun bewusst umsah merkte er das sie nicht mehr auf der Couch lagen. Unter sich spürte er eine weiche Matraze und auf sich eine Bettdecke mit kühlen Satinstoff. Er lag also in seinem Bett, er konnte sich zwar nicht mehr daran erinnern das er gelaufen war, aber das war jetzt nicht wichtig. Gerade in diesem Moment war ihm klar geworden das er unter dem Lacken komplett nackt war. Unterbewusst zog er es näher um seinen entblössten Körper. Als nächstes spürte er eine Hand glühend heiß um seine Hüften liegen. Genau in dem Moment wurde er mit einem Ruck zurück gezogen und gegen einen noch heißeren Körper gedrückt. Vielleicht lag es daran das er ohne Brille nur verschwommen sehen konnte und deshalb sich mehr auf seine anderen Sinne verlassen musste doch er spürte sofort das der Körper hinter ihm mit Kleidung bedeckt war. Jedoch tat das der Härte die er eindeutig an seinem Hintern spürte keinen Abbruch.
Ein verschlafenes Murmeln kam von hinten und Kuro begann langsam seinen Nacken mit kleinen Küssen zu bedecken.
Augenblicklich entfuhr ihm ein Schnurren und er drückte seinen Hintern gegen die Härte hinter sich.
"Mhm so könnte jeder morgen beginnen", murmelte Kuro mit verschlaffener Stimme und seine Hand die gerade noch relativ harmlos auf seiner Hüfte gelegen hatte begann langsam über seinen nackten Körper zu streicheln.
"Morgen", murmelt auch er mit ein bisschen eingerosteter Stimme.
"Wo ist meine Brille", fragte Tsuki weil er sich irgendwie schwer tat so ohne genaue Orientierung. "Die liegt noch im Wohnzimmer, ich hatte die Hände voll".
"Wann haben wir denn das Zimmer gewechselt", fragte Tsuki und fuhr sich durch die zerzausten Haare.
"Keine Ahnung hab nicht auf die Uhr gsehen, war auf jeden Fall noch dunkel draußen."
"Echt kann mich gar nicht erinnern", meinte er verwirrt.
"Ja, das liegt vielleicht daran das du nicht wach dabei warst"?
"Wie jetzt"?
"Du hast geschlafen, ich hab dich rüber getragen".
"OH".
Er hatte wirklich überhaupt nichts davon mitbekommen.
"Ähm wieso hast du mich nicht aufgeweckt"?
"Du hast einfach zu fest geschlafen, außerdem kommt das doch echt Gentelman rüber wenn man seine Prinzessin ins Bett trägt oder"? Er musste sein Grinsen nicht sehen um zu wissen das es da war.
Man war das schnulzig. Tsuki verdrehte die Augen. Wie peinlich.
"Aber vielleicht ist es ja gar keine Prinzessin sondern ein Prinz". Er lies seinen Worten Taten folgen und seine nur zu neugierige Hand umfasste sein bestes Stück mit festen Griff. In diesem Moment verfluchte er seine Morgenlatte gegen die er einfach machtlos war.
"Hast du noch nicht genug", fragte Tsuki schmunzelnd über die regen Triebe seines Freundes. Er hatte schon davon gehört das man zu Beginn einer Partnerschaft sehr viel Sex hatte aber da er bisher noch nie eine Beziehung gehabt hatte, hatte er sich das nie vorstellen können.
Aber jetzt.
"Von dir werde ich nie genug haben", flüsterte Kuro und Tsuki spürte das nun kein Stoff mehr zwischen ihnen war. Der inzwischen vertraute Druck gegegen seinen Hintern fühlte sich gut an und langsam wurde er schwach und gab sich der schier grenzenlosen Anziehungskraft hin der sein schwarzhaariger Freund auf ihn hatte.

Mehrer Stunden später hatten sie es endlich aus dem Bett geschafft und waren schnell unter die Dusche gesprungen, danach hatte Kuro Frühstück gemacht.
Sie unterhielten sich über Kuros Kochkünste die erstaunlich gut waren und ihre Pläne für das Wochenende.
Sein Freund hatte vor ihm einige seiner Lieblingsplätze zu zeigen.
Sie waren auch gerade über einen Stadtplan gebeugt als plötzlich die Haustür ins Schloss fiel und eine aufgedrehte Fraunstimme zu hören war.
"Tetsuro, hast du schon was gegessen, ich habe dir etwas aus diesem kleinen Laden um die Ecke mitgebracht, den du so gern.. Oh".
Man musste kein Genie sein um zu erahnen wer die Frau war.
Sie hatte schwarze Haare das schon einige graue Strähnen aufwies und zu einen Dutt geflochten war. Außerdem trug sie ein traditionelles Gewand und  in der Hand eine volle Plastiktüte.
Sie blieb wie angewurzelt stehen als sie sie beide am Tisch sitzen sah. Tsuki spürte ihren neugierigen Blick auf sich.
Er hatte keine Ahnung ob sie von Kuros Einstellung wusste, also ob sie wusste was da zwischen ihnen war.
Für einen Moment zeigten ihre Gesichtzüge eindeutig Verwirrung doch dann huschte ein wissendes Lächeln über ihre Lippen und sie kam näher.
"Wer ist denn dein neuer Freund Tetsuro"?
"Oh das ist Tsukishima Kei, ein Spieler  den ich im Trainingslager kennengelernt habe", sagte Kuro gelassen während er sich eine weitere Poriton Reissuppe hineinschaufelte.
"Ah schön dich kennenzulernen, ich bin Miju seine Tante. Ich wohne direkt gegenüber und sehe ab und zu nach den Bengel hier".
Sie war sehr nett und Tsuki sah sogar Ähnlichkeiten zu Kuro in ihrem Gesicht.
"Hast du deinem Gast auch etwas ordentliches gekocht, Tetsu", fragte sie daraufhin und begann einzelne Boxen aus ihrer Plastiktüte auszupacken. Dafür das sie die Schwester von Kuros Mutter war, sah sie noch gar nicht so alt aus. Naja er hatte ja erwähnt das seine Mutter noch sehr jung gewesen war, ihre Schwester schien somit nicht sonderlich viel älter. Tsuki schätze sie auf Mitte 40.
"Ja hab ich Miyu".
"Wirklich? Hat er dir etwa seine Reissuppe gekocht, also die finde ich immer viel zu wässrig, keine Ahnung wie du die essen kannst". Scheinbar hatte er seine Schlagfertigkeit von ihr geerbt.
"Also ich finde sie gut", widersprach Tsuki und nahm zur Bestätigung einen weiteren Löffel.
"Schätzchen das musst du sagen, aber glaub mir, wenn du erstmal meine probiert hast, dann weist du was gute Suppe ist. Naja vielleicht haben wir ja noch die Gelegenheit, jetzt langt erstmal tüchtig zu."
Sie hatte die Behälter und präsentierte ihnen mehrere verschiedene Köstlichkeiten.
"Danke Tantchen du bist echt die Beste", meinte Kuro und lies sich das nicht zweimal sagen. Auch Tsuki griff zu und musste zugeben das es verdammt gut und soviel besser als die Suppe war. "Schling nicht so sonst wird dir noch schlecht", schalt die Frau ihren Neffen und goss ihnen noch Tee nach. Dann ging sie zum Fenster und öffnete es um frische Luft hereinzu lassen. Dabei fielen ihr die verstreuten Kleidungsstücke auf, die von gestern immer noch auf dem Boden lagen. Tsuki wäre am liebsten im Boden versunken. Wenn sie bis jetzt noch angenommen hätte, das er vielleicht nur ein befreundeter Spieler war, so war sie es jetzt gewiss nicht mehr.
"Esst in aller Ruhe, ich schaue später nochmal vorbei, ich muss jetzt erstmal ein paar Einkäufe verstauen", sagte sie und packte die leeren Boxen wieder ein. "Bleibt es bei dem Essen morgen Mittag Tetsu"?
Kuro murmelte eine Zustimmung da sein Mund voll war.
"Gut".
Sie war schon fast an der Tür als sie sich nochmal umdrehte. "Dein Freund kann ruhig mitessen, er scheint nett zu sein, wenn er sogar deine Suppe freiwillig isst".
Kuro wollte etwas erwidern, verschluckte sich jedoch an einer Teigtasche und fing kräftig an zu husten.
Man vernahm nur noch ein heißeres Lachen, dann fiel die Tür ins Schloss.

Kurotsuki Wilde GefühleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt