Völlig aus dem Konzept

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Auch wenn er erst nicht begeistert über diese "Ich bring dich nach Hause" Nummer war fühlte es sich doch ganz angenehm an, nicht allein durch die dunklen verschneiten Gassen zu gehen. "Eigentlich ganz hübsch hier, sperrliches Licht, leise rieselnde Schneeflocken, ist ja fast schon romantisch", sagte Kuro leise und sah dann grinsend zu ihm rüber. "Wenn du meinst", antwortete Tsukishima etwas nachdenklich.
"Wir könnten ja auch noch ne Runde spatzieren gehen"?
"Hey, es ist mitten in der Nacht wie kommst du auf solch eine dumme Idee"?
"Naja dann hätten wir noch ein wenig Zeit zusammen, sag nicht du wärst dem so abgeneigt", flüsterte der Nekoma-Spieler und lief einfach rückwärts um ihn ansehen zu können.
"Kuro ich muss jetzt endlich schlafen, es ist schon fast 5. Wenn ich nicht mindestens 3 Stunden Schlaf abkriege dann kann ich morgen nicht spielen", versuchte er zu argumentieren. Zwar hatte er mit der Uhrzeit etwas übertrieben und eigentlich ging es ihm am Arsch vorbei ob er morgen spielen konnte, aber bei dem anderen ehrgeizigen Spieler zog das Argument vielleicht besser.
Kuro blieb stehen und lies Tsuki an ihm vorbeilaufen. Erst dachte er, er hätte ihn so überzeugt das er ihn jetzt in Ruhe nach Hause gehen ließ, doch da hatte er sich zu früh gefreut.
"Ach Tsuki, jetzt sei nicht so, als wenn es dir keinen Spaß gemacht hätte. Sei ehrlich. Jetzt bleib doch noch mal kurz stehen", meinte er und plötzlich wurde er gegen die Wand gedrückt. Das wurde ja noch zur Gewohnheit dachte der Mittelblocker genervt.
"Ja ist ja gut, es war echt schön, aber jetzt muss ich ins Bett", gab er energisch zurück. Den ersten Teil konnte er sich nur eingestehen weil sie allein waren und weil es die Wahrheit war. Die etwas verstörende Wahrheit zwar, aber immerhin war er inzwischen ehrlich zu sich selbst.
"Du weißt ich wünschte ich könnte mit dir gehen", säuselte Kuro und bekam große Augen.
"Du weißt das geht nicht", winkte er schnell ab und versuchte das Bild von sich, Kuro und Yamaguchi in einem Bett schnell zu verdrängen.
"Ich weiß, trotzdem lass mich", lenkte der andere schnell ein, als wäre das alles nur ein Scherz gewesen. Seine Augen zuckten kurz zu einem Punkt auf ihrer rechten Seite und für den zweiten Teil seines Satzes beugte er sich vor und flüsterte ihm direkt in sein Ohr als wenn es ein Geheimnis wäre.
"lass mich dich noch ein letztes Mal küssen und dir zeigen das ich für meinen Teil, unsere gemeinsamenen Stunden sehr genossen habe". Daraufhin schloss er die letzten Zentimeter zwischen ihnen und seine weichen Lippen drängten sich gegen seine. Egal wie genervt und sauer er auf ihn oder wegen ihm war, sein Körper reagierte ohne nachzudenken und erwiderte den Kuss. Es war schön und hinterlies in seinem Bauch ein wärmendes Gefühl. Als sie wenig später den Kuss unterbrachen hatte er das Bedürfnis etwas richtig zu stellen.
"Ich hab es auch genossen", brachte er irgendwie über seine Lippen. "das mit dir. Und ich glaube du weißt das ganz genau", fügte er mit ernstem Blick hinzu. "Aber obwohl es Spaß gemacht hat, heißt das ja nicht, dass ich es groß rumposaunen muss. Das das klar ist, das bleibt zwischen uns, kein anderer wird davon je erfahren", stellte er nochmal sicher. Nicht auszumalen was die anderen aus seiner Mannschaft dann über ihn denken würden.
"Ist klar wie Klosbrühe. Du bist ne echt harte Nuss das muss man dir lassen, Glassen-kun und ehrlich gesagt will ich dich nicht zum Feind haben also halte ich mich an unsere Vereinbarung", bestätigte der andere nochmal mit einem selbstgefälligen Unterton.
"Auch wenn ich nicht versprechen kann das es das letzte Mal gewesen sein wird". Sein Grinsen war so fies und erwartungsvoll das Tsuki ein kalter Schauer über den Rücken lief.
"Das werden wir ja dann sehen", brachte er etwas iritiert zurück und verabschiedete sich dann endgültig um die letzten hundert Meter zu seinem Hauseingang zu gehen.

Kuroo Perspektive

Er stand lässig an der Wand gelehnt und sah dem blonden Blocker nach bis er hinter der Tür verschwunden war. Jetzt würde er sich um ihren ungewollten Zuschauer kümmern. Er hatte ihn während des Gespräches bemerkt, ein leises Rascheln hatte ihn verraten. Für einen Moment hatte er überlegt was er dem anderen für eine Show bieten sollte. Natürlich hätte er auch einfach die ganze Sache in eine andere Richtung drehen können, so dass man meinen könnte sie hätten sich nur zufällig hier getroffen, doch dann hätte es sein Gegenüber auch mitbekommen und vielleicht in Panik versetzt.
Deshalb hatte er sich für eine andere Taktik entschieden. Unter den neugierigen Blicken der Gestalt hinter den Bäumen hatte er Tsukishima geküsst um etwaige Zweifel über ihre Beziehung zueinander auszumerzen. Der andere ahnte nichts und konnte beruhigt ins Bett gehen, doch er hatte jemanden eingweiht und das mit voller Absicht, er wusste nämlich ganz genau wer sie da beobachtet hatte.
"Du kannst übrigens rauskommen, ich habe dich schon lange bemerkt wollte aber nicht das die Brillenschlange es mitbekommt. Also komm raus aus deinem Versteck. Kageyama Tobio, Zuspieler der Karasuno." Ertappt kam der angesprochene hinter den Bäumen hervor und warf ihm einen undruchdringlichen Blick zu, der etwas unsicher wirkte.
"Du hast uns also beobachtet, hasts dir denn gefallen", profozierte er den Setter der daraufhin knallrot wurde und seine Hände zu Fäusten ballte.
"Wie lange geht das schon zwischen euch", fragte er daraufhin statt einer Antwort.
Kuro überlegte. Zu viel der Wahrheit war auch nicht gut, dachte er, vielleicht sollte er diesem schwarzhaarigen, neunmalklugen Burschen mal etwas zum Grübeln geben. Er wusste das der blonde Blocker nicht gerade gut auf Kageyama zu sprechen war, deshalb erlaubte er sich die kleine Freiheit ihn etwas zu verwirren.
"Naja immer wenn wir uns sehen schätze ich, bein einem Spiel, Trainingslager usw. schnappe ich mir die blonde Brillenschlange und mache Sachen mit ihm die du dir gar nicht vorstellen kannst. Du denkst ja nur an Volleyball, König des Spielfelds richtig?" Er wusste das das dem anderen gar nicht gefiel wenn man ihn so nannte, auch wenn es früher der Wahrheit entsprochen hatte, als Antwort bekam er ein Knurren zu hören und dann ein verbissenes: "Hör auf mich so zu nennen".
Erheiter durch die Berechenbarkeit des jungen Spielers verschränkte er die Arme. "Ist ja schon gut. Tya ich denke du wirst gegenüber Tsuki und deinem Team den Mund halten, ich schätze keiner weiß das er heimlich mit einem Kerl rumknutscht", drängte er den anderen bewusst, weil er an Tsukishima dachte und wie wichtig ihm doch war, das keiner davon erfuhr. Sein Gegenüber lies den Kopf hängen und nickte. Das er ausgerechnet der Nummer 9 der Karasuno begegen musste war eigentlich sogar gut. Schließlich konnte er seine Situation ja mehr verstehen als jeder andere. Keine Ahnung was der andere jetzt über sie dachte. Erst jetzt kam ihm der Gedanke was genau er von Tsuki eigentlich wollte? Eine Affäre, ein One-night-Stand, eine Beziehung? Letzderes klang doch ein wenig weit her geholt.
"Ich bin mit dem Blonden nicht zusammen oder so, wir sehen uns schließlich viel zu selten und er wohnt viel zu weit weg", sagte er ehrlich. "Wir haben eben nur Spaß auf solchen Trainingslagern und so wird es auch bleiben...", führte er seine ausgedachte Geschichte weiter.".. nicht so wie bei dir und der Nummer 10."
Der Kopf des anderen schoß so schnell nach oben das er etwas zurück wich.
"Was, was meinst du damit", fragte Kageyama mit zittirgeer Stimme und sah ihn erschrocken an. Etwas überrascht über dessen Reaktion antwortete er: "Na du und eure Nummer 10, dieser kleine verrückte Mittelblocker ihr seit doch zusammen oder"? Für ihn war das ganz offensichtlich gewesen, er zog eine Augenbraue hoch. Das sah doch ein blinder?
"Wie kommst du darauf", wollte der andere wissen und versuchte seine Stimme ruhig klingen zu lassen obwohl ihm das nicht sonderlich gut gelang.
"Also ihr wirkt einfach so vertraut und seit immer zusammen wenn man euch sieht. Und ganz ehrlich als gestern der Krankenwagen das war, hat er sich in dein Shirt geklammer als wäre ein ein kleines Kind", erklärte er locker. "Ich war mir eigentlich sicher das ihr zusammen seit, aber ich habe Tsuki nichts gesagt falls du dir darüber Gedanken machst", fügte er schnell hinzu als er das völlig fassungslose Gesicht des schwarzhaarigen sah. "Ich bin zwar manchmal ein gemeiner Hund aber bei sowas bin ich echt korrekt".
Kuro sah wie es hinter der Stirn des anderen arbeitete wahrscheinlich wägte er gerade ab was er erwidern sollte, doch zu so einem abgedroschenen Klärungsgespräch hatte er jetzt echt keine Lust. Nach einigen Sekunden Stille ergriff er deshalb selbst das Wort: "Keine Sorge euer Geheimnis ist bei mir sicher, ich hoffe das auch unseres nicht gleich die Runde macht. Man sieht sich dann beim Training, ich hl mir jetzt noch ne Mütze voll Schlaf. Gute Nacht", verabschiedete er sich darauf hin, hob die Hand zum Abschied und verschwand mit einem anzüglichen Grinsen das er den anderen so aus dem Konzept gebracht hatte, war fast das beste des ganzen Abends.

Kurotsuki Wilde GefühleWhere stories live. Discover now