Zweifelhafte Blicke

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Die Zeit bis zum Trainingslager verging wahnsinnig schnell und als Kei an diesem Morgen aufstand und mit einem Koffer sein Zimmer verlies war er ziemlich müde. Er war absolut kein Morgenmensch und die Vorstellung jetzt mehrere Stunden mit seinen Mitspielern in einem engen Bus zu sitzen lies ihn nicht gerade jauchzen vor Freude.
Seine Mutter stand bereits am Fuß der Treppe und sah ihn aufmunternd an. "Na freust du dich schon auf die Zeit mit deinen Freunden", fragte sie und ignorierte dabei seinen griesgrämmigen Gesichtsausdruck. "Au ja, das wird ein Spaß", meinte er mit soviel Sarkasmus wie irgend möglich und zog sich seine Schuhe an.
"Ach jetzt hab dich nicht so, du wirst bestimmt eine schöne Zeit haben", versuchte seine Mutter ihn aufzumuntern und nahm ihre Handtasche vom Tisch.
Nicht sonderlich überzeugt nahm er seinen Rucksack von der Ablage und gemeinsam verließen sie das Haus. Wegen des Koffers und weil seine Mutter es sich einfach nicht nehmen lassen wollte fuhr sie ihn zur Schule wo der Treffpunkt war.
Im Auto zog er sich gleich die Kopfhörer auf damit er das freudige und einfach zu laute Gerede nicht hören musste.
Immer noch müde sah er aus dem Fenster. Die Sonne war gerade dabei über die Dächer zu steigen doch die Häuser und Straßen waren noch ziemlich leer.
Hoffentlich wurde es nicht so anstrengend wie vergangene Woche, gerade die beiden anderen Erstklässer ihr sogenanntes Freak Duo war ihm gehörig auf den Geist gegangen. Es war ja irgendwie schon normal für sie das sie sich ständig wegen jeder Kleinigkeit stritten oder gegeneinander wetteiferten aber letzte Woche war das ein ständiges auf und ab gewesen. Dann hatten sie sich beim letzten Training auch noch ziemlich miteinander verkracht und dann war einer auch noch früher abgedampft wie kindisch.
Egal, die eine Woche würde er ihnen außerhalb des Trainings hoffentlich aus dem Weg gehen können. Reichte ja schon das sie sich fast 5 Tage am Stück sehen würden.
Wenige Minuten später kamen sie bei der Schule an und sie stiegen aus.
"Also ich geh dann mal", wollte er sich kurz verabschieden wurde aber von seiner Mutter nochmal fest gedrückt und daran erinnert genügend zu essen und immer seine Sachen ordentlich wegzuräumen was er mit einem augenrollen bejahte.
"Na dann viel Spaß mein Schatz und gute Fahrt", wünschte sie ihm und stieg ins Auto.
Man war das peinlich, er war doch kein Mittelschüler mehr.
"Hey Tsuki, da bist du ja", rief ihm Yamaguchi entgegen und kam mit schnellen Schritten näher.
"Morgen Tadashi", murmelte er und gemeinsam gingen sie zum Bus.
"Morgen Jungs, na alles klar", meinte ein gut gelaunter Sugawara zu ihnen und strahlte über beide Backen.
"Klar, gleich gehts los oder", fragte Yamaguchi und lies sich von dessen Vorfreude anstecken.
"Es sind noch nicht alle da, aber wenn ihr wollt könnt ihr schonmal einsteigen und euch einen Platz suchen", schlug der Drittklässler vor und hackte sie auf einer Liste ab. Ganz vorbildlich, wie eine Mama, dachte Tsukishima und grinste.
Nachdem sie die Koffer verstaut hatten zog Tadashi ihn in den Bus und begrüßte stürmisch die anderen.
"Hallo Leute na ausgeschlafen"?
"Naja, normalerweise dreh ich mich um die Uhrzeit nochmal um", erklärte Nishinoya der neben dem anderen verschlafenen Knirps der Mannschaft saß.
"Wie kannst du da noch schlafen, also ich bin hellwach ich bin schon voll aufgeregt wer alles kommt", kam es dann aber von dem kleinen Mittelblocker und er sah wirklich total aufgedreht aus, na das konnte ja heiter werden.
Tanaka eine Reihe hinter den beiden schien genauso motiviert. "Also ich hoffe das wir nochmal gegen Aobajohsai spielen können, diesen Oikawa würde ich zu gern nochmal ein paar Bälle um die Ohren schlagen."
Und dann entfachte eine hitzige Diskussion über Spieler und Techniken bei der Tsuki aber seine Kopfhörer schnell aufsetzte.
Nacheinander trudelten auch Asahi, Enoshita und Herr Ukai ein und als letztes kamen Kageyama und ihr Kapitän in den Bus gestiegen.
Daichi schien auf den Setter gewartet zu haben und unterhielt sich kurz mit dem Busfahrer, das sie jetzt los könnten, dann setzte er sich neben die Team Mummi und wirkte zufrieden.
Kageyama setzte sich ein paar Reihen hinter ihnen auf die andere Seite und wirkte im Moment genauso genervt wie der blonde Riese was aber wahrscheinlich daran lag das er sich ja gestern noch mit der kleinen Nummer 10 gestritten hatte.
Auch wenn keiner etwas sagte, merkte man doch die Anspannung zwischen den beiden. Man war das kindisch, wie konnte man sich nur über jede Kleinigkeit so sehr streiten, das es das ganze Team immer mitbekam.
Der Bus fuhr los und nach wenigen Kilometern hörte er hinter sich selbst durch die Kopfhörer ein zweistimmiges Schnarchen. Tanaka und Noya schliefen tief und fest und sogar der zuvor noch völlig aufbrausende Hinata gab keinen Ton mehr von sich.
Yamaguchi neben ihm sah nur still aus dem Fenster.
Die Sonne die immer weiter hinauf kletterte warf ihren hellen Sonnenschein durch die Fenster sodass der braunhaarige in ein warmes Licht getaucht war und wirkte wie ein Engel.
Was dachte er denn da? Schnell schüttelte er den Kopf über diesen absurden Gedanken und schaute auf sein Handy, wahrscheinlich war er wirklich noch etwas müde.

Ein paar Stunden später, die Sonne stand bereits fast am höchsten Punkt fuhren sie auf einen großen Parkplatz und da dort ein Bordstein war, wachten von den Geholper auch die meisten schlafenden Mitspieler auf.
Sie staunten nicht schlecht und auch Tsuki zog anerkennend eine Augenbraue hoch, so viele Buse und unterschiedliche Mannschaften hatte er nicht erwartet.
Zwar zeigte er seine Verwunderung nicht so offen wie die anderen die gerade ihre Nasen an die Fensterscheibe drückten doch erstaunt war er schon.
Sie stiegen also aus und holten ihre Koffer aus dem Gepäckraum. Daichi machte eine kurze Ansage wo sie einquartiert waren und wie der weitere Tagesablauf aussehen würde, dann machten sie sich alle auf Richtung Schlafräume.
Hinata flitzte mal wieder herum und Tanaka musste ihn letztendlich an den Ohrwascheln hinterherziehen damit er nicht irgendwo verloren ging.
Auf dem Weg zu ihren Schlafräumen kamen sie an den völlig in rot gekleideten Nekomaspielern vorbei. Einer von ihnen, wahrscheinlich ihr Zuspieler lehnte abwesend am Bus und drückte auf einer Spielkonsole herum. Ein schwarzhaariger großer Kerl versuchte auf einem Brett zu entziffern wo ihre Schlafräume waren und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Sie alle hatten lange Trainingsklamotten an, bis auf der schwarzhaarige mit dem Klemmbrett. Er trug kurze Shorts was zu der Jahreszeit echt gewagt war. Außerdem schienen sie ihm entweder zu klein zu sein oder zumindest waren sie sehr eng geschnitten denn sie spannten sich deutlich über den Hintern.
In dem Moment drehte sich der besagte um und fing Tsukishimas Blick ein der gerade unpassenderweise an seinem Hintern gehangen war.
Der gemusterte grinste frech und zwinkerte ihm auch noch zu, sodass sich Tsuki schnell umdrehte und sicb beeilte ins Gebäude zu kommen.
Was sollte das denn? Seit wann begaffte er denn andere Jungs? Man wie peinlich hoffentlich hatte er nicht mitbekommen wo genau sein Blick gewesen war.
Und dieses Zwinkern? Was hatte das denn zu bedeuten, oder war das nur als Scherz gemeint gewesen?
Verwirrt folgte er den anderen zu den Schlafräumen.

Kurotsuki Wilde GefühleМесто, где живут истории. Откройте их для себя