Kapitel 35

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"wurde verprügelt, im Gefängnis. Und eigentlich sollten wir's Dir nicht erzählen." Ich schaute die Jungs geschockt an „Dass ist ein scherz..." gab ich flüsternd von mir und lachte leicht „Sagt mir, dass das ein Scherz ist..." Ich schaute sie an ehe ich es erneut, laut wiederholte. „Leider nicht Dilara..." kam Raf auf mich zu und zog mich in seinen Arm. „Seit wann wisst ihr es ?" ich löste mich wieder aus Raf seinen Armen und John antwortete „gestern morgen/Nacht... wie auch immer man es nennen will..." Ich schluckte, eine Träne Verließ meinen Augenwinkel und ich stand einfach nur da und schaute gerade aus. Ehe mich meine Wut packte, ich ging zu meiner Kommode und schmiss mit einem Ruck alles runter was drauf lag, ohne Rücksicht auf Verluste. Die Jungs schauten mir nur geschockt zu und zuckten zusammen.

"Dilara, beruhig dich..." und schon lag ich in Jonas Armen. "Lass mich los." Schrie ich, doch er hörte nicht auf mich "Jonas.Lass.mich.los." Ich betonte jedes Wort scharf "Nein." Kam einfach von ihm "Doch." "Was bringt dir, dass alles hier ?" Ich atmete tief durch. "Jeder hat seine eigene Art mit Wut umzugehen." Gab ich von mir und schaute ihn immernoch wütend an "lass mich los oder ich wehre mich." Ich schaute ihn an doch sein Griff löste sich nicht. "Ich hab dich gewarnt." Ich trat mit meinem Fuß auf seinen, allerdings darauf bedacht meine Hacke nicht zu sehr in seinen Fuß zu rammen. Er zischte auf und lies kurz locker, durch den Shock so, dass ich mich lösen konnte.

Ich ging mit schnellen Schritten in mein Schlafzimmer und packte meine Handtasche. "Was machst du ?" Die Jungs standen im Flur und schauten mich an. "Zeug packen." "Warum?" "Ich fahr nach Hamburg." Gab ich bissig von mir und begab mich wieder in den Flur um die Leine zu nehmen. "Paco!" Rief ich und als der Kleine angerannt kam gab ich ihm erstmal einen Kuss auf seinen Kopf. "Du fährst nirgends hin." Kam jetzt bestimmt von John. "Oh doch. Ich hab einiges zu klären." "Dilara! Du kannst in so einem Zustand nicht fahren." Ich drehte mich zu Jonas um und blitzte ihn wütend an "Du würdest dich wundern was ich alles kann. Ich geh jetzt. Versucht gar nicht erst es zu verhindern." Ich schnappte mir Paco und stiefelte runter zu meinem Auto. Mir scheiß egal, dass ich getrunken hatte und nicht gerade wenig, doch im Moment spürte ich nichts, absolut gar nichts.

Die Fahrt über dachte ich nach ob ich überreagiert hatte doch, es war mir egal. Ich hatte mein Handy außerdem auf  Flugmodus gestellt da ich keine Anrufe von den Jungs haben wollte.

Als ich in Hamburg ankam war schon viertel vor 6 und ich war fertig mit meinem Leben.

Zuhause angekommen, ließ ich Paco von der Leine, der sich sofort müde in sein Bett legte und ich schrieb erstmal eine Nachricht an Sergio.

Müssen dringend reden, geht um seinen Job, meld dich bitte. Schnellst möglich...

Direkt danach versuchte ich unseren Anwalt zu erreichen.

"Dilara, warum rufst du so früh an ...?" Ich atmete durch "Stimmt es, dass Marten verprügelt wurde ?" "Ja, aber ich dachte, du wüsstest es schon. Als Kontaktdaten hat Marten mir die Nummer von einem Herr Moser gegeben. Ich hab natürlich trotzdem direkt deinem Vater Bescheid gesagt, ich dachte er sagt Dir Bescheid." Ich hörte dass er müde war. "Es tut mir auch furchtbar leid dich so früh zu stören. Aber kannst du mir demnächst immer Bescheid geben ? Es ist wichtiger, dass ich es weiß und nicht mein Vater. Egal was Marten sagt, er muss es ja nicht erfahren." Ich hörte, dass er seufzte.

Ich würde später meinem Vater einen Besuch abstatten und ihm den Kopf abreißen.

"Dilara ? Du machst mir Angst, was ist los ?" "Hast du gute Kontakte in der JVA?" Ich schluckte, ich hasste es Leute um gefallen zu bitten. "Natürlich." "Vertrauenswürdig?" Fragte ich "Ja." "Denkst du ich komm da heute irgendwie rein ? Namens besuchen und mit einem der Angestellten reden." "Dilara..." Ich lachte "Du hast was gut bei mir..." Ich hauchte einen Kuss in den Hörer und verabredete mich mit ihm. Ich schaute auf die Uhr und bemerkte, dass ich nich allzu viel Zeit hatte, ich frischte mein Make-up auf und zog mir einen Mantel über.

"Dilara, sexy wie eh und je." Ich schmunzelte leicht und umarmte ihn. "Also er heißt Samuel, ist echt korrekt, ich kann nicht mit rein kommen, sonst bin ich am arsch, aber wenn du willst warte ich hier draußen." "Achwas, ich schaff das schon. Ich bin dir unendlich dankbar." Ich küsste ihn auf die Wange und stöckelte in Richtung JVA.

"Hallo mein Name ist Dilara Yamila Mineo." "Ich bin Samuel." Kam von dem hübschen Vollzugsbeamten und nach dem ich meine Wertsachen abgegeben hatte und mich von seiner Kollegin hatte abtasten lassen, obwohl es nicht wirklich nötig war, bei meinem Outfit, folgte ich ihm in den Besucherraum. Er lief schnell wieder los und holte Marten. Als dieser den Raum betrat, hatte er wohl jemand anderen erwartet. "Marten!" Rief ich geschickt und lief schnell auf den muskelprotz zu. "Was haben sie nur gemacht...?" Stotterte ich unbeholfen vor mich hin und schaute meinen besten Freund an, er hatte ein blaues Auge, eine aufgeplatzte Lippe und eine kleine Wunde über der Augenbraue, so wie er zusammengezuckt hatte er auch Verletzungen am Bauch. Er setzte sich hin und Ich schaute ihn an "Wer war's ?" Kam gleichzeitig aus unseren Mündern. "Dass ist komplett egal, bin schon enttäuscht genug, dass du mal wieder verhindert hast, dass ich es weiß." Ich lief die ganze Zeit hin und her. "Kannst du dich vielleicht mal hinsetzten, du machst mich ganz nervös. Außerdem, was hast du da überhaupt an ?" "Ich war feiern als ich davon erfuhr. Wer war es ?!" Giftete ich ihn jetzt an und drehte mich zu ihm, legte meine Hände auf den Tisch und schaute ihm in seine Augen. "Sei nicht sauer, aber ich kann's dir nicht sagen ." Ich drehte mich um und nickte "Oke gut. Ich werde es anders heraus finden. Wurdest du gut verarztet." Er nickte und ich ging auf ihn zu um sein Shirt hoch zu ziehen. Ich sah die ganzen blauen Flecken und zischte auf. "Was machst du nur..." Ich setzte mich auf den Tisch und schaute ihn an. "Dilara, es tut mir alles so leid, ich möchte nicht, dass du das alles mitbekommst." Ich blickte ihn nur an „Ich hörte mir gewünscht mein Geburtstag mit Dir zu feiern, wer weiß vielleicht sogar wo anders, dass wurde mir zerstört, dann wolltest du nicht, dass ich das alles hier verhindere und jetzt willst du mich aus deinem Leben streichen ? Ist es das was du willst ? Dann mach weiter so, denn lange kann ich nicht mehr. Ich kann langsam echt nicht mehr. Ich vermisse dich und du kannst mir nicht mal die Frage beantworten wer. Kannst du mir wenigstens beantworten warum ?"

Ich musste nur in seine Augen blicken und kannte die Antwort.

Hamburgs StraßenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt