Rescue Me (Teen Wolf FF)

Kapitel 52

Derek POV

„Was ist diese Nacht passiert? Wo war sie?"
Ich kann meine Wut kaum noch im Zaum halten. Seit mindestens 10 Minuten laufe ich im Wohnzimmer des Sheriffs auf und ab, finde keine Ruhe. In meinem Kopf sind unzählige Fragen und keine von ihnen besitzt eine Antwort.
Wo war sie? Was hat sie getan? Wie ist sie hier unbemerkt raus und wieder hereingekommen? Hat sie geschlafwandelt? Und die wichtigste Frage, wieso klebt so viel Blut an ihr?

„Ich weiß es nicht Derek. Wir müssen sie fragen sobald sie herunterkommt." Stiles sitzt einfach nur im Sessel und sieht auf den Boden. Ich verstehe nicht wie er so ruhig bleiben kann. Was ist, wenn sie etwas getan hat was sie sich selbst nicht verzeihen kann.
So aufgelöst habe ich sie noch nie gesehen. Sie hat so bitterlich geschluchzt und ich konnte nichts tun. Ich stand einfach nur da und habe sie angesehen. Ich wollte zu ihr gehen, sie in die Arme nehmen, doch ich konnte es nicht. Ich hätte für sie da sein sollen, ich hätte über Nacht bleiben oder sie mit mir nehmen sollen.
Ein weiteres Knurren verlässt meine Kehle.
Ich hätte sie nicht allein lassen dürfen.

Cassadie POV

Immer und immer wieder blitzen diese Bilder vor mir auf.
Tränen strömen mir über die Wange und vermischen sich mit dem heißen Wasser welches auf mich herab prasselt. Ich kann es nicht verdrängen, diese Bilder, das Wissen, was ich in dieser Nacht getan habe. Wieder und wieder muss ich schluchzen. Meine Hände pressen sich auf meinen Mund, doch ich kann es nicht unterdrücken.
Ich hätte gehen sollen als ich es noch konnte, als ich hier noch niemanden hatte. Gehen, bevor ich alle verletze. Doch nun ist es zu spät. Ich konnte es einen Moment nicht zurückhalten, einen Moment der Unachtsamkeit hat es benötigt und ich habe es getan.
Weitere Schluchzer erschüttern mich, immer wieder, ohne Pause. Auch die Tränen laufen über meine Wangen. Ich kann das ganze nicht mehr, ich will das es aufhört.

Meine Beine geben nach und ich lasse mich an der kühlen Wand in der Dusche hinab gleiten. Meine Beine angewinkelt, die Arme um sie geschlungen und mein Kopf daraufgelegt lasse ich allem freien Lauf. Was bringt es mir schon, wenn ich es zurückhalte, dagegen ankämpfe? Irgendwann wird es eh zu spät sein.

Derek POV

Ein Klingeln durchbricht die Stille.
Stiles fischt etwas ungeschickt sein Handy aus der Hosentasche und nimmt den Anruf an.
„Dad?" Der Sheriff ist am anderen Ende, ich kann es hören. Er scheint sich an einem Einsatzort aufzuhalten, denn im Hintergrund ist Stimmengewirr zu hören.
„Stiles, sag mir das du und Cassadie zu Hause seit!" Ein Knacken ist im Hintergrund zu hören, ein durchbrochener Ast. Jetzt hat das Telefonat meine vollste Aufmerksamkeit.
Stiles sieht mich verwirrt an was mich dazu veranlasst ihm ein Zeichen zu geben seinem Vater zu antworten.
„Ja, sind wir. Ist etwas passiert?" Der Sheriff seufzt und scheint sich einige Schritte vom Unfallort zu entfernen. Es scheint ihm schwer zu fallen seinem Sohn zu sagen was geschehen ist.

„Ich wurde heute Morgen zu einem Notfall gerufen.
Heute Nacht wurde im Wald ein junger Mann umgebracht."
Stiles bringt kein Ton heraus, genau wie ich. Wir sehen uns stumm an und ich weiß das wir das selbe denken.
„Wisst ihr schon etwas genaueres Dad?"
„Nun ja, er war ein Tourist. Und zur Todesart," wieder ein Seufzen," es war dieses Mal kein reiner Mord. Dem Jungen wurden die Arme aufgeschlitzt, genau wie die Pulsader am Hals angeschnitten worden ist. Darauf hin ist er langsam verblutet, er hat gelitten, mehrere Stunden lang. Es war kein Mord aus Rache oder ähnlichem, hier hatte jemand Spaß daran einen Menschen sterben zu sehen. Stiles, du musst mir versprechen, dass ihr die Türen absperrt. Hast du verstanden?"

‚Sheriff? Wir haben einen Fußabdruck nahe bei der Leiche gefunden!' erklingt die Stimme eines Deputys im Hintergrund. „Stiles, hast du verstanden? Passt auf euch auf!"
Das Telefonat ist beendet.