Kapitel 54

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Cassadie POV
Stumm falte ich weiterhin meine Shirts und andere Klamotten und lege sie fein säuberlich in meine Reisetasche. Alison sitzt im Schneidersitz auf meinem Bett und beobachtet mich dabei.
Ich kann es nicht fassen das sie alle über meinen Kopf hinweg entscheiden. Nicht einer von ihnen hat mich überhaupt gefragt ob ich damit einverstanden bin einfach meine Sachen zu packen und von hier weg zu gehen. Irgendwie verstehe ich sie, sie machen sich nur Sorgen, doch so zu handeln als wäre ich nicht anwesend oder ein Kleinkind welches nicht für sich entscheiden kann ist einfach nur erniedrigend.
Seitdem ich an diesem Morgen erwacht bin und ich ihnen gesagt habe, dass ich einen Jungen im Wald von Beacon Hills getötet habe, fassen sie mich mit Samthandschuhen an.

Das letzte Kleidungsstück findet seinen Weg in die Tasche und ich ziehe den Reißverschluss zu. Alison lächelt mich matt an, sie nimmt meine Tasche und geht nach unten, dort warten die Anderen auf uns. Derek, Isaac, Scott, Stiles...
Sie sind hier um mich zu verabschieden, das ist zumindest das was sie mir erzählt haben. Sobald ich weg bin werden sie besprechen wie es weitergehen soll, ich kann schließlich nicht für immer von hier verschwinden, zumindest nicht ohne John zusagen das ich gehen werde. Er ist schließlich der Sheriff, würde ich einfach so verschwinden würde das ganze Land am Ende nach mir suchen und das brauche ich nicht.
Langsam steige ich die Treppenstufen hinab. Dort stehen sie und verstummen, anscheinend habe ich sie gerade gestört. Jeder Schritt den ich weiter zu ihnen gehe ist mir unangenehm. Am Fuße der Treppe angekommen stehen alle schweigend herum.

„Wo genau fahrt ihr hin?" Isaac bricht die Stille.
Er fährt sich mit seiner Hand durch die dunkelblonden Locken und sieht zu Derek, welcher schon meine Tasche in der Hand hält. Ihm scheint es wohl nicht schnell genug zu gehen.
„So weit weg von hier, wie es nur geht." Wow Derek, sehr präzise Antwort.
Wieder Stille.
„Ich bring die Sachen schon mal zum Wagen, verabschiede dich noch." Derek kommt zu mir und gibt mir einen Kuss auf mein Haar, dann geht er hinaus.

„Tschüss Cassadie." Alison umarmt mich fest. Erst stehe ich nur da, tu nichts. Doch ich muss mich zusammenreißen, für meine Freunde. Ich lege meine Arme auch um sie.
„Wir sehen uns bald wieder." Jetzt kommt Stiles und zieht mich fest an sich. Ich atme noch einmal seinen Duft ein und schmiege mich an ihn. Nach kurzer Zeit löst er sich wieder von mir. Auch Scott umarmt mich. „Du bist bei Derek in guten Händen, er passt auf dich auf." „Ich weiß." Flüstere ich ihm in sein Ohr. Lächelnd löst er sich von mir.
Nun steht der Abschied mit Isaac an. Schweren Herzens gehe ich zu ihm, er zieht mich sogleich in eine sehr starke Umarmung. Ich lege meine Arme um seine Taille und spüre die Tränen, welche in meine Augen treten. „Wir sehen uns bald wieder Kleines. Versprochen. Und wenn etwas ist, ruf mich an." Er presst mir einen Kuss auf die Stirn und ich muss lächeln.

Es fällt mir nicht leicht ihnen den Rücken zuzukehren und aus dem Haus zu gehen, doch würde ich zurücksehen wäre alles gefährdet. Ich liebe meine Freunde, sie sind meine Familie geworden, sie sorgen sich um mich und passen auf mich auf.

Mit einem Knall schließe ich die Beifahrertür.
„Bist du bereit?" Derek sieht mich an. Ich nicke und ringe mich zu einem Lächeln durch.

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Wir fahren nun schon seit einer dreiviertel Stunde. Ich habe es aufgegeben unser Ziel aus Derek heraus zu bekommen. Er ist und bleibt ein Sturkopf. Momentan befinden wir uns auf einem Highway, das Radio läuft und wir schweigen. Ich genieße die Musik.
Schuld kommt in mir auf, ich sollte die Momente mit Derek genießen. Ich liebe ihn und wir fahren gerade nur zu zweit weg, wer weiß schon wohin. Jedes Mädchen träumt davon und ich sitze hier und kann nur an eine andere Sache denken. Ich muss mich zusammenreißen und es wenigstens versuchen.

‚Du denkst du kannst weglaufen?! Das kannst du nicht! Wo auch immer du dich verstecken willst, ich habe einen Weg dich aus deinem Versteck zu locken. Alle deine kleinen Freunde laufen hier schutzlos umher...'

Deucalion lacht. Er ist wütend, er hat es förmlich geschrien. Ich muss mich zusammenreißen um nicht zusammen zu zucken, sonst hätte Derek womöglich bemerkt was los ist.

‚Deucalion, ich laufe nicht weg. Lass mir ein paar Tage ich verspreche ich komme zurück und schließe mich dir an. Unter einigen Bedingungen, aber ich tue es.'

Erneut ertönt ein Lachen, doch dieses Mal ist es nicht voll von Schadenfreude. Es ist das Lachen eines Siegers. Er hat gesiegt, mich so weit gebracht alles aufzugeben, mich ihm anzuschließen und meine Freunde zu verlassen. 

Rescue Me (Teen Wolf FF)Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ