Nie genug

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Am liebsten hätte Kuro ihn gar nicht mehr losgelassen, doch irgendwo in seinem Hinterkopf war da eine Stimme die ihm sagte das sie noch die Halle aufräumen, kehren und abschließen mussten. Dann sollte er sich womöglich noch umziehen gehen. Eine mittellange Busfahrt und ein kurzer Fußmarsch standen noch an und dann konnte er ihn endlich ins Bett schmeißen und auf alle Arten vernaschen die ihm einfielen. Und das waren viele.
"Hilfst du mir noch aufräumen, ich muss noch absperren und dann können wir gehen", fragte er zog ihn schon gleichzeitig mit sich.
"Klar", kam es noch etwas überfordert von dem blonden Jungen und er musste sich zwingen, seine Hand loszulassen um das Netz auszuspannen.
Eine Weile blieb es still zwischen ihnen, doch er spürte die Blicke des anderen in seinen Nacken und das lies ihn freudig kribbeln.
"Wie bist du hergekommen", fragte er beiläufig weil es so wahnsinnig still zwischen ihnen war.
"Mit dem Zug und dann mit dem Bus".
"Woher wusstest du das ich noch Training habe", erkundigte er sich und rollte das Netz zusammen.
"Wusste ich nicht. Ich ähm hab erst versucht dich zuhause zu besuchen", meinte Tsuki und er sah wie seine Wangen sich röteten. Man war er süß, wusste er das eigentlich? Er sollte es ihm bei Gelegenheit mal sagen.
"Woher weißt du wo ich wohne"?
"Einer unserer Trainer hat mir eine Adressliste der Stammspieler eurer Schule gegeben, aber die stimmt scheinbar nicht mehr", erklärte der andere und wirkte dabei irgendwie genervt.
"Wieso das"?
"Ich war an der eingetragenen Adresse doch dort stand nirgendwo euer Name an der Tür".
"Echt"? Er fragte kurz seine Adresse ab und runzelte die Stirn als sie übereinstimmte.
Dann kam die Einsicht.
"Also die Adresse war schon richtig, es steht blos mein Name nicht auf dem Klingelschild weil ich bei meinen Großeltern wohne und die einen anderen Nachnamen haben", löste er auf und musste lächelnd wenn er daran dachte wie Tsuki vor seiner Tür gestanden hatte.
"Was ist mit deinen Eltern".
Der Blocker stellte die Frage etwas zögerlich aber doch relativ direkt. Gut das er kein Problem damit hatte darüber zu reden.
"Meine Mutter war noch relativ jung als sie mich bekommen hat und war mit mir ziemlich überfordert. Sie wohnte noch bei ihren Eltern, war im Studium und sonst auch recht beschäftigt. Nach meinem 3 Geburtstag hat sie ihr Studium abgeschlossen und naja ist von einem auf den anderen Tag nach Europa verschwunden und hat mich bei meinen Großeltern zurückgelassen. "
Er schämte sich nicht dafür das er nicht die klassische Vater, Mutter, Kind Familie gehabt hatte. Seine frühstens Erinnerungen drehten sich eigentlich immer um seine Großeltern und die hatten ihn zu dem Menschen gemacht der er heute war.
"Und dein Vater"?
"Kenn ich nicht, hat nie eine Rolle gespielt".
"Klingt geklärt", sagte der andere und warf ihm ein Lächeln zu. Es war schön wenn er lächelte dachte er, das sollte er öfter tun.
"Ist es auch und meine Großeltern sind echt cool. Sie sind vor ein paar Wochen in ein echt schickes Wohnen mit Betreuung gezogen und haben mir ihre Wohnung überlassen. "
"Du wohnst also ganz alleine", fragte Tsuki überrascht und versenkte mit einer routnierten Bewegung die Stange des Netzes im Boden.
"Naja, meine Tante wohnt direkt gegenüber, die schaut jeden Tag mal vorbei, auch wenn das manchmal nervt. Aber sie hilft mir mit der Wäsche und tritt mir gelegentlich auch mal in den Arsch", sagte Kuro lachend und schulterte das Netz um es in den Geräteraum zu bringen.
Tsuki folgte ihm mit dem Bällekorb. Er legte das Netz in die vorgesehene Kiste und schloss dann ab.
"Dann hast du also Sturmfrei und das ständig".
Die Stimme des anderen klang plötzlich heiser und flüsternd und verdammt nah. Als er sich umdrehte war er auf einmal direkt hinter ihm und in seinen Augen konnte er trotz der schlechten Beleuchtung ein hungriges Glitzern ausmachen das ihn tierisch scharf machte.
"ja, sozusagen. Eine leere Wohnung, keiner der stört und ein warmes Bett", säuselte er und ging auf ihn zu.
Diesesmal wich er nicht zurück und das machte ihn noch mehr an.
"Du kannst so laut sein wie du willst. Es ist Freitag, wir haben also die ganze Nacht".
"Das wird nicht reichen", flüsterte Tsuki unsicher aber mit viel Gefühl in der Stimme und da war es um ihn geschehen. Er schubste den jüngeren nach hinten zu einem Mattenstapel. Griff unter seinen Hintern und hob ihn darauf. Dann krachten ihre Lippen aufeinander und vereinigten sich leidenschaftlich, während sie sich aneinander drückten. Dieser Kuss war hungriger. Verzweifelter. Lustvoller.
Er fühlte sich so verdammt gut an, das er nicht genug bekommen konnte. Dieser schlanke jungenhafte Körper stand im Kontrast zu seinen gierigen Lippen und den wohlüstigen Händen die genau wussten was sie wollten. Tsuki keuchte auf als Kuro genüsslich seinen Hals entlang küsste. "Was ist dir lieber, bei mir zuhause in einem kuscheligen Bett oder jetzt direkt hier", raunte er ihm zu und merkte wie sich der andere Körper kurz versteifte. Als er kurz von ihm ablies konnte er seine geröteten Wangen sehen, was ihn einfach nur niedlich aussehen lies.
"Ich ähm... ", brachte er fast schon stotternd hervor.
Seit wann war er denn so schüchtern? Wurde Zeit das er ihm wieder so den Kopf verdrehte das er einfach das tat was er wollte, ohne nachzudenken.
Also wartete er den Rest seines Satzes gar nicht ab sondern verschloss seinen wortesuchenden Mund wieder mit seinem. Er hatte das so vermisst das es in seiner Brust sich regelrecht krampfhaft zusammenzog. Dann lies er seine Hand zu Tsukis Jeans gleiten und öffnete den obersten Knopf. Nebenbei streichelte er seinen Bauch was die Bauchmuskeln des anderen tanzen lies. Er musste ihn einfach haben, jetzt und hier und vorallem sofort.
Aber für den Anfang und solange er noch keine konkrete Antwort bekommen hatte, wollte er wenigstens seinem Freund etwas Erleichterung schenken. Ja, ganz schön uneigensinnig.
Langsam zog er also den Reisverschluss auf und schob die Hose mit einer schnellen Bewegung über Tsukis Hintern. Dabei griff er großzügig um dessen Popacken was seine eigene Erregung ins unermessliche steigerte. Wie gern hätte er den blonden Brillenträger einfach umgedreht und schnell, hart und dreckig gleich hier genommen, aber das musste warten.
Irgendwie schaffte er es die Hose über seine Knie zu bekommen und mit einem lauten Geräusch kam sie auf dem Boden auf.
Schiefgrinsend stellte er fest das der andere schon deutlich erregt war und ganz nah an die Kante rutschte um seinen Körper an ihm zu reiben. Wohlwollend stöhnte er ungeachtet ihres Ortes auf. Es war eh keiner hier, also wieso nicht? Sich zurückzuhalten und etwas nur mit halber Intesität zu tun war eh nicht sein Ding.
Seine Hände wurden magisch angezogen von dem Punkt der Begierde seines Partners und wenige Sekunden später, stöhnte Tsuki lauf auf, als er seine langen Finger um diesen Punkt legte. Die Arme die Tsuki um ihn gelegt hatte zogen ihn jedoch nun ganz zwischen seine Beine und seine Finger kratzten über das T-shirt.
Wie ein kleines Kätzchen dachte er. Doch dann riss der andere förmlich daran und bevor er wusste wie, hatte er es ihm bereits augezogen. Als er langsam begann das Glied in seiner Hand zu stimulieren kam ein Keuchen von seinem Besitzer und er kratzte mit seinen Fingernägeln fest über seine nackte Haut. Der leichte Schmerz steigerte seine Lust nur noch mehr. Doch kein kleines Kätzchen sondern eine freche Wildkatze, mhm?
Tsuki klammerte sich an ihn als würde er ertrinken wenn sie sich nicht berührten. Plötzlich waren seine Hände auch an seiner Hose, wobei er es einfacher mit seiner Short hatte, da diese nur einen Gummizug besaß und er so ganz leicht hineinfassen und seine eigene Erektion ungeniert herausholen konnte. Ihm entfuhr ein Knurren aus seiner Kehle und er warf genussvoll stöhnend den Kopf zurück. Wie oft hatte er in den letzten Nächten von diesen schlanken Fingern geträumt die sich nun im gleichen Rhytmus wie seine eigenen bewegten.
Ein paar Minuten hörte man nur heißeres Keuchen, schneller werdene Bewegungen und reiben von Haut auf Haut. Doch er wollte mehr. Kurz bevor ihn sein eigener Orgasmus zu überrollen drohte ging er in die Knie und lies das heiße Glied in seinen Mund gleiten. Tief aus dem Bauch heraus stöhnte Tsuki und legte seine zittrigen Hände auf seine Schultern. Mit einer Hand hielt er sich an seinen starken Oberschenkeln fest, mit der anderen fasste er um seine eigene Erektion die kurz davor war zu explodieren.
Der herbe Geschmack auf seinen Lippen und das vorfreudige Zucken um seine Zunge turnten ihn zusätzlich an.
"OH Gott, oh Gott", stöhnte Tsuki und das war das erste Wort das er wahrhaftig hörte und das lies ihn schmunzeln.
"Du kannst mich auch Kuro nennen weißt du", meinte er neckisch und lies kurz ab von ihm.
"Halt den Mund und mach weiter", zischte der blonder Junge und warf den Kopf in den Nacken.
"Also wenn ich den Mund halten soll, könnte das schwierig werden", reizte er ihn weiter.
Daraufhin packte ihn sein Freund im Nacken und drückte ihn regelrecht in seinen Schritt. Kuro grinste kindisch, hatte jedoch nun andere Dinge zu tun.
Die Hand in seinem Nacken wanderte zu seinem Hinterkopf und schnurrend bemerkte er wie dieser jüngere Erstklässler ihn doch gerade ernsthaft bewusst in einem regelmäßigen Rhytmus auf seinen Schwanz drückte.
Man war das geil.
Kuros eigene Hand wurde schneller und als sich die Finger des anderen in seinen Haaren verkrampfte und seine Oberschenkel zu zucken anfingen verlor er den Sinn zur Realität.
Vor seinen Augen tanzen lila Punkte und der Orgasmus rauschte über ihn hinweg.
Auch Tsuki kam geräuschvoll in seinem Mund und geistesgegenwärtig schluckte er seinen heißen Samen.
Für eine Weile blieben sie in dieser Stellung.
Dann meldeten sich seine schmerzenden Oberschenkel und er stand langsam auf.
Wischte sich mit dem Handrücken über seinen Mund und konnte sich ein anzügliches zufriedenes Grinsen nicht verkneifen. Tsuki hatte sich auf die Matten zurückfallen lassen und bot einen durchaus verzückenden Anblick. Mit halb herabgezogener Boxershort aus der sein befriedigtes Glied herauskuckte, dem verrutschten T-Shirt und geschlossenen Augen.
In diesem Moment wusste er, das er nie genug davon bekommen würde ihn so zu sehen.
Ihn. Seinen Freund.

Kurotsuki Wilde GefühleWhere stories live. Discover now