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Ich kehrte in mein Büro zurück, um nach Iki sehen, da diese schließlich alleine in meinem Büro war und sonst was anstellen könnte. Zu meinem Glück saß Iki ganz brav auf meiner Couch und schaute mich mit ihren großen Augen an, als ich den Raum betrat. Danach sprang sie von ihr herunter und kam auf mich zu gelaufen. Sie schlängelte maunzend um meine Beine herum und schmiegte immer wieder ihren Kopf an mich, bis ich sie hochnahm. Kuschelnd setzte ich mich mit ihr auf die Couch und genoss die vertraute Stimmung zwischen uns zwei, welche nach einigen Minuten ein jähes Ende nahm, da Julia in mein Büro trat, um den Tod Julians zu verkünden.

,,Bringt sie in mein Büro." Befahl ich mit der gewohnheitsmäßigen Gleichgültigkeit, die Julia anscheinend missfiel. Die stemmte nämlich die Hände in die Hüfte und schaute mich mit finsteren Blick an ,,Luan! Kannst du auch einmal in deinen Leben für deine neuen Mitarbeiter interessieren und bitte sei etwas sensibler, wenn du mit ihr sprichst." Sie war wirklich die Einzige, die so mit mit reden durfte und normalerweise würde irgendjemand sowas zu mir sagen, dann wäre dieser jemand ein toter Mann. Ich nickte nur und sie verließ das Büro, um Michelle herein zu holen. Diese hatte glasige Augen, ihre Haar klebten wirr im Gesicht, sie schaute auf den Boden und kaute an ihren Nägeln, als sie sich hinsetzte. Sie sah fertig aus, was ich irgendwie nachvollziehen kann.

„Also Michelle, dir steht die Tür zu einer Ausbildung bei uns nun offen. Die Dauer der Ausbildung hängt ganz von dir ab. Dein Ausbilder werde ich höchstpersönlich sein, da dein Bruder darum gebeten hat. Falls ich mal keine Zeit habe, wird ein Kollege von mir übernehmen, was desöfteren passieren wird. Handy, Uhr, Schmuck und weitere Habseligkeiten wirst du abgeben. Auch wirst du für die nächsten 10 Monaten dieses Gebäude nicht verlassen und hier im Keller wohnen. Den Raum, in welchem du ab jetzt leben wirst, hast du schon gesehen. Die Leiche deines Exfreundes werden wir selbstverständlich nach circa einer Woche oder unter Umständen auch mehr daraus entfernen. Solange wirst darin mit ihm wohnen. Hast du noch fragen?"

Sie fing an zu weinen, weshalb ich aufstand und ihr Iki auf den Schoss setzte, damit sie sich wieder beruhigte. Mit zitternden Händen strich sie über ihr Fell, während ihre Tränen dieses befeuchteten. Ich bot ihr nach einiger Zeit ein Taschentuch an, welches sie dankend annahm ,,Warum musste ich...ihn töten?" Sie schluchzte und fing erneut an zu weinen, was mich die Geduld verlieren ließ. ,,Wenn du eine von uns werden willst, dann hör gefälligst auf zu flennen! Gott, dass kann ja niemand aushalten!" Schrie ich sie an und zog sie grob vom Stuhl hoch. Dabei sprang Iki aufgeschreckt runter und versteckte sich unter meinem Schreibtisch. Michelle hingegen weinte weiter, wofür sie eine Ohrfeige von mir kassierte.

,,Warum hast du mich geschlagen?" Weinte sie und versuchte sich von meinem Griff zu befreien, was sie allerdings nicht schaffte. Ich knirschte mit den Zähnen ,,Du hast genau 3 Sekunden Zeit aufzuhören oder du wirst es bereuen." drohte ich ihr, dies allerdings zeigte keine Wirkung. So schleifte ich sie aus dem Büro und nahm sie mit in den Keller, um ihr eine Lektion zu verpassen. Jemand von uns weinte nicht und hatte im allgemeinen keine Gefühle. Das musste sie nun lernen ohne Gnade. Im Keller angekommen schleifte ich sie in den Raum, in welchem sie ihre Aufnahmeprüfung absolviert hatte und stieß sie hinein. Sie fiel dringend auf die Leiche und schon im nächsten Moment übergab sie sich.

,,Du wirst solange mit ihm in einem Raum sein, bis du gelernt hast dich zusammen zu reißen." Schrie ich und knallte die Tür zu. Sie blieb allein mit dem toten Körpers ihres Exfreundes in dem düsteren Keller zurück. Genervt massierte ich meine Schläfen, während ich die letzte Kontrolltür hinter mir ließ und die große Halle betrat. Es war totenstill, obwohl meine 6 Mitarbeiter alle anwesend waren und eigentlich auf ihren Computertastaturen herum klimpern sollten. Anstatt dessen starrten sie mich alle gemeinsam mit dem selben Gesichtsausdruck an. Verachtung. „Ihr werdet nicht für das rumsitzen vor den Computern bezahlt. Arbeitet gefälligst! Ihr kennt die Prozedur!" Wutentbrannt stürmte ich in mein Büro und schleuderte die Tür heftig zu. „Sie entgleiten mir." Nachdenklich, aber dennoch sauer, lief ich in dem Raum auf und ab. Ich musste mir etwas einfallen lassen, was uns alle mehr aneinander bindet und sie wieder vernünftig arbeiten ließ.

Ein kleiner Fehler würde reichen um uns alle Lebenslänglich in den Knast zu bringen. Eine Unachtsamkeit. Ein Wort. Es war klar zu sehen, dass sie nach wie vor sehr große Angst vor mir hatten, aber trotzdem stellten sie mich und meine Handlungen in Frage. Ich hörte gemurmel, welches immer lauter wurde. „Er hat sich gar nicht mehr unter Kontrolle." Ich lauschte neugierig an der Tür „Das stimmt. Seit diese Lola in sein Leben getreten ist, hat er vergessen wie das rationale Denken funktioniert." Luca! Fassungslos verfolgte ich die Gespräche. „Leute, es ist sein gutes Recht. Schließlich hat er sie geliebt und dass er überhaupt Gefühle zu lässt muss einen verdammt guten Grund dafür haben. Den hat er auch." Verteidigte mich Julia. „Er ist nicht mehr in der Lage diese Firma zu führen aus welchen Gründen auch immer. Der bringt uns noch alle hinter Gitter, wenn es soweit so weiter geht." Konterte Luca Julias Aussage und alle stimmten ihm zu. Sogar Julia, welche ebend noch auf meiner Seite gewesen war.

Ich schnappte mir meine Waffe, öffnete die Tür und zielt damit auf Luca. „Eigentlich sollte ich dich dafür erschießen. Das ist Verrat, mein Lieber." Obwohl ich in diesem Moment sehr aufgebracht war, sagte ich diese Wort kühl und gelassen. „Das ist die Wahrheit!" Entgegnete er, was mich die Kontrolle verlieren ließ. Ich drückte ab. Erleichtert ließ ich die Pistole fallen, bis ich sah wen ich getroffen hatte. Völlig erstarrt blickte auf dem am Boden liegenden Körper. Scheiße. Mein Atem stockte. Ich konnte nur dabei zusehen, wie meine Kollegen zu dem Opfer stürzten und es verarzteten. „Ich habe das nicht gewollt!" Murmelte ich vor mich hin und sah weiter zu, wie immer mehr Blut sich auf dem Boden verteilte und ihn somit rot einfärbte.

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Hallo Leute ✌😘

Guess who's back,  back again with a new chapter?

It's me, Vany. 🎆🎇

Endlich habe ich es geschafft das Kapitel fertigzustellen 🎊🎉
Hoffentlich muss ich euch in Zukunft nicht mehr solange darauf warten lassen. ❤

Wen, meint ihr, hat die Kugel getroffen? Und was werden die Anderen gegen Luan unternehmen? Werden sie überhaupt etwas machen?  Wie wird es mit Michelle weitergehen?

Gerne könnt ihr mir die Fragen in einem Kommentar beantworten. ⌨

Bis zum nächsten Kapitel...

    ...eure Vany🦄❤

Todesspiel ||Where stories live. Discover now