Verschiedene Sorgen

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Yamaguchi saß am Tisch in ihrem kleinen Aufenthaltsraum und blickte immer wieder unruhig zur Tür. Tsukishima war vorhin einfach während dem Essen aufgestanden und war raus gelaufen. Dieser schwarzhaarige Junge, Kuro hieß er hatte Hinata gesagt war wenig später auch gegangen. Keine Ahnung ob er einfach fertig gewesen war, oder hinter Tsuki her wollte auf jeden Fall hatte er den Raum in die gleiche Richtung verlassen.
Eigentlich war er davon ausgegangen das Tsuki dann zu den Schlafräumen gegangen war, als er ihn dort jedoch nicht gefunden hatte, hatte er sich schon Sorgen gemacht. Jetzt saß er etwas unschlüssig am Tisch, die eine Hälfte des Teams war Duschen gegangen die andere Hälfte flenzte auf der Couch herum und diskutierte lautstark was sie für einen Film sehen wollten.
Vor ihm stand ein halb ausgetrunckenes Päckchen Kakao und daneben lag sein Handy auf das er genauso oft sah.
"Hey Yamaguchi alles klar, du siehst etwas bedrückt aus", fragte Yachi und setzte sich zu ihm.
"Oh wirklich, ist mir garnicht aufgefallen", brachte Tadashi schüchtern hervor, ihm war wirklich nicht klar gewesen das man das von außen wirklich so gut sah.
"Wo ist denn Tsukishima ihr hängt doch normalerweise immer zusammen", fragte das blonde Mädchen neugierig und setzte sich mit einem Eistee zu ihm.
"Ich weiß nicht, er ist nach dem Abendessen einfach weg und seitdem..."
"Du meinst du weißt nicht wo er ist? Hast du ihn mal angerufen"?
"ja hab ich, aber er geht nicht ran, wahrscheinlich hat er seine Kopfhörer auf und hat auf lautlos, das macht er meistens so", versuchte Yamaguchi das Verhalten seines Freundes zu erklären.
"Du und Tsuki kennt euch schon recht lange oder"?
Er nickte. "Ja, schon seit der Mittelschule. Dann sind wir zusammen auf die Karasuno Oberschule gewechselt", meinte er und wurde etwas melancholisch. Sie waren immer schon Freunde gewesen, obwohl eine Freundschaft mit dem blonden Jungen nicht immer ganz einfach war. Und doch wusste er nicht wie es gewesen wäre ohne ihn aufzuwachsen.
"Das ist wirklich schon eine ganze Weile. Und das obwohl Tsukishima ganz schön schwierig sein kann", murmelte Yachi wurde jedoch tomatenrot als sie ihre vorlauten Worte bemerkte.
"Ah, das tut mir leid ich wollte nicht unhöfflich klingen. Verzeih mir Yamaguchi, ich kenne euch alle noch nicht gut genug um so etwas zu sagen". Sie senkte den Blick und Tadashi war das ganze fast genauso peinlich.
"Äh, ist schon ok Yachi, ich weiß was du meinst".
Er versuchte gerade die immer noch vollkommen aufgebrachte Managerin zu beruhigen als er aus dem Augenwinkel mitbekam wie Tsuki den Gemeinschaftsraum betrat. Wie vermutet trug er Kopfhörer und wirkte in sich gekehrt. Mit einem kurzen Blick sah er sich um, musterte die sich zankenden Jungs auf der Couch und fand dann ihn. Er nickte ihm kurz zu, dann ging er zu den Schlafräumen.
"Yachi, es ist wirklich in Ordnung mach dir nicht so viele Gedanken, ich schau schnell nach Tsuki der ist gerade zurück gekommen. Ok. Ja bis später dann", entschuldigte er sich schnell und flitzte davon.
Auf dem Weg rannte er fast gegen den blonden Mittelblocker der scheinbar duschen wollte. Ein Handtuch über die Schulter geworfen, in der einen Hand eine Kulturtasche und einen Satz Wechselklamotten. "Hey Tsuki alles klar, wo warst du denn?"
"Hab mich ein bisschen umgesehen, brauchte etwas frische Luft", antwortete er knapp.
"Oh ok, na ich hoffe dir gehts jetzt besser."
Der andere nickte nur und machte sich ohne ein weiteres Wort auf zu den Duschen. Seufzend zog sich Yamaguchi eine lange Hose an und einen grauen weiteren Pulli. Der Winter war eindeutig auf den Vormarsch. Fröstelnd ging er zurück zu den anderen. Daichi und Sugawara waren gerade vom Duschen zurück gekommen und hatten dem Unsinn auf der Couch ein Ende gemacht. Jetzt saßen sie auf den gemütlichen Couchen um den Fernseher herum und sahen einen Film den Tanaka aussuchen durfte. Im nächsten Moment kam Kageyama vom Duschen zurück. "Hey, seit wann gehen die Erstklässler vor den Zweiten duschen", fragte Nishinoya überrascht, als er den Setter mit nassen Haaren sah. "Seit ihr euch wie kleine Kinder streitet und euren Einsatz verpasst habt", konterte Daichi grinsend.
"Also an eurer Stelle würde ich mich beeilen, ich habe gerade Tsukishima losgehen sehen und Hinata sollte auch noch duschen. Nicht das sie das ganze warme Wasser verbrauchen", meinte Sugawara listig.
"Wo ist Hinata eigentlich", fragte Suga dann an Daichi gewandt, der zuckte jedoch nur mit den Schultern.
"Waaaas, das gibts doch nicht, da ist man schonmal ein Jahr älter und...", kam es von Tanaka und im nächsten Moment rannten drei Zweilklässler den Flur entlang.
"Endlich können wir was normales anschauen", raunte Sugawara triumpfierend und schaltete entspannt um.

Tsukishima hatte währendessen ein wenig Vorsprung und wusste noch nichts von seinem Glück. Irgendwie war er immer noch sauer und war ganz froh darüber das der Duschraum leer war. 
Das kühle Wasser das den Schweiß und Schmutz der vergangenen Stunden wegspühlte fühlte sich verdammt gut an und hatte auch noch die Wirkung seinen Frust zu lindern.
Er konnte immer noch nicht fassen wir arrogant dieser Kerl war, wie direkt und unverschähmt er war, wie frech und.. Er stockte.
Was tat er da?
Wieso regte ihn das so auf?
Wieso konnte er es nicht einfach vergessen?
Als er nach der Duschgelflasche griff stellte er fest das er vor Frustration zitterte. Scheiße. Was sollte das?
Plötzlich war er wütend auf sich selbst. Sein Kopf spielte ihm Wut vor, wo es gar keine brauchte und sein Körper lies sich nicht kontrollieren, was war das? Verspätete Pupertät?
Ach Schwachsinn. Das würde aufhören. Sofort. Trotzdem war da so ein Ärger in ihm, das er ihm Luft machen musste.
Er packte die ganze Wut in sich und mit einem Ächtzen schleuderte er die Duschgelflasche auf die andere Seite.
Der Wurf und besonders das Geräusch als die Flasche an die Wand krachte, nahmen ihm ein wenig von seinen Gefühlen und er fühlte sich augenblicklich besser. Doch im zweiten Moment kam er sich total dämlich vor, was ihm auch gleich bestätigt wurde.
"Wow Tsukishima was war das denn? Du hättest auch wen treffen können", kam es von Enoshita der zusammen mit Tanaka und Nishinoya plötzlich im Türrahmen stand.
"Ist mir aus der Hand gerutscht", murmelte Tsuki nur peinlich berührt, hob sie schnell auf und beeilte sich den Duschraum zu verlassen.
"Die ist dir doch nicht aus der Hand gerutscht, die ist bis auf die andere Seite geflogen", stellte Tanaka verwirrt fest und am liebsten wäre er im Erdboden versunken.
"Ich wollte sie schütteln weil nicht mehr so viel drin ist, und dabei ist sie mir aus der Hand gerutscht. Was wird das hier ein Verhör", raunzte er sie an. Schnappte sich schnell seine Brille von der Ablage und sah sie missbilligend an, was die anderen auch wie erhofft zurück weichen lies.
"Ähh alles klar", stotterten Tanaka und Nishinoya.
Bevor das alles noch absurder wurde, zog er sich schnell an und obwohl die Duschen liefen hörte er das leise flüstern der anderen, auf das er gern verzichten konnte. Er wusste auch so das er sich komisch benahm und es machte ihn wütend, das die anderen das mitbekommen hatten.
Nachdem er fertig angezogen war verließ er die Duschen und ging auf direktem Weg zu seinem Schlafplatz, schmiss etwas unnachsichtig die Sachen in die Ecke und nahm sich dafür seine Kopfhörer und seinen Ipod aus der Tasche.
Kopfhörer auf, Musik an, Kopf aus. Er wollte nichts und niemanden sehen. Nichtmal Tadashi der wenig später den Kopf herein steckte. Doch er schloss einfach die Augen und tat so als würde er bereits schlafen und das half, das sein Freund ihn in Ruhe lies und das Zimmer schnell wieder verließ.
Fröstelnd zog er sich die Kapuze seines Hoodies über den Kopf und verschrenkte die Arme hinter dem Kopf. Die lauten und schnellen Töne die durch seine Ohren in seine Gedanken strömten ,liesen ihn sich allmählich beruhigen und obwohl es noch früh war sank er wenig später in einen erschöpften Schlaf.

Kurotsuki Wilde GefühleDonde viven las historias. Descúbrelo ahora