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(Warnung: Das folgende könnte eventuell verstörend wirken)

In wenigen Sekunden ertönten 10 aufeinander folgende laute Knalle und eine gewaltige Druckwelle schleuderte mich hart auf den schlammigen Waldboden. Das durchdringende Klingeln in meinen Ohren bestärkte die aufsteigende Orientierungslosigkeit, weshalb ich zunächst verwirrt umsah, wobei die Tränen in meinen Augen die Sicht deutlich erschwerten. Die Hitze der Explosion trieb mir Schweißperlen auf die Stirn. Es vergingen einige Minuten ehe ich wieder der Herr meiner Sinne war und die Schmerzensschreie der umliegenden Kollegen vernehmen konnte. Der Boden, die Bäume als auch die Fahrzeuge waren mit Blut, dampfenden Innereien sowie mit einzelnen Körperteilen benetzt und in der Luft lag der Geruch von verbrannten Fleisch, aber auch von lodernden Feuer. Als ich meinen Blick auf meine Füße richtete, erkannte ich den abgetrennten halb verbrannten Kopf von Gwendolyn, dessen Augen nur noch leere Höhlen darstellte. Augenblicklich überkam mich die Übelkeit, weshalb ich noch während dem Wegdrehen meinen Magen seines Inhaltes entledigte.

Kaum hatte ich mich einigermaßen wieder gesammelt, hagelte die nächste Schockwelle auf mich herab und verschlang mich in ihrer gewaltigen Grausamkeit. Ich konnte genug Kraft sammeln, um aufzustehen und herum zu laufen, wobei ich über mehrere Körperteile steigen musste, indessen konnte ich einen leider guten Überblick über das Ausmaß des Angriffes verschaffen. Überall lagen Leichen-Segmente, Bruchstücke der umherstehenden Fahrzeuge und die wenigen Überlebenden waren größtenteils schwer verletzt, wodurch mir schlagartig bewusst wurde, wie verheerend dieser Akt der Vernichtung gewesen war. „Es mag zwar ein Rückschlag sein, aber noch lange keine Niederlage!" Murmelte ich durchgehend zu mir selbst, um mich einigermaßen beruhigt zu halten und nicht den Verstand zu verlieren. Sobald die Verstärkung eintraf, würde es dieser Hurensohn für all das büßen. Neben dem Körper des bewusstlosen Fischers sackte ich wenige Sekunden erneut zu Boden und spürte eine enorme Hilflosigkeit, welche meinen Körper zu zerquetschen drohte, als ich plötzlich aus der Ferne die Sirenen der neuen Hoffnung vernahm.

Sicht Luan

Lucys Idee war ein voller Erfolg gewesen, weshalb ich ihr den Knebel dauerhaft entfernte, sodass sie nur noch durch die Handfesseln in einer Bewegungsfreiheit eingeschränkt war, da ich nach wie vor der gesamten Situation etwas kritisch gegenüberstand. Während die Fahrer endlich in die Lieferwagen stiegen und somit die Firma in Sicherheit brachten, wobei der Rest meiner Angestellten sich auf den bevorstehenden Kampf vorbereiteten, um Fehler, die uns den Sieg kosten könnten, zu vermeiden. In der Halle war es für die folgenden Minuten totenstill und wurde nur durch das leise Schluchzen von Lucy gelegentlich unterbrochen. Erst als wir aus der Ferne das donnernde Geräusch des herannahenden Helikopters, wenn auch mit großer Anstrengung, vernehmen konnten, wurde jene besagte Geräuschlosigkeit unterbrochen. „Luan, wir sollten jetzt gehen. Er wird in wenigen Sekunden landen." Flüsterte mir Chris zu und fügte nach einer kurzen Pause zu „Willst du sie wirklich mit..." Ehe er die Frage aussprechen konnte, schnappte ich ihn mir und warf ihn zu Boden, wo ich begann meiner Wut Luft machte.

Unsere kleine Auseinandersetzung wurde durch Joey unterbrochen „Wir haben andere Probleme, also könntet ihr jetzt aufhören? Lucy hat uns zu 100 Prozent nicht verraten. Ich konnte den wahren Täter ermitteln." Bei diesen Worten wurde ich hellhörig und baute mich bedrohlich vor ihm auf „Ich rate dir, dass du mich nicht verarscht!" Grinsend schüttelte er den Kopf, wobei ich sowie die anderen umherstehenden Personen gespannt auf seine Antwort warteten. „Ich verrate es euch unter einer Bedingung. Im Austausch will ich das wichtigste und bedeutendste, was diese Person besitzt!" Da es nach einer fairen Abmachung klang, stimmte ich dem Ganzen zu, denn schließlich konnte ich es mir nicht leisten einen Maulwurf zu der nächsten Location mitzuschleppen, nur damit sich das ganze Theater wiederholt. „Können wir das nicht später klären? Wir haben keine Zeit für sowas! Oder wollt ihr alle verhaftet werden? Deren Verstärkung ist schon auf dem Weg hierher und die Mienen sind außer Gefecht gesetzt!" Schrie Julia zu uns und fuchtelte dabei wie wild mit den Armen, was für sie nicht gerade untypisch war, wenn sie ängstlich oder wütend war.

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